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24.10.2016 10:09

Schließen gute medizinische Versorgung und Wirtschaftlichkeit einander aus?

Caroline Wichmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina

    Leopoldina-Diskussionspapier empfiehlt bessere Verteilung von Ressourcen und weniger Klinikstandorte

    Seit mehreren Jahren wird eine „Ökonomisierung“ im Gesundheitswesen diskutiert und in Zusammenhang mit möglichen Fehlentwicklungen gebracht, so zum Beispiel mit Fallzahlsteigerungen aufgrund von ärztlichen Diagnosen, die von außermedizinischen Erwägungen beeinflusst wurden. Die Wissenschaftlichen Kommissionen „Gesundheit“ und „Wissenschaftsethik“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina haben diese Debatte zum Anlass genommen, in einem Symposium am 21. Januar 2016 in Berlin das grundsätzliche Verhältnis zwischen Medizin und Ökonomie in den Blick zu nehmen. Im Nachgang zu der Veranstaltung haben sechs Wissenschaftler das Diskussionspapier „Zum Verhältnis von Medizin und Ökonomie im deutschen Gesundheitssystem“ verfasst. Hierin formuliert die unabhängige Autorengruppe acht Thesen zum Thema.

    Die Autoren wollen mit der Veröffentlichung einen Beitrag zur gesellschaftlichen Diskussion über das Verhältnis von Medizin und Ökonomie leisten und verbreitete Annahmen über ökonomisches Handeln in der Medizin hinterfragen. Als Beispiel beleuchten sie die Situation in der stationären Krankenhausversorgung.

    In acht von ihnen formulierten Thesen machen die Autoren unter anderem deutlich, dass eine wirtschaftliche und effiziente Gestaltung des Gesundheitssystems ethisch geboten ist, solange die Ökonomie den Zielen der Medizin dient. Sie plädieren dafür, die vorhandenen finanziellen und personellen Ressourcen besser zu verteilen. Es brauche den politischen Willen, die Krankenhausstruktur grundlegend zu ändern und die rechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, eine Reduktion der Zahl der Krankenhäuser, nicht nur der Betten, zu erreichen.

    Autoren des Diskussionspapiers:
    • Reinhard Busse, Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Technische
    Universität Berlin
    • Detlev Ganten, Stiftung Charité, Sprecher der Wissenschaftlichen Kommission
    Gesundheit, Mitglied der Leopoldina
    • Stefan Huster, Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozial- und Gesundheitsrecht und
    Rechtsphilosophie, Ruhr-Universität Bochum
    • Erich R. Reinhardt, Medical-Valley, Erlangen-Nürnberg
    • Norbert Suttorp, Klinik für Infektiologie und Pneumologie, Charité
    Universitätsmedizin Berlin, Mitglied der Leopoldina
    • Urban Wiesing, Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Medizinische Fakultät
    der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Mitglied der Leopoldina

    Das Papier „Zum Verhältnis von Medizin und Ökonomie im deutschen Gesundheitssystem“ erscheint als Nr. 7 in der Reihe Leopoldina-Diskussion der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften, 21 S., ISBN: 978-3-8047-3656-6


    Weitere Informationen:

    http://www.leopoldina.org/de/medizin-oekonomie


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Philosophie / Ethik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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