Professor Dr. Silke van Dyk vom Institut für Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena hält kommenden Dienstag im Rahmen der gemeinsamen Ringvorlesung von Fachhochschule und Universität Erfurt einen Vortrag zum Thema „Soziale Ungleichheiten und Disparitäten in der (Post-)Wachstumsgesellschaft“.
Professor Dr. Silke van Dyk hält kommenden Dienstag, 22. November, im Rahmen der gemeinsamen Ringvorlesung von Fachhochschule und Universität Erfurt einen Vortrag zum Thema „Soziale Ungleichheiten und Disparitäten in der (Post-)Wachstumsgesellschaft“. Beginn ist 18 Uhr im Festsaal des Erfurter Rathauses, der Eintritt ist frei.
Der Wohlfahrtsstaat und seine Krisen sind im Kapitalismus auf das Engste mit dem wirtschaftlichen Geschehen verwoben. Hohe Wachstumsraten, wie sie in der fordistischen Wachstumsökonomie der 1950er bis 1970er Jahre zu verzeichnen waren, eröffnen Verteilungsspielräume, da soziale Ansprüche aus den hohen Zuwächsen befriedigt werden können. Ob Wachstum sozialen Aufstieg und den Abbau von sozialer Ungleichheit ermöglicht, hängt dabei aber stets von gesellschaftlichen Kräfteverhältnissen ab: Wachstum schafft förderliche Bedingungen für Umverteilung, ist aber keine Garantie für mehr Gleichheit oder Lebensqualität. Seit nunmehr drei Jahrzehnten beobachten wir in den Wohlfahrtsstaaten des globalen Nordens eine zunehmende soziale Polarisierung, die sich in Deutschland in besonderer Weise manifestiert, da die Einkommens- und Vermögensungleichheit im OECD-Vergleich besonders stark zunimmt.
Zugleich stellt sich die soziale Frage in Zeiten niedriger Wachstumsraten und globaler Wirtschaftskrisen sowie im Lichte der ökologischen Krise(n) in neuer Weise: Welche Herausforderungen sind durch die multiple - sozial, ökonomische wie ökologische - Krise zu bewältigen? Wie müsste eine Sozialpolitik aussehen, die sich der sozialen Frage und der sich öffnenden sozialen Schere annimmt, ohne auf ökologisch desaströse Wachstumsraten zu setzen? Ist ein Wohlfahrtsstaat denkbar, der auch unter – je nach Perspektive drohenden oder (ökologisch) wünschenswerten – Bedingungen der Stagnation oder Schrumpfung eine gerechte(re) Verteilung des kleiner werdenden Kuchens vornimmt? Und welche Ideen für eine soziale Politik jenseits des Staates sind in der Postwachstumsdebatte zu finden?
Das Thema „Sie haben einfach recht! Rechtspopulisten als politische Akteure“ wird am 29. November 2016 von Dr. Timo Lochocki behandelt. Der Politologe ist Experte für rechtspopulistische Parteien in Europa und arbeitet für den German Marshall Fund. Zudem lehrt er Europäische Politik an der Humboldt Universität Berlin.
Im Wintersemester 2016/2017 veranstalten Fachhochschule und Universität Erfurt wieder eine gemeinsame Ringvorlesung unter dem Thema „Politische Krisen. Herausforderungen“. Die Ringvorlesung wird von der Landeszentrale für politische Bildung, dem Landesbüro Thüringen der Friedrich-Ebert-Stiftung sowie von der Heinrich-Böll-Stiftung unterstützt. Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei.
Eine Teilnahme ist ausschließlich im Rahmen der vorhandenen Sitzplatzkapazitäten möglich.
Weitere Informationen sind unter http://www.fh-erfurt.de/ringvorlesung erhältlich.
http://www.fh-erfurt.de/ringvorlesung
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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