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01.12.2016 10:25

Der 10. Dezember ist der “Unequal Life Day”

Dr. Bettina Albers Pressestelle
Stiftung Männergesundheit

    Männer haben eine deutlich geringere Lebenserwartung als Frauen. Der Unterschied beträgt aktuell noch immer 4,9 Jahre (Statistisches Bundesamt 2016). Um darauf aufmerksam zu machen und dem Ziel folgend, die Lebenserwartung von Männern anzuheben, hat die Stiftung Männergesundheit auf Initiative des Stiftungsvorstands, Dr. Matthias Stiehler, Dresden, den „Unequal Life Day“ am 10. Dezember ins Leben gerufen. Denn wenn man die durchschnittliche Lebenserwartung auf ein Jahr bezieht und die der Frauen als Referenzwert nimmt, sterben Männer im Vergleich dazu bereits am 10. Dezember.

    Der Vergleich der Lebenserwartung beider Geschlechter bezogen auf ein Jahr schockiert: „Während Frauen quasi noch Silvester feiern können, ist für die Männer schon drei Wochen vorher Schluss“, erklärt Dr. Stiehler. Die 2015 geborenen Jungen haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 78,18 Jahren, die Mädchen des gleichen Jahrgangs von 83,06 Jahren.

    Was sind die Gründe für das deutlich frühere Ableben von Männern?
    - Männer leben riskanter als Frauen. Sie üben häufiger gefährliche oder auch ungesunde Berufe aus und haben eine risikoreichere Freizeitgestaltung.
    - Männer haben mehr tödliche Arbeitsunfälle und gefährlichere Berufe.
    - Männer sterben häufiger an Herzinfarkt und haben ein höheres Krebsrisiko.
    - Depressive Erkrankungen mit Suizid sind bei Männern dominierend, wie es sich aus dem Verhältnis von Selbstmorden (ca. 3:1) gegenüber dem weiblichen Geschlecht ergibt.
    - Die Sterblichkeit durch Verkehrsunfälle oder Drogen ist bei Männern im Alter zwischen 16 und 24 Jahren dreimal höher als bei Frauen.

    Hier sieht die Stiftung Männergesundheit auch Ansatzpunkte für ihr Ziel, die Lebenserwartung von Männern der von Frauen anzugleichen. „Wir bemühen uns darum, Männern ihre hohen gesundheitlichen Risiken aufzuzeigen und ihnen Präven-tionsmaßnahmen nahezubringen. Darüber hinaus setzen wir uns für die betriebliche Gesundheitsförderung ein und haben mit dem zweiten Männergesundheitsbericht ein umfassendes Dossier zur psychischen Gesundheit von Männern vorgelegt“, erklärt Prof. Dr. Theodor Klotz, Weiden, wissenschaftlicher Vorstand der Stiftung Männergesundheit.

    Außer Zweifel steht, dass männerspezifische gesundheitliche Risiken immer noch zu wenig thematisiert werden. Vieles muss hier auch von politischer Seite getan werden, um die Gesundheit beider Geschlechter zu unterstützen – „Denn bei Gesundheits- und Vorsorgeangeboten fallen Männer oft hinten runter!“, so Klotz. Als Beispiel führt er die HPV-Impfung an, die derzeit nur für Mädchen im Leistungskatalog der Krankenkassen enthalten ist, nicht aber für Jungen. Diese können sich aber ebenso mit dem Virus infizieren und haben dann ein höheres Risiko für Penis-, Anal- oder Oropharyngealkarzinome.

    Der „Unequal Life Day“ ist also ein Appell, sich für Belange der Männergesundheit zu engagieren. Vordringliche Aktionsfelder für Männergesundheit liegen in der Gesundheitsförderung, Aufklärung sowie Verhältnis- und Verhaltensprävention. „Männerspezifische Risiken“ müssen ohne den erhobenen Zeigefinger thematisiert werden – und hier sieht die Stiftung Männergesundheit einen Schwerpunkt ihrer Arbeit, wie man auch am Beispiel der umfassenden „Wissensreihe“ erkennen kann.

    „Den Fokus auf die Männergesundheit zu lenken und sich mit ihr in medizinischer wie sozialer Hinsicht zu beschäftigen, ist Frauen gegenüber übrigens nicht diskriminierend, sondern dient beiden Geschlechtern“, erklärt Prof. Klotz. „Sylvester bzw. den Lebensabend ganz ohne Männer zu verbringen, ist doch schließlich auch irgendwie langweilig!“

    Pressekontakt
    Pressestelle der Stiftung Männergesundheit
    Dr. Bettina Albers | albersconcept | Jakobstrasse 38 | 99423 Weimar
    Tel. +49-3643/ 776423 | Fax +49-3643/ 776452
    albers@albersconcept.de


    Weitere Informationen:

    http://www.stiftung-maennergesundheit.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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