idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
06.12.2016 18:00

Caroline von Humboldt-Professur und -Preis 2016 vergeben

Ibou Diop Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Humboldt-Universität zu Berlin

    Humboldt-Universität fördert die Wissenschaftlerinnen Iris Därmann und Margarete Pratschke

    Die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) zeichnet Iris Därmann mit der Caroline von Humboldt-Professur für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen aus. Durch ihren „Impact Faktor“ trage sie besonders zur Sichtbarmachung von Wissenschaft in der Öffentlichkeit bei, erklärte die internationale Jury. Zu Därmanns Schwerpunkten gehören Bildpraktiken und -theorien, Ökonomien des Gabentausches, Philosophie im kolonialen Kontext und die Geschichte der Straf- und Eigentumsmarkierungen im transatlantischen Sklavenhandel. Im Exzellenzcluster Topoi erforscht die Wissenschaftlerin die Kultur- und Philosophiegeschichte des Dienens und die Frage, wie sich aus dem seit der Antike verachteten Sklavendienst die heutige Dienstleistungsgesellschaft entwickelte.

    Mit dem Preisgeld von 80.000 Euro, möchte sie zusammen mit ihrem Kollegen, dem Historiker Michael Wildt, einen DFG-Paketantrag stellen, um ein gemeinsames Buch zu schreiben. „Darin werden wir die visuelle Kultur, die Arbeits- und Dienstästhetik untersuchen, die ein wesentlicher Bestandteil für die Aufwertung des Dienstes innerhalb der NS-Volksgemeinschaft als Tötungs- und Todesgemeinschaft war“, erklärt Därmann.

    Kunsthistorikerin Margarete Pratschke erhält den mit 15.000 Euro dotierten Caroline von Humboldt-Preis für ihre innovative und herausragende Dissertation sowie ihre Arbeit zu Interdependenzen von Kunstgeschichte und experimenteller Psychologie. In ihrer Ausarbeitung erforschte sie die Bildgeschichte grafischer Oberflächen von Computern: „Ingenieure, die sich in den 60er Jahren mit der Gestaltung dieser Oberflächen beschäftigten, haben sich auch mit Theorien von Gestaltpsychologen wie Max Wertheimer oder Rudolf Arnheim befasst, welche die psychologische Aspekte der visuellen Wahrnehmung entschlüsselt haben.“ Pratschkes Forschungsschwerpunkte verbinden kunsthistorische Fragen mit Technik- und Wissenschaftsgeschichte, Computer-, Hardware- und Software-Geschichte sowie naturwissenschaftliche und technische Bildverfahren.

    Für ihre Habilitation an der HU untersucht die Nachwuchsforscherin etwa 50 Fotos des Historischen Kabinetts des Instituts für Psychologie der HU: „Es handelt sich um Frauenporträts, Foto- und Filmmaterial aus der Lehrbildsammlung des DDR-Bestands, das dort unter dem Thema ‚Glaubwürdigkeit’ steht.“ Das Projekt setzt Pratschke als Gast am Institut für Kunst- und Bildgeschichte im Fachgebiet Kunst und neue Medien von Charlotte Klonk um.

    Über die Auszeichnungen sagt Prof. Eva Inés Obergfell, Vizepräsidentin für Lehre und Studium der HU: „Wir tragen so zu einer Perspektiverweiterung bei, zu einer offeneren und vielfältigeren Hochschule. Damit machen wir herausragende Frauen in der Wissenschaft und Lehre sichtbar und schaffen Role-Models gerade für diejenigen Studentinnen und Studenten, die sich aufgrund von Geschlecht oder Herkunft bisher noch nicht repräsentiert gesehen haben.“

    Über die Preisträgerinnen

    Iris Därmann ist seit November 2011 Professorin für Kulturwissenschaftliche Ästhetik am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2009 ist sie zudem im Exzellenzcluster Topoi, das sich mit der interdisziplinären Erforschung der Antike befasst. Sie studierte Philosophie, Soziologie und Sozialpsychologie an der Ruhr-Universität Bochum, wo sie auch ihre Doktorarbeit über „Tod und Bild“ verfasste. 2003 habilitierte Därmann an der Universität Lüneburg und erhielt die Lehrberechtigung für Philosophie und Kulturwissenschaft.

