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26.06.2003 00:00

Solarstrom für eine Million Hütten

Karin Schneider Kommunikation
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE

    C.L.E. fordert deutsches Programm zur ländlichen Elektrifizierung

    Der Club zur ländlichen Elektrifizierung C.L.E. hat sich zum Ziel gesetzt, die Rahmenbedingungen für den deutschen Photovoltaik-Export zu verbessern und Konzepte für die ländliche Elektrifizierung in Entwicklungsländern umzusetzen. In einer jüngst ergriffenen Initiative fordern die derzeit 16 Mitgliedsunternehmen die Bundesregierung auf, ein "Solarstrom für eine Million Hütten"-Programm zur ländlichen Elektrifizierung in Ländern des Südens ins Leben zu rufen und finanziell zu unterstützen.
    Auch in Zeiten knapper öffentlicher Mittel gibt es gute Gründe und Notwendigkeiten für das Engagement der Bundesregierung in Projekten der ländlichen Elektrifizierung in Ländern des Südens. Drei erklärte Ziele der Bundesregierung und der Weltgemeinschaft können hier gleichzeitig aktiv angegangenen werden:
    1. Verbesserung der Lebensbedingungen der ländlichen Bevölkerung in Entwicklungs- und Schwellenländern.
    2. Schaffung von hochwertigen Arbeitsplätzen in Deutschland und in den Zielländern.
    3. Verminderung des Anstiegs der CO2-Emmissionen.

    Rund fünf Millionen Menschen können mit dem von C.L.E. entworfenen Programm eine Basiselektrifizierung erhalten, die ihnen eine erhebliche Steigerung des Lebensstandards ermöglicht. Die dafür von der Bundesregierung aufzuwendenden Mittel betragen nur einen Teil der von Bundeskanzler Schröder in Johannesburg 2002 versprochenen 500 Millionen Euro für die Verbesserung der ländlichen Infrastruktur. Nicht zuletzt im Hinblick auf die Regierungskonferenz zu erneuerbaren Energien in Bonn im Juni 2004 könnte die Bundesregierung mit einem solchen Programm ein deutliches Zeichen gegenüber der Weltgemeinschaft setzen und gleichzeitig die Exportinteressen der deutschen Industrie unterstützen.

    Das auf sieben Jahre angelegte "Solarstrom für eine Million Hütten"-Programm lässt sich durch intelligente Finanzierungsmodelle unter Einbeziehung der begünstigten Bevölkerung in den Zielländern sowie eine gezielte Umschichtung vorhandener Gelder realisieren. Gefördert werden sollen photovoltaische Einzelhausversorgungen (Solar Home Systems SHS) sowie Dorfstromversorgungen. Letztere vor allem dort, wo der schrittweise Ausbau des Energieangebots geplant ist.

    In installierter PV-Leistung ausgedrückt, hat das Programm eine Größe von 50 MW, dies entspricht einer Million Standardmodulen von 50 W. Der kurzfristige Bedarf in den Zielländern ist jedoch mehr als 100 mal so groß, so dass in der Folge eines solchen Programms ein Vielfaches an Anlagen und Systemen realisiert werden wird. Durch den vorgeschlagenen Ansatz werden qualitativ hochwertige Konzepte für die ländliche Elektrifizierung entwickelt und umgesetzt. Die damit verbundenen positiven Beispiele werden die Märkte enorm voranbringen.

    Um eine nachhaltige Elektrifizierung sicherzustellen, werden für Aufbau und Pflege von Maßnahmen zur Aus- und Weiterbildung, zum Projektmonitoring und zu anderen übergeordneten Strukturmaßnahmen 15% der Investitionskosten für die eigentlichen Systeme notwendig sein. Die Maßnahmen sollen aufbauen auf den bereits laufenden Projekten zur technischen Zusammenarbeit.

    Die Mitglieder des Clubs zur ländlichen Elektrifizierung C.L.E. kommen aus allen betroffenen Branchen der PV-Industrie, vom Modulhersteller über den Systementwickler bis hin zum Installateur. Mit der Geschäftsführung ist derzeit das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE beauftragt. C.L.E. bietet eine Plattform für den Austausch spezieller Informationen und Erfahrungen in den Märkten zur ländlichen Elektrifizierung. Der eingetragene Verein betreibt Öffentlichkeitsarbeit für seine Mitglieder und vertritt deren Interessen gegenüber Ministerien und der Durchführungsorganisation für Entwicklungs-zusammenarbeit und Exportförderung. Die Entwicklung nachhaltiger Konzepte für eine ländliche Elektrifizierung, welche der Bevölkerung in den Zielländern eine dauerhaft verbesserte Lebenssituation ermöglicht, zählt ebenso zu den Kernaufgaben.

    Der Club zur ländlichen Elektrifizierung C.L.E. bündelt die Kompetenzen deutscher Firmen zu Märkten der ländlichen Elektrifizierung in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Solarindustrie BSI.

    Weitere Informationen und Kontakt erhalten Sie bei:

    Club zur ländlichen Elektrifizierung e.V.
    Dirk Uwe Sauer / Geschäftsführer
    Tel.: + 49 (0) 7 61 / 45 88-52 19
    E-Mail: sauer@ise.fhg.de


    Weitere Informationen:

    http://cle-export.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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