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20.10.2016 13:18

Digitale Bildung für den Mittelstand erfolgsentscheidend

Cornelia Winter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft für Informatik e.V.

    150 Experten diskutierten gestern auf der Digitalkonferenz „Moderne Bildung im 21. Jahrhundert“ in Berlin über die Auswirkungen der Digitalisierung für Aus- und Weiterbildung im Mittelstand.

    Internetbasierte Vernetzung und Digitalisierung verändern das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben: Märkte erhalten neue Spielregeln, Wertschöpfungsketten und die Geschäftsmodelle der Unternehmen verändern sich grundlegend. Das stellt auch gänzlich neue Herausforderungen an die Mitarbeiter und fordert neue Konzepte in der Aus- und Weiterbildung – insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen. Diese verfügen jedoch häufig nicht über die Kompetenzen und Ressourcen großer Unternehmen in Fragen der digitalen Bildung.

    Gestern diskutierten 150 Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft im Rahmen der Digitalkonferenz „Moderne Bildung im 21. Jahrhundert“ in Berlin, welche Herausforderungen durch die Digitalisierung auf den Mittelstand zukommen und mit welchen Konzepten diesen begegnet werden kann.

    Prof. Dr. Torsten Brinda, Fachbereichssprecher Informatik und Ausbildung / Didaktik der Informatik (IAD) der Gesellschaft für Informatik: „Für die Bewältigung der Digitalisierung müssen Inhalte und Kompetenzen der Informatik und Medienbildung verknüpft und verpflichtend im Curriculum aller Schulformen verankert werden. Fragen nach der digitalen Bildung betreffen die Nutzung von digitalen Medien als Werkzeug für das Lehren und Lernen in allen Fächern, die Schulinfrastruktur und die Lehrerbildung. Sie können den Zugang zum Lernen und Schule grundlegend verändern, wenn dies didaktisch sinnvoll und reflektiert geschieht. Insbesondere muss die Heterogenität der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt werden, um allen einen gleichberechtigten Zugang zu ermöglichen. Das allein reicht aber nicht aus: Es muss sich nicht nur ändern, wie wir lernen, sondern auch was. Die Grundlagen der Informatik als Grundlagen der digitalen Welt sollte heute jeder genauso verpflichtend erlernen wie das Lösen mathematischer Gleichungen oder die Wirkprinzipien chemischer Reaktionen, weil sie uns die uns umgebende Welt erschließen."

    Dr. Franz Büllingen, Leiter der Begleitforschung von Mittelstand-Digital: „Digitalisierung bedeutet für Unternehmen und ihre Mitarbeiter, dass sie neue Kompetenzen benötigen: Die Geschäftsführung hinsichtlich der Geschäftsmodelle und -prozesse, die Mitarbeiter bezüglich ihrer Fähigkeiten. Dabei ist für die erfolgreiche Gestaltung der digitalen Transformation insbesondere der konstruktive Umgang mit den einhergehenden Veränderungen entscheidend. Der Förderschwerpunkt Mittelstand-Digital des Bundeswirtschaftsministeriums unterstützt deshalb kleine und mittlere Unternehmen sowie Handwerksbetriebe bei den durch die Digitalisierung implizierten Veränderungsprozessen. Ziel ist es, das relevante Wissen zur Digitalisierung und Vernetzung betrieblicher Prozesse zu bündeln und den Unternehmen zu vermitteln – auch in Fragen der Weiterbildung.“

    Patrick Meinhardt, Mitglied der Bundesgeschäftsleitung des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft e.V.: „Die Digitalisierung stellt den Mittelstand vor neue gewaltige Herausforderungen insbesondere im Bereich der Aus- und Weiterbildung. Der deutsche Mittelstand stellt über 80 Prozent der gesamten Ausbildungsplätze in Deutschland. Die duale Ausbildung ist weltweit anerkannt und seit Jahrzehnten ein Garant für gute und einheitliche Bildungsstandards, sie muss im Zuge der Digitalisierung aber angepasst werden. Mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin unterstützen wir mittelständische Unternehmen in Berlin und Brandenburg bei digitalen Transformationsprozessen. Um weiterhin in Deutschland erfolgreich zu sein, benötigen wir von der Politik aber auch die entsprechenden Rahmenbedingungen. Wir brauchen einen praxisorientierten und auch mutigen Aktionsplan Bildung 4.0.“

