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30.11.2016 14:54

Investitionen für Energieeffizienz: Benchmarking-Plattform für Unternehmen, Investoren und Politik

Anne-Catherine Jung Pressestelle
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI)

    Heute hat die EU-Kommission die De-risking Energy Efficiency Platform vorgestellt. Auf dieser kostenlosen Benchmarking-Seite können Unternehmen, Investoren und politische Entscheider auf der Grundlage von mehr als 7.800 umgesetzten Maßnahmen prüfen, welche Investitionen in Energieeffizienz sich besonders lohnen – ob im Hinblick auf eine schnelle Amortisationszeit oder möglichst viel Rentabilität. Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI hat durch die Lieferung tausender Datensätze maßgeblich zur Entwicklung dieser Plattform beigetragen.

    Die De-risking Energy Efficiency Platform (DEEP) wurde von der Energy Efficiency Financial Institutions Group (EEFIG) entwickelt. Diese Arbeitsgruppe wurde 2013 von der EU-Kommission und der Finanz-Initiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP FI) gegründet, um das Verständnis für die Risiken und Vorteile von Energieeffizienzinvestitionen zu verbessern. Insgesamt arbeiten hier mehr als 30 Projektpartner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammen.

    Dr. Clemens Rohde, Leiter des Geschäftsfelds Energieeffizienz im seit 2015 am Konsortium beteiligten Fraunhofer ISI, fasst die wichtigsten Projektziele zusammen: „Energieeffizienz ist ein entscheidender Faktor, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Neben diesem Umweltaspekt ist für Unternehmen aber auch entscheidend, ihre Energieversorgung und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Und die Geldgeber wollen wissen, ob und wann sich ihre Investition in ein Energieeffizienzprojekt rentiert. All diese Aspekte sind in die Entwicklung des Benchmarkings eingeflossen. Eine solche breite statistische Basis gab es bisher nicht.“

    Daten aus mehr als 7.800 Energieeffizienzprojekten

    In die Datenbank sind reale Zahlen aus mehr als 7.800 Energieeffizienzprojekten eingeflossen, die in den vergangenen Jahren in Industrieunternehmen und im Gebäudebereich umgesetzt wurden. Der größte Teil der Daten stammt aus der Europäischen Union, einige auch aus anderen Ländern, zumeist aus den USA. Für Deutschland stammen die Daten größtenteils aus den unter anderem vom Fraunhofer ISI wissenschaftlich begleiteten Lernenden Energieeffizienz-Netzwerken.

    Auf der Basis dieser Daten können Unternehmen und Investoren in spezifischen Benchmarks beispielsweise erkennen, nach wie vielen Jahren sich bestimmte Investitionen in Energieeffizienzprojekte durchschnittlich amortisieren beziehungsweise rentieren. Die spezifischen Daten lassen sich als grafisch aufbereitete Fact Sheets herunterladen. So hilft die Plattform dabei, die Realisierbarkeit und die Risiken einzelner Projekte und Projektbündel einzuschätzen.

    Neben Unternehmen und Investoren sind politische Entscheider und Wissenschaftler weitere Zielgruppen der Benchmarking-Plattform: Im Politikbereich können die Daten Hinweise geben, welche Maßnahmen in dem jeweiligen Land besonders erfolgversprechend sind und dementsprechend gefördert werden sollten; für die Wissenschaft liefern sie eine gute Datenbasis für weitere Forschungen.

    Energieeffizienz lohnt sich

    Schon jetzt zeigen die gesammelten Daten, dass sich Energieeffizienz lohnt, betont Clemens Rohde: „Als besonders rentabel haben sich Investitionen in der Industrie erwiesen. Die durchschnittlichen Kosten für Energieeffizienzmaßnahmen sind hier mit 0,012 Euro pro Kilowattstunde relativ gering und amortisieren sich meist nach etwa zwei Jahren. Im Gebäudebereich sind die Kosten mit 0,025 Euro pro Kilowattstunde etwas höher und die durchschnittlichen Amortisationszeiten mit elf Jahren deutlich länger. Dies liegt aber auch daran, dass in der Wirtschaft kurze Amortisationszeiten ein wichtigeres Kriterium sind als beispielsweise bei der Sanierung von Wohngebäuden.“

    Damit die Datenbasis noch breiter wird und die Plattform über einen möglichst langen Zeitraum hinweg genutzt werden kann, möchte das EEFIG-Team die Datenbank gerne mit Zahlen von weiteren realisierten Energieeffizienzprojekten erweitern. Interessierte Unternehmen und Institutionen können sich an Dr. Clemens Rohde wenden.

    Die De-risking Energy Efficiency Platform (DEEP) ist unter http://deep.eefig.eu/ zugänglich. Die Nutzung ist kostenlos, es muss jedoch ein Log-in angelegt werden. Informationen zur Energy Efficiency Institutions Group (EEFIG), die Ende 2013 von der EU-Kommission und der Finanz-Initiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP FI) gegründet wurde, gibt es unter http://www.eefig.com/.

    Kontakt:
    Anne-Catherine Jung MA
    Telefon: +49 721 6809-100
    E-Mail: presse@isi.fraunhofer.de

    Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI analysiert Entstehung und Auswirkungen von Innovationen. Wir erforschen die kurz- und langfristigen Entwicklungen von Innovationsprozessen und die gesellschaftlichen Auswirkungen neuer Technologien und Dienstleistungen. Auf dieser Grundlage stellen wir unseren Auftraggebern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft Handlungsempfehlungen und Perspektiven für wichtige Entscheidungen zur Verfügung. Unsere Expertise liegt in der fundierten wissenschaftlichen Kompetenz sowie einem interdisziplinären und systemischen Forschungsansatz.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Energie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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