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06.12.2016 14:45

Ultraschallkontrastmittel: Mehr Unterstützung durch Krankenkassen notwendig

Friederike Gehlenborg Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM)

    Berlin, Dezember 2016 - Darmerkrankungen entdecken, Tumore abklären und Traumaschäden an inneren Organen nachweisen – das alles ermöglichen Ultraschalluntersuchungen. Deren Aussagekraft kann noch erhöht werden, wenn Kontrastmittel eingesetzt werden. Da die Mittel und die speziellen Geräte recht teuer sind, reagieren Krankenkassen bei der Erstattung der Untersuchung jedoch häufig sehr zurückhaltend. Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e. V. (DEGUM) fordern zukünftig eine bessere Vergütung der Methode. Welchen Mehrwert Ultraschallkontrastmittel bieten, erläutern sie auf einer Pressekonferenz der DEGUM am Dienstag, den 13. Dezember 2016 in Berlin.

    „Mittlerweile belegen klinische Studien, dass Ultraschallkontrastmittel die durchbluteten Organe besonders gut sichtbar machen – und zwar bis hin zu den kleinsten Gefäßen“, sagt Universitätsprofessor Dr. med. Teichgräber, Direktor des Instituts für Diagnostische und Inter-ventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Jena und Kursleiter für Radiologie bei der DEGUM. „Wir gehen davon aus, dass solche Kontrastmittel in Deutschland zukünftig immer öfter eingesetzt werden und erhoffen uns auch eine bessere Vergütung dieser erweiterten Ultraschalluntersuchungen durch die Krankenkassen.“

    Die Besonderheit an Ultraschallkontrastmitteln: Sie können bis in die feinsten Kapillaren vordringen und erlauben so eine sehr detaillierte Untersuchung des Blutflusses, weil der Durchmesser der im Mittel enthaltenen Bläschen kleiner ist als der von roten Blutkörperchen. Solche Mittel sind für die Patienten ungefährlich – denn die darin enthaltenen Gasbläschen werden nach der Untersuchung wieder abgeatmet. Ein weiterer Pluspunkt: „Im Gegensatz zu Röntgen-untersuchungen ist die Ultraschalluntersuchung mit Kontrastmitteln schonender, da sie ohne Strahlenbelastung auskommt“, so Teichgräber.

    Ein besonders wichtiger Einsatzbereich für solche Ultraschall-kontrastmittel ist die Abklärung von Traumaschäden. So lassen sich Verletzungen an inneren Organen wie der Leber, der Niere und der Milz mit diesen Mitteln besonders gut identifizieren. Auch bei der Unter-suchung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen und bei der Beurteilung undichter Gefäßprothesen bieten Ultraschallkontrastmittel einen entscheidenden Mehrwert.

    Um solche Kontrastmittel anwenden zu können, sind spezielle Ultraschallgeräte eine wichtige Voraussetzung. „Bisher kamen solche Geräte noch nicht so häufig zum Einsatz. Wir beobachten momentan jedoch eine zunehmende Verbreitung in Deutschland“, meint der Experte. Eine wichtige Voraussetzung für die Verwendung der besonderen Geräte sei, dass Ärzte im Umgang damit geschult seien und beispielsweise an besonderen Trainings teilgenommen hätten.

    Über die DEGUM:
    Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) bietet ein Forum für den wissenschaftlichen und praktischen Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet des medizinischen Ultraschalls. Sie vereint rund 10 000 Ärzte verschiedener Fachgebiete, medizinische Assistenten, Naturwissenschaftler und Techniker. Ultraschalldiagnostik ist heute das am häufigsten eingesetzte bildgebende Verfahren in der Medizin. Ultraschallanwendern bescheinigt die DEGUM eine entsprechende Qualifikation mit einem Zertifikat der Stufen I bis III. DEGUM-zertifizierte Ärzte finden Patienten im Internet unter: www.degum.de.

    – Bei Veröffentlichung Beleg erbeten. –

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    Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM)

    Gefäßerkrankungen erkennen und behandeln – mit Ultraschall schnell, zuverlässig und schonend

    Termin: Dienstag, 13. Dezember, 11.00 bis 12.00 Uhr
    Ort: Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Raum 2
    Anschrift: Schiffbauerdamm 40/Ecke Reinhardtstraße 55,
    10117 Berlin

    Vorläufige Themen und Referenten:

    Schwerwiegende Diagnose Bauchaortenaneurysma rechtzeitig stellen – ist ein Screening zu empfehlen?
    Univ.-Prof. Dr. med. Thomas Fischer
    Leitender Oberarzt (Campus Manager), Leiter des Interdisziplinären Ultraschall-Zentrums/ Institut für Radiologie am Campus Charité Mitte (CCM) Berlin; stellv. Leiter der Sektion Radiologie bei der DEGUM; DEGUM-Stufe III

    Krampfaderbehandlung – Paradigmenwechsel nach hundert Jahren: Neue Herausforderungen für die Ultraschalldiagnostik
    Dr. med. Tobias Hirsch
    Praxis für Innere Medizin und Gefäßkrankheiten/Venen Kompetenz-Zentrum Halle (Saale); DEGUM-Mitglied

    Stellenwert der kontrastmittelverstärkten Ultraschalluntersuchung: sinnvoll oder nur Zusatzkosten für die Krankenkassen?
    Univ.-Prof. Dr. med. Ulf Teichgräber
    Direktor Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Jena; DEGUM-Stufe III

    Verengung der Halsschlagader (Karotisstenose) diagnostizieren – warum der Ultraschall die Methode der „ersten Wahl“ ist
    Prof. Dr. Max Nedelmann
    Chefarzt für Neurologie, Neurologische Intensivmedizin und Geriatrie am Klinikum Pinneberg, stellv. Leiter der Sektion Neurologie bei der DEGUM; DEGUM Stufe III

    Moderation: Dr. Adelheid Liebendörfer

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    Kontakt für Journalisten:
    Friederike Gehlenborg
    Postfach 30 11 20 | 70451 Stuttgart
    Telefon:+49 (0)711 8931-295
    Fax:+49 (0)711 8931-167
    gehlenborg@medizinkommunikation.org


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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