Das Forschungsprojekt „AufLand: Land-Wasser-Interaktionen unter dem Einfluss neuer anthropogener Stressoren" der Universität Koblenz-Landau untersucht die Prozesse im Übergangsbereich zwischen Land und Wasser. Unter dem Motto "Ressourcen nutzen – Natur schützen!" präsentierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsschwerpunktes im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Science to Mayence" ihre Forschungsergebnisse zu aktuellen Umweltthemen.
Land und Wasser sind zwei sehr unterschiedliche Komponenten unserer Umwelt. Die Übergangszonen zwischen Land und Wasser tragen durch ihre hohe Biodiversität, intensive biogeochemische Prozesse und nicht zuletzt durch ihre ästhetische Ausstrahlung zum ökologischen und gesellschaftlichen Wert einer Landschaft bei. Gleichzeitig sind sie sensibel gegenüber Umweltveränderungen und oft stoßen dort nicht nur Wasser und Land, sondern auch Mensch und Umwelt sowie gesellschaftliche Interessengruppen aufeinander. Der von der Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz geförderte Schwerpunkt AufLand fokussiert insbesondere, wie sich Veränderungen in Gewässern auf das angrenzende Landökosystem auswirken. Im Gegensatz zur intensiv beforschten Richtung vom Land aufs Wasser ist das ökologische Wirkungsgefüge für die Richtung vom Wasser aufs Land nahezu unbekannt und wenig verstanden – obwohl gerade diese Richtung entscheidenden Einfluss auf die Qualität wichtiger Ökosysteme nimmt, wie zum Beispiel Auenlandschaften, Wässerwiesen, aber auch alle Uferrandzonen von Flüssen und Seen. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Science to Mayence“ und unter dem Titel „Ressourcen nutzen – Natur schützen!“ informierte der Forschungsschwerpunkt im Erbacher Hof in Mainz über aktuelle Fragestellungen zum Einfluss von Schadstoffen auf die Umwelt, synthetischen Nanopartikeln und Folgen der Nutzung des Lands durch den Menschen.
Mit dem Format „Science to Mayence“ wird der Wissenstransfer in die Gesellschaft und Politik intensiviert. Forscherinnen und Forscher der Universität Koblenz-Landau kommen in die Landeshauptstadt und präsentieren Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Medien profilbildende Forschungsprojekte und -schwerpunkte der Universität Koblenz-Landau.
„AufLand ist interdisziplinär und campusübergreifend angelegt und zeigt eindrucksvoll die Forschungsstärke der Universität im Bereich der Umweltwissenschaften. Von Bedeutung ist insbesondere der Transfer der Forschungsergebnisse in die Gesellschaft hinein. Ich freue mich, dass heute das Projekt der Politik und Bürgergesellschaft in einem innovativen Rahmen vorgestellt wird“, sagte Prof. Dr. Roman Heiligenthal, Präsident der Universität Koblenz-Landau. „Der Forschungsschwerpunkt AufLand ist ein wichtiger Baustein der Forschungsaktivitäten im Profilbereich Umwelt unserer Universität, gerade da es hier um einen klassischen Ökosystemgrenzen überschreitenden Ansatz geht“, hob auch Vizepräsident Prof. Dr. Ralf Schulz hervor.
„Das Schicksal und die Wirkung neuer anthropogener Stressoren in den hochempfindlichen Ökosystemen der Übergangszone zwischen Land und Wasser sind hochaktuelle umweltwissenschaftliche Themen, die uns alle angehen – als betroffene Bürger, als Mitglieder der Gesellschaft oder als verantwortungsbewusste Verbraucher. Die Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir im Rahmen von AufLand diese Themen mit modernsten analytischen und instrumentellen Methoden auf international anerkanntem Niveau erforschen können und dürfen“, bekräftigte Prof. Dr. Gabriele Schaumann, Sprecherin des Forschungsschwerpunktes.
