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10.07.2003 12:38

Ausgezeichnete Jungwissenschaftler

Anja Wirsing Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

    Der Klimawissenschaftler Till Kuhlbrodt vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) erhält heute im Rahmen eines Festkolloquiums den Carl-Ramsauer-Preis der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis wird Kuhlbrodt für seine herausragende Doktorarbeit verliehen, in der er die Stabilität der Tiefenzirkulation im Nordatlantik untersuchte.

    An nur wenigen Stellen der Erde, im Nordatlantik und um die Antarktis herum, sinkt