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15.11.2016 10:05

Kardiale Magnetresonanztomographie: Neue Einblicke in Struktur und Funktion des Herzmuskels

Janina Wetzstein Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V.

    Düsseldorf – Die Magnetresonanztomographie, die in Deutschland millionenfach zur Diagnose von Erkrankungen von Kopf, Bauchraum und Bewegungsapparat eingesetzt wird, hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen bildgebenden Verfahren für Herz- und Gefäßerkrankungen entwickelt. Auf der MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2016, die vom 14. bis 17. November in Düsseldorf stattfindet, stellt ein Experte die neuen Einsatzgebiete dieser Technologie vor.

    Eine Magnetresonanztomographie (MRT), auch „Kernspin“ genannt, wird wie die Computertomographie (CT) in einer längeren Röhre durchgeführt. Anders als das CT kommt die MRT ohne Röntgenstrahlung aus. Der wichtigste Unterschied ist jedoch, dass im MRT neben den Knochen auch Weichteile abgebildet werden. Dazu gehört der Herzmuskel. Da moderne MRT-Geräte Bilder in kurzer Abfolge ermöglichen, können Kardiologen die Herzaktion aufzeichnen. „Die Kardio-MRT hat sich innerhalb weniger Jahre zu einem Untersuchungsinstrument für Erkrankungen von Herz und Blutgefäßen entwickelt“, sagt Professor Dr. Michael Markl von der Feinberg School of Medicine in Chicago. Dies gelte nicht nur für die USA, auch in Deutschland würde die Technik an Universitäten und anderen größeren Kliniken genutzt.

    Die Vorteile des Kardio-MRT liegen laut Professor Markl darin, dass es nicht nur Herzmuskel und Herzklappen in Aktion zeigt. Die Ärzte können auch die Blutströmung beurteilen. Professor Markl erklärt: „Über die Verfolgung der dynamischen Veränderung der Fliessprofile über den Herzzyklus lässt sich so die dynamische Ausbreitung der Flusswelle quantitativ exakt verfolgen.“ Störungen der Blutströmungsprofile können nach Aussage des Expertens ein erstes Zeichen für Herzklappenerkrankungen sein. Die häufigste Erkrankung im Alter ist eine Verengung der Aortenklappe, die den Bluttransport in die Hauptschlagader behindert. Professor Markl erläutert die Folgen: „Schon kleine Verengungen führen zu Verwirbelungen, die den regelmäßigen Ablauf beeinträchtigen.“

    Im Kardio-MRT können auch die Struktur und Funktion des Herzmuskels beurteilt werden. Nach Injektion eines Kontrastmittels in die Vene sehen die Ärzte im MRT, ob alle Anteile des Herzmuskels durchblutet werden. „Nach einem Herzinfarkt zeigt die Kardio-MRT, welche Anteile des Herzmuskels abgestorben sind“, sagt Professor Markl. Auch ein Stresstest ist möglich. Die Patienten erhalten ein Medikament, das die Blutgefäße erweitert oder die Muskelaktion steigert. Professor Markl erklärt: „Im Stress-MRT sehen wir dann, wie der Herzmuskel auf die Belastung reagiert.“ Beide Untersuchungen sind ungefährlich, da die Herzaktion durch ein EKG überprüft wird und die Ärzte schnell auf Probleme reagieren können.

    Das Kardio-MRT ist auch für die Forschung ein wichtiges Instrument. „Wir wissen im Grunde genommen wenig über das Zusammenspiel der Herzaktivität mit den elastischen Blutgefäßen“, sagt Professor Markl: Das Herz pumpe im Normalzustand pro Minute knapp 5 Liter Blut durch ein Röhrensystem von nur 0,01 mm dicken Kapillaren und von dort wieder ins Herz zurück. Dafür benötige es nur eine Leistung von 1 Watt. Professor Markl verdeutlicht: „Das ist wesentlich effizienter als jedes bisher vom Menschen entwickelte Röhrensystem.“ Über die Leistung der kardialen Magnetresonanztomographie für die Diagnostik und Therapie kardiologischer Erkrankungen spricht Professor Markl im Symposium „Acquisitions in cardiac imaging – state of the art and beyond“ am 15. November auf der MEDICA EDUCATION CONFERENCE in Düsseldorf.