    Margarete Pratschke ist seit Februar 2014 an der Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, wo sie im Forschungsvorhaben „Looking at Pictures“ die Wahrnehmung von Bildern in der Psychologie und Kunstgeschichte erforscht. Davor war sie von Oktober 2013 bis Januar 2014 Fellow am Exzellenzcluster "Bild - Wissen – Gestaltung der Humboldt-Universität zu Berlin. Hier studierte sie Kunstgeschichte, Neuere und Neueste Geschichte sowie Publizistik- und Kommunikationswissenschaften.

    Über die Caroline von Humboldt-Professur und den Caroline von Humboldt-Preis

    Die Professur fördert exzellente Professorinnen, die sich durch relevante Forschungsergebnisse und Publikationen einen internationalen Ruf auch über Fachgrenzen hinweg aufgebaut haben und als Vorbilder in der Wissenschaft wirken. Die HU zeichnet abwechselnd Wissenschaftlerinnen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie den Naturwissenschaften mit der einjährigen Förderung aus. Die Professur ist mit 80.000 Euro dotiert.

    Die HU vergibt den Caroline von Humboldt-Preis jährlich an eine Postdoktorandin aus dem In- oder Ausland. Der mit 15.000 € dotierte Preis richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen, deren Promotion nicht länger als sieben Jahre zurückliegt und die keine ordentliche Professur innehaben. Die Förderung soll ihnen ein Forschungsaufenthalt an der Humboldt-Universität ermöglichen („Scientist in Residence“).

    Beide Förderungen sind Teil des Caroline von Humboldt-Programms, unter dessen Dach sämtliche Gleichstellungsmaßnahmen gebündelt und kontinuierlich weiterentwickelt werden, um Wissenschaftlerinnen auf allen Karrierestufen zu fördern.

    Kontakt:
    Jenny Stiebitz
    Referentin der zentralen Frauenbeauftragten
    Humboldt-Universität zu Berlin
    Tel.: 030 2093-2315
    jenny.stiebitz@hu-berlin.de

    Pressekontakt:
    Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Humboldt-Universität zu Berlin
    Tel.: 030 2093-2345
    pr@hu-berlin.de

    *****
    Kennen Sie schon unser Presseportal?
    Hier sammeln wir aktuelle und interessante Informationen für Journalisten. Sie finden: aktuelle Pressemitteilungen, unseren Bilderservice, den Veranstaltungskalender und Publikationslisten. Aktuelle Nachrichten können Sie hier auch als RSS-Feed abonnieren: http://www.hu-berlin.de/pr


    Weitere Informationen:

    https://frauenbeauftragte.hu-berlin.de/de/foerderung/professorinnen/cvh-professu...
    https://frauenbeauftragte.hu-berlin.de/de/foerderung/Postdoktorandinnen/cvh-prei...


    Bilder

    Die Kulturwissenschaftlerin Iris Därmann erhält die Caroline von Humboldt-Professur 2016.
    Die Kulturwissenschaftlerin Iris Därmann erhält die Caroline von Humboldt-Professur 2016.
    Foto: privat
    None

    Die Kunsthistorikerin Margarete Pratschke erhält den Caroline von Humboldt-Preis 2016.
    Die Kunsthistorikerin Margarete Pratschke erhält den Caroline von Humboldt-Preis 2016.
    Foto: Alfred Steffen
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Die Kulturwissenschaftlerin Iris Därmann erhält die Caroline von Humboldt-Professur 2016.


    Zum Download

    x

    Die Kunsthistorikerin Margarete Pratschke erhält den Caroline von Humboldt-Preis 2016.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).