Festakt am 1. Dezember 2016 an der Universität Gießen im Beisein nationaler und internationaler Partner – Rückblick und Ausblick
Das Gießener Zentrum Östliches Europa (GiZo) hat seit seiner Gründung im Juli 2006 eine rasante Entwicklung durchlaufen und sich zunehmend zu einem der kulturwissenschaftlichen Profilschwerpunkte der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) entwickelt. Zusammen mit seinem engsten Kooperationspartner, dem Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg, einem Institut der Leibniz-Gemeinschaft, hat sich das GiZo nicht nur national, sondern auch international als ein herausragendes Zentrum für die geistes- und gesellschaftswissenschaftliche Forschung zum östlichen Europa etabliert. Auf dem Jubiläumsfestakt am Donnerstag, 1. Dezember 2016 (ab 18.15 Uhr), blickt das Team des GiZo nicht nur auf seine sehr erfolgreiche Vergangenheit zurück, sondern freut sich vor allem auf eine perspektivreiche Zukunft.
JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee gratuliert allen Beteiligten ganz herzlich zu diesem Jubiläum: „Es ist dem GiZo innerhalb eines Jahrzehntes gelungen, aus einer regionalen Schwerpunktbildung der JLU im östlichen Europa ein eindrucksvolles internationales Netzwerk aufzubauen, das in Ost und West gleichermaßen sichtbar ist.“ Und er betont: „Die Beschäftigung mit den Konfliktregionen im östlichen Europa ist heute wichtiger denn je. Ich bin sicher, dass vom GiZo – gemeinsam mit dem Herder-Institut in Marburg – auch in Zukunft wichtige Impulse für Wissenschaft und Politik ausgehen.“
Die Gießener Slavistin Prof. Dr. Monika Wingender, Gründungs- und Geschäftsführende Direktorin des GiZo, erinnert anlässlich des Jubiläums noch einmal an die durchaus turbulente Vorgeschichte der Gründung. So hatte das Land Hessen im Jahr 2006 beschlossen, kleinere geisteswissenschaftliche Fächer nicht mehr an jeder Universität vorzuhalten, sondern sie an jeweils einer Universität zu konzentrieren. Im Zuge dieser Reform wurden die osteuropabezogenen Wissenschaften an der JLU in einem Zentrum zusammengeführt. Die intensiven Aufbaujahre des GiZo wurden durch eine exzellente Bewertung seitens des Wissenschaftsrats belohnt, der in seinem Gutachten zur Evaluierung der geisteswissenschaftlichen Zentren in Hessen im Jahr 2010 dem GiZo eine überaus erfolgreiche Aufbauarbeit bescheinigte.
Thematisches Netzwerk „Kulturelle Kontakt- und Konfliktzonen“
Welche Fahrt das GiZo aufgenommen hat, zeigen zahlreiche Erfolge in der Lehre und Forschung. Der Master-Studiengang des Zentrums „Interdisziplinäre Studien zum östlichen Europa“ hat einen hohen Anteil internationaler Studierender. Die internationale Vernetzung des GiZo wurde strategisch ausgeweitet und umfasst heute ein imposantes Netzwerk an Partnern nicht nur in Ost, sondern auch West. Durch das Thematische Netzwerk „Kulturelle Kontakt- und Konfliktzonen“, das von 2013 bis 2016 vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert wird und sechs Partneruniversitäten im östlichen Europa umfasst, können zahlreiche Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler unterstützt werden. Die Bilanzkonferenz zu diesem Thematischen Netzwerk wird mit dem GiZo-Jubiläum verbunden.
LOEWE-Schwerpunkt „Konfliktregionen im östlichen Europa“
Mit dem im Juli 2016 vom Land Hessen bewilligten neuen LOEWE-Schwerpunkt „Konfliktregionen im östlichen Europa“ – ein gemeinsamer Erfolg von GiZo und Herder-Institut Marburg – wird im Rahmen der Jubiläumsfeier zugleich das offizielle Startsignal in eine neue intensive Phase der internationalen Kooperationen und Nachwuchsförderung gegeben.
Neben vielen anderen Konfliktregionen im östlichen Europa in Geschichte und Gegenwart legt der LOEWE-Schwerpunkt einen Fokus auf die Russland-Ukraine-Krise. Im Rahmen dieses Projekts wird die JLU die Ukraine-Forschungen mit einer neu eingerichteten Gastprofessur zusätzlich strukturell stärken. Konfliktregionen im östlichen Europa erforschen die Forscherinnen und Forscher in insgesamt 12 Post-Doc- und Doktorandenprojekten. Beteiligt sind die Osteuropäische Geschichte, Slavistik, Turkologie, Politikwissenschaft und Soziologie. Die Nachwuchsprojekte werden von einem Transferprojekt begleitet, das zahlreiche öffentlichkeitswirksame Maßnahmen vorsieht: neben Medienpartnerschaften beispielsweise auch Ost-West-Tandem-Autorenschaften und Ost-West-Dialogsymposien.
Beim Festakt am 1. Dezember werden diese beiden Schwerpunkte besonders hervorgehoben: der Rückblick auf das durch den DAAD geförderte Thematische Netzwerk „Kulturelle Kontakt- und Konfliktzonen im östlichen Europa“ (Laufzeit 2013 bis 2016) und der Ausblick auf den neuen LOEWE-Schwerpunkt „Konfliktregionen im östlichen Europa“ (Laufzeit 2017 bis 2020). Das GiZo freut sich sehr, dass mit Prof. Dr. Andreas Kappeler, Universität Wien, einer der renommiertesten Ukraine- und Russlandforscher als Festredner für dieses Jubiläum gewonnen werden konnte. Prof. Kappeler wird einen wissenschaftlichen Festvortrag zum Thema „Die Großrussen und die Kleinrussen: Historische Hintergründe des russisch-ukrainischen Konflikts“ halten.
Termin
Festakt 10 Jahre GiZo am 1. Dezember 2016 um 18.15 Uhr
Veranstaltungsort: Konferenzraum des Alexander-von-Humboldt-Hauses,
Rathenaustraße 24A, 35394 Gießen
Kontakt
Prof. Dr. Monika Wingender
Gießener Zentrum Östliches Europa der Justus-Liebig-Universität Gießen
Otto-Behaghel-Straße 10 E, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-31166
E-Mail: monika.wingender@slavistik.uni-giessen.de
Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die über 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissenschaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).
http://www.uni-giessen.de/fbz/zentren/gizo
Die internationale Vernetzung des GiZo umfasst ein imposantes Netzwerk an Partnern.
Grafik: GiZo
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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