Weniger Stickstoff für eine bessere Gewässergüte – Abschluss des Projektes NITROLIMIT
Bisher wurde davon ausgegangen, dass die Gewässergüte durch Phosphor bestimmt wird. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um die Projektleiterin Dr. Claudia Wiedner aus dem Fachgebiet Gewässerschutz der BTU Cottbus-Senftenberg konnten im Projekt NITROLIMIT nun zeigen, dass nicht nur Phosphor, sondern auch Stickstoff den ökologischen Zustand von Gewässern stark beeinflusst.
Stickstoff ist ein unentbehrlicher Nährstoff für alle Lebewesen. Zuviel stickstoffhaltige Düngemittel und Abgase aus Verkehr und Industrie erhöhen den natürlichen Anteil des Stoffes in der Umwelt um ein Vielfaches. In Oberflächengewässern führt der hohe Gehalt an Stickstoff gemeinsam mit Phosphor zur Nährstoffübersättigung. Ergebnis ist ein starkes Wachstum der Algen und eine Verringerung der Artenvielfalt. Mehr als 70 Prozent der deutschen Binnengewässer haben trotz großer Investitionen nicht den ökologischen Zustand nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie erreicht.
Im Projekt NIOTROLIMIT haben die Forscher notwendige Zielwerte ermittelt und die Möglichkeiten, Kosten, den Nutzen und die Akzeptanz der Maßnahmen, die den Stickstoff reduzieren sollen, untersucht. Sie empfehlen die weitere Optimierung und den Ausbau von Klärwerken sowie die Reduzierung der Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft. "Für die Bevölkerung spielt die Gewässergüte in der Freizeit und zur Erholung eine wichtige Rolle", so die Projektleiterin. "Ihre Zahlungsbereitschaft für den guten ökologischen Zustand ist höher als die Kosten von Maßnahmen zur Stickstoffminderung wie am Beispiel der Berliner Unterhavel gezeigt wurde. Bei Landwirten ist die Akzeptanz für solche Maßnahmen jedoch gering. "Die Fördermöglichkeiten für landwirtschaftliche Maßnahmen in Brandenburg und Berlin wurden bisher nicht ausgeschöpft. "Wir können aber nur gemeinsam mit den Landwirten etwas verändern. Damit das möglich wird, müssen bessere Rahmenbedingungen und Anreize geschaffen werden", fasst Claudia Wiedner zusammen.
Das interdisziplinäre Verbundprojekt "Stickstofflimitation in Binnengewässern – Ist Stickstoffreduktion ökologisch sinnvoll und wirtschaftlich vertretbar?" NITROLIMIT wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über fünf Jahre gefördert und gemeinsam mit Wissenschaftlern der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB), dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), der Technischen Universität Berlin und der Technischen Universität Dresden realisiert.
Pressekontakt
Kristin Luban, Stabsstelle Kommunikation und Marketing, T +49 (0) 355 69 2115, E kristin.luban@b-tu.de, www.b-tu.de
Fachkontakt
Dr. Claudia Wiedner, Fachgebiet Gewässerschutz, E wiedner@b-tu.de, www.b-tu.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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