„Die Universität Koblenz-Landau leistet mit ihrer Forschung in den Umweltwissenschaften einen wichtigen Beitrag für das Verständnis des Ökosystems“, sagte der rheinland-pfälzische Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Prof. Dr. Konrad Wolf, und führte weiter aus: „Diese Forschungsleistung hat sich sehr dynamisch entwickelt. Ich freue mich über beachtliche Drittmitteleinnahmen, zahlreiche Kooperationen mit der Wirtschaft und den erfolgreichen Wissenstransfer in die Wirtschaft und in die Gesellschaft. Das zeigt, dass die Forschungsarbeiten der Universität Koblenz-Landau in den Umweltwissenschaften ein hohes Ansehen genießen.“
Neben den einführenden Vorträgen von Prof. Dr. Gabriele Schaumann, Prof. Dr. Andreas Lorke, Stellvertretender Sprecher des Forschungsschwerpunkts, Dr. Constanze Buhk und Dr. Carola Winkelmann, Sprecherinnen zweier Teilprojekte, wurde mit dem „Café Science“ der interaktive Diskurs mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft eröffnet. Das Café Science bot an sieben Tischen, korrespondierend mit den Themenschwerpunkten von AufLand, ein Menü aus Hintergrundinformationen zu aktuellen Umweltthemen mit dem Ziel der Diskussion ihrer Bedeutung für Mensch und Umwelt: Wie relevant sind synthetische Nanopartikel für die Umwelt? Welche ökologischen Auswirkungen hat die Stechmückenbekämpfung am Oberrhein? Wie lange ernährt uns der Boden noch? Warum ist genetische Diversität wichtig? Welchen ökologischen und ökonomischen Nutzen hat die historische Wiesenbewässerung in Rheinland-Pfalz? Wie erfolgreich ist die Renaturierung von Fließgewässern in Rheinland-Pfalz? Welche Bedeutung hat der Lebensraum Biofilm?
Im Rahmen des Café Science erhielten die Teilnehmer Gelegenheit, zwei der sieben Themen und deren ökologische und gesellschaftliche Relevanz zu diskutieren. In der „Vernissage Science“ kamen die Diskussionsergebnisse zur Ausstellung. In der abschließenden „Poster & Wein“-Ausstellung stand die Forschungsgruppe den Tagungsteilnehmern für vertiefende Gespräche zur Verfügung.
WEITERE INFORMATIONEN
Forschungsschwerpunkt AufLand
Der umweltwissenschaftliche Forschungsschwerpunkt AufLand wird seit 2008 im Rahmen der Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz gefördert. Durch die Einrichtung und Förderung des Schwerpunktes wurde die dynamische Entwicklung der umweltwissenschaftlichen Forschung in Koblenz und Landau signifikant unterstützt. Aus dem Forschungsschwerpunkt sind inzwischen eine Vielzahl renommierter Forschungsvorhaben und Projekte hervorgegangen, unter anderem die Forschergruppe INTERNANO und mehrere Projekte der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Europäischen Union. Im Zentrum des Forschungsschwerpunkts stehen Fragen der aktuellen Ökosystem- und Umweltforschung.
Landesforschungsinitiative Rheinland-Pfalz
Die Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur gefördert und dient der Profilbildung an den Universitäten des Landes. Mit Hilfe der Forschungsinitiative etabliert die Universität Koblenz-Landau neue Forschungsschwerpunkte, die national und international sichtbar sind, und die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb ihres Profils Bildung-Mensch-Umwelt ausbauen. Die Forschungsinitiative unterstützt die Universität Koblenz-Landau unter anderem darin, ihre modernen umweltwissenschaftlichen Laboratorien und Feldstationen in Koblenz und Landau aufzubauen und interdisziplinäre Pionierprojekte zu fördern. Dadurch wird die Entwicklung innovativer Forschungsaktivitäten möglich. Die Universität Koblenz-Landau gehört zu den anerkannten Institutionen für interdisziplinäre umweltwissenschaftliche Grundlagenforschung in der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft.
Es bestehen zurzeit folgende Forschungsschwerpunkte: Land-Wasser-Interaktionen unter dem Einfluss neuer anthropogener Stressoren (AufLand), Kulturelle Orientierung und normative Bindung (Kultur-Norm), Kommunikation-Medien-Politik: Vermittlung, Wahrnehmung und Verarbeitung politisch relevanter Diskurse (KoMePol).
Pressekontakt:
Universität Koblenz-Landau, Präsidialamt Mainz
Giovanna Marasco-Albry
Referat Öffentlichkeitsarbeit
D-55118 Mainz
Phone: +49 (0)6131 37460 -36
E-Mail: marasco-albry@uni-koblenz-landau.de
Internet: http://www.uni-koblenz-landau.de
Ansprechpartnerin Forschungsschwerpunkt AufLand:
Institut für Umweltwissenschaften Landau
Rebekka Gerlach
Fortstraße 7
D-76829 Landau
Phone: +49 (0)6341 280 31 521
E-Mail: gerlachr@uni-landau.de
Internet: http://www.uni-koblenz-landau.de/de/aufland
http://www.uni-koblenz-landau.de/de/aufland
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Gesellschaft, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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