idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.07.2003 17:22

Abwanderung aus Sachsen-Anhalt: Hochschule erfragt Meinung der Bürger

Norbert Doktor Pressestelle
Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)

    Der Rückgang der Bevölkerung bedroht die Zukunft Sachsen-Anhalts. Deshalb hat die Landesregierung ein Team in der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) unter Leitung von Prof. Dr. Christiane Dienel mit einer Studie betraut, in der die Gründe für die Abwanderung untersucht und politische Antworten entwickelt werden sollen.

    In dieser Woche ist die Webseite der Studie online gegangen und unter www.sgw.hs-magdeburg.de/abwanderung erreichbar. Hier sind aktuelle Informationen und Zwischenergebnisse abrufbar. Vor allem aber werden alle interessierten Bürger eingeladen, sich an der Diskussion über Abwanderung aus Sachsen-Anhalt zu beteiligen. Ein Online-Fragebogen erfragt die persönliche Meinung zu diesem Thema und gibt Raum für Vorschläge an die Landesregierung. Alle ausgefüllten Fragebögen werden anonym ausgewertet, Vorschläge und Ideen der Bürger gehen in den Abschluss-bericht der Studie ein.

    Prof. Dienel hofft auf rege Beteiligung möglichst vieler Bürger: "Wir wollen eine Studie erstellen, die nicht im Theoretischen steckenbleibt, sondern konkrete Vorstellungen zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Politik macht. Dazu brauchen wir die Stimmen möglichst vieler Bürger."

    Im Rahmen der Studie finden derzeit auch telefonische Befragungen von Menschen statt, die Sachsen-Anhalt im Jahr 2002 verlassen haben (mehr als 10.000). Etwa 2.000 bis 3.000 von ihnen sollen befragt werden. Außerdem sind auch schriftliche Äußerungen zur Thematik möglich.

    Hintergrund:
    Der Rückgang der Bevölkerung ist in Sachsen-Anhalt stärker als in jedem anderen Bundesland. Die Zukunft des Landes ist bedroht. Der Bevölkerungsverlust entsteht zu etwa zwei Drittel durch Abwanderung und zu einem Drittel durch ein Geburtendefizit. In den letzten Jahren stieg die Abwanderung wieder massiv an, wobei besonders häufig junge Frauen Sachsen-Anhalt verließen. Dies wirkt mittelbar auch auf das Geburtenniveau.

    Die Landesregierung Sachsen-Anhalt hat eine Studie in Auftrag gegeben, in der die Gründe für die Abwanderung untersucht und politische Antworten entwickelt werden sollen. Sie wird durchgeführt durch ein Team an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) zusammen mit der GeFam Gesellschaft für Familienforschung e.V. Die Studie läuft vom Dezember 2002 bis November 2004.

    Die Anstrengungen zur Qualifikation junger Menschen und zur Schaffung dauerhafter Arbeitsplätze genügen derzeit offenbar nicht, um die Abwanderung junger Menschen aus Sachsen-Anhalt zu verhindern. Durch die Erforschung der spezifischen Bedürfnisse und Zukunftserwartungen junger Frauen und Männer müssen neue Ansätze gefunden werden, um gezielt Strukturfondsmittel so einzusetzen, dass junge Menschen Zukunftschancen im Lande für sich sehen und wahrnehmen wollen. Mittels einer tiefgehenden qualitativen Studie sollen innovative Maßnahmen konzi-piert werden, die sowohl die Chancengleichheit für junge Frauen verwirklichen helfen als auch zur nachhaltigen demografischen und strukturellen Entwicklung des Landes beitragen.

    Die Studie untersucht das Thema Abwanderung in vier Schritten:
    1. Quantitative Untersuchung zum Wanderungsverhalten junger Menschen in Sachsen-Anhalt, insbesondere von Frauen
    2. Qualitative Analyse der Gründe für das Wanderungsverhalten unter besonderer Berücksichtigung der Lebenswirklichkeit und Perspektiven von Frauen
    3. Multiperspektivische Untersuchung der Auswirkungen des Wanderungsverhaltens auf die Zukunft des Landes Sachsen-Anhalt
    4. Entwicklung von Handlungsempfehlungen und Strategien zur Beeinflussung des Wanderungs-/Rückwanderungsverhaltens unter Einsatz von Strukturfondsmitteln

    Kontakt / Weitere Informationen zur Berichterstattung
    Die Webseite www.sgw.hs-magdeburg.de/abwanderung hat einen eigenen Presse-bereich mit weitergehenden Informationen. Für nähere Angaben, Terminvereinba-rungen und Interviews stehen Ihnen zur Verfügung:

    Projektleiterin:
    Prof. Dr. Christiane Dienel
    Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)
    Breitscheidstr. 2
    39 114 Magdeburg
    Tel.: (0391) 886 43 36, Mobil: 0172-788 78 64

    Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt:
    Dipl. Soz. Antje Gerloff
    Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)
    Projektbüro: Brandenburger Str. 9
    39 104 Magdeburg
    Tel.: (0391) 886 41 77


    Weitere Informationen:

    http://www.sgw.hs-magdeburg.de/abwanderung


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).