    *** Bei Veröffentlichung Beleg erbeten.***

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    Terminhinweis
    Im Rahmen der MEDICA EDUCATION CONFERENCE finden am 15., 16. und 17. November, jeweils von 12.00 Uhr bis 13.00 Uhr, Pressekonferenzen der DGIM statt:

    Pressekonferenz der DGIM zur MEDICA EDUCATION CONFERENCE „Bildgebung und Interventionelle Verfahren“
    Termin: 15. November 2016, 12.00 bis 13.00 Uhr
    Ort: Messe Düsseldorf, Stockumer Kirchstraße 61, 40474 Düsseldorf, Congress Center Düsseldorf (CCD Süd), Raum 111, 1. OG

    Themen und Referenten:

    Fokusthemen und Highlights der MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2016
    Prof. Dr. med. Stefan Frantz
    Konferenzpräsident der MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2016, Direktor der Klinik für Innere Medizin III – Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum Halle (Saale)

    Kardiovaskuläres MRT: Dreidimensionale Bildgebung fördert individuelles Therapiemanagement
    Prof. Dr. Michael Markl
    Northwestern University Feinberg School of Medicine, Chicago IL, USA

    So einzigartig wie Patienten: Wegweisende robotergestützte Bildgebung für minimalinvasive Prozeduren
    Dr. Maik Bittner
    Siemens Healthcare, Forchheim

    Neues Katheterverfahren bei Herzklappenfehlern: die transapikale Mitralklappenimplantation
    Prof. Dr. Hendrik Treede
    Direktor an der Universitätsklinik und Poliklinik für Herzchirurgie am Universitätsklinikum Halle (Saale)

    Militärische Nutzung von Teleradiologie
    Dr. Stephan Waldeck
    Direktor der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz

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    Pressekonferenz der DGIM zur MEDICA EDUCATION CONFERENCE „Innere Medizin: Zukunftstechnologien und Remote Patient Management“
    Termin: 16. November 2016, 12.00 bis 13.00 Uhr
    Ort: Messe Düsseldorf, Stockumer Kirchstraße 61, 40474 Düsseldorf, Congress Center Düsseldorf (CCD Süd), Raum 111, 1. OG

    Themen und Referenten:

    Diabetologie und Wearables – Mobile Health bei Diabetes
    Ass.-Prof. Dr. Julia Mader
    Fachärztin für Innere Medizin in der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie an der Medizinischen Universität Graz, Österreich

    Schwere Herzinsuffizienz: Sichert telemedizinische Mitbetreuung die Überlebenschancen?
    Prof. Dr. Friedrich Köhler
    Leiter des Zentrums für kardiovaskuläre Telemedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte

    Verbesserte häusliche Pflege – dank Wearables und kognitiver Hypervisoren
    Dr. Bruno Michel
    IBM Research Zürich, Schweiz

    Ernährung als Prävention – was kann ein gesunder Lebensstil leisten?
    Prof. Dr. Christian Löser
    Chefarzt der Medizinischen Klinik, Rotes Kreuz Krankenhaus Kassel

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    Pressekonferenz der DGIM zur MEDICA EDUCATION CONFERENCE „Diagnostik: Innere Medizin, Labormedizin, Toxikologie und Hygiene“
    Termin: 17. November 2016, 12.00 bis 13.00 Uhr
    Ort: Messe Düsseldorf, Stockumer Kirchstraße 61, 40474 Düsseldorf, Congress Center Düsseldorf (CCD Süd), Raum 111, 1. OG

    Themen und Referenten:

    MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2016: Erste Bilanz
    Prof. Dr. med. Stefan Frantz
    Konferenzpräsident der MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2016, Direktor der Klinik für Innere Medizin III – Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum Halle (Saale)

    Labormedizin: Neue Therapien dank präziser Lipid-Diagnostik
    Prof. Dr. Joachim Thiery
    Direktor des Instituts für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik, Universitätsklinikum Leipzig

    Fehlinvestitionen vermeiden: Masterpläne für Bau und Nutzung von Hightech-OPs
    Prof. Dr. Clemens Bulitta
    Leitung Institut für Medizintechnik, Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden, Weiden

    Hygiene: Was leistet antimikrobielle Oberflächentechnologie?
    Prof. Dr. Josef Peter Guggenbichler
    AMiSTec, Kössen, Österreich

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    Moderation: Anne-Katrin Döbler, DGIM-Pressestelle, Stuttgart

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    Kontakt für Journalisten:
    Pressestelle DGIM/MEDICA EDUCATION CONFERENCE
    Anne-Katrin Döbler/Stephanie Priester/Stephanie Balz
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Telefon: 0711 8931-605
    Telefax: 0711 8931-167
    E-Mail: priester@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.medica.de/mec1


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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