    In verschiedenen Diskussionsrunden u.a. mit Prof. Dr. Monika Gross, Vizepräsidentin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und Udo Michallik, Generalsekretär der Kultusministerkonferenz (KMK), Vertretern der Förderinitiative Mittelstand 4.0 und den Bundestagsabgeordneten Saskia Esken (SPD) und Sven Vollmering (CDU) wurde erörtert, wie zeitgemäße Bildungskonzepte im Rahmen der Digitalisierung aussehen müssen. Die Digitalkonferenz „Moderne Bildung im 21. Jahrhundert“ wurde vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) und der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) in Kooperation mit Mittelstand-Digital veranstaltet und ist Teil des Nationalen IT-Gipfels der Bundesregierung, der am 16. und 17. November in Saarbrücken stattfinden wird. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.bvmw.de/politik/digitalkonferenz.html.

    Über die Gesellschaft für Informatik
    Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist mit rund 20.000 Mitgliedern die größte und wichtigste Fachgesellschaft für Informatik im deutschsprachigen Raum und vertritt seit 1969 die Interessen der Informatikerinnen und Informatiker in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. Mit über 30 aktiven Regionalgruppen, 14 Fachbereichen und unzähligen Fachausschüssen und -gruppen ist die GI Sprachrohr für alle Disziplinen in der Informatik. So befasst sich der Fachbereich „Informatik und Ausbildung / Didaktik der Informatik (IAD)“ beispielsweise mit allen Fragen, die sich aus der Informatik als Bildungsgegenstand sowie der Gestaltung und des Einsatzes von Informatiksystemen als Bildungsmedien in der digitalen vernetzten Welt ergeben. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.gi.de.

    Über den Bundesverband mittelständische Wirtschaft
    Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. (BVMW) ist der größte, freiwillig organisierte Mittelstandsverband in Deutschland. Er vertritt im Rahmen seiner Mittelstandsallianz die Interessen von über 270.000 Unternehmen, die über neun Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Mit seinen rund 300 Repräsentanten steht der BVMW täglich im direkten Dialog mit dem Mittelstand – regional, national und international. Dadurch ist der BVMW wie kein anderer Verband laufend und umfassend über die Situation der mittelständischen Wirtschaft informiert. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.bvmw.de.

    Über den BMWi-Förderschwerpunkt Mittelstand-Digital
    Der Förderschwerpunkt „Mittelstand-Digital – Strategien zur digitalen Transformation der Unternehmensprozesse“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) setzt sich zusammen aus den Initiativen „eStandards: Geschäftsprozesse standardisieren, Erfolg sichern“ mit 20 Förderprojekten, „Einfach intuitiv – Usability für den Mittelstand“ mit 17 Förderprojekten sowie „Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse“ mit zehn Kompetenzzentren, einem Kompetenzzentrum Digitales Handwerk und vier Mittelstand 4.0-Agenturen mit den Schwerpunktthemen Cloud, Prozesse, Kommunikation und Handel. Weitere Informationen zum Thema digitale Bildung finden Sie unter www.mittelstand-bildung.digital und zu „Mittelstand-Digital“ unter http://www.mittelstand-digital.de.

    Ansprechpartner für die Presse
    Daniel Krupka
    LoeschHundLiepold Kommunikation GmbH
    Hauptstraße 28 / Aufgang A
    D-10827 Berlin
    Tel.: 030 4000 652-10
    E-Mail: d.krupka@lhlk.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Informationstechnik, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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