idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.12.2016 10:07

djb und DJI evaluieren Kita-Platz-Anspruch

Susanne John Medien und Kommunikation
Deutsches Jugendinstitut e.V.

    Seit 2013 haben Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr in Deutschland einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz. Allerdings erhalten weder alle Familien den benötigten Platz noch ist der Anspruch immer juristisch durchsetzbar. Zu diesen Ergebnissen gelangen verschiedene Beiträge im Fokus der aktuellen Ausgabe der djbZ, der Zeitschrift des Deutschen Juristinnenbunds e.V. (djb).

    Die djb-Kommission „Recht der sozialen Sicherung, Familienlastenausgleich“ nimmt den bestehenden Anspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz gemeinsam mit dem Deutschen Jugendinstitut e.V. (DJI) interdisziplinär unter die Lupe und zieht Bilanz. In rechts- und sozialwissenschaftlichen Aufsätzen wird untersucht, inwieweit der Rechtsanspruch der Kinder in der Lebenswirklichkeit der Eltern den gewünschten Beitrag zur gleichberechtigten Teilhabe der Eltern am Berufsleben leistet. „Die Bereitstellung einer Betreuungsinfrastruktur, die in Qualität und Quantität den Bedürfnissen von Müttern und Vätern in allen Lebenslagen entspricht, ist entscheidend für die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung“, erläutert djb-Präsidentin Ramona Pisal.
    Ein Beitrag der Sozialwissenschaftlerin Christiane Meiner-Teubner (DJI) untersucht die Situation der Kinderbetreuung in Deutschland und die Nutzung des Kita-Platz-Anspruchs (durch die Familien) empirisch. Bei erheblichen regionalen Unterschieden klafft im Bundesdurchschnitt immer noch eine Lücke zwischen Elternwünschen und Betreuungsrealitäten. Anne Schettler und Vera Möller (beide djb) befassen sich in zwei von insgesamt vier Beiträgen mit den rechtlichen Grundlagen des Kita-Platz-Anspruchs. Ein ebenfalls von Anne Schettler verfasster Praxis-Report stellt beispielhaft die Herangehensweisen der Jugendämter und Gerichte an die Lösung der tatsächlichen Probleme dar, die insbesondere aus mangelnden Kita-Platz-Kapazitäten resultieren. Die Autorin hat eine große Anzahl von Familien bei der Durchsetzung ihres Kita-Platz-Anspruchs anwaltlich begleitet und schildert ihre Erfahrungen.
    Der Beitrag der Wissenschaftlerin Vera Möller untersucht mögliche Schadensersatzansprüche der Eltern im Falle der Nichterfüllung beziehungsweise nicht rechtzeitigen Erfüllung des Anspruchs des Kindes auf einen Betreuungsplatz durch den öffentlichen Träger der Kinder- und Jugendhilfe, in dem die Eltern auf Kosten ihrer Erwerbstätigkeit die Betreuung selbst übernehmen müssen. Diese Frage war bis zur Verhandlung des Bundesgerichtshofs am 20. Oktober 2016 höchstrichterlich nicht geklärt. Anne Schettler als vom djb entsandte Prozessbeobachterin berichtet ergänzend über die mündliche Verhandlung und ihr Ergebnis.
    Der Fokus der djbZ 4/2016 legt den Grundstein für die weitere Beobachtung der Entwicklung des Kita-Platz-Anspruchs und dessen Umsetzung in der Praxis. Der djb hat auch künftig zur Durchsetzung der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern am Berufsleben eine quantitativ und qualitativ hinreichende Kinderbetreuung im Blick.

    Link zur Zeitschrift djbZ 4/2016:
    https://www.djb.de/publikationen/zeitschrift/djbZ-2016-4/

    Ansprechpartnerinnen für Medien:
    Deutscher Juristinnenbund e.V. (djb):
    Jelena Wachowski, geschaeftsstelle@djb.de, +49 30 4432700

    Deutsches Jugendinstitut e.V. (DJI):
    Dr. Felicitas von Aretin, aretin@dji.de, +49 89 62306-258


    Weitere Informationen:

    http://www.dji.de
    https://www.djb.de/publikationen/zeitschrift/djbZ-2016-4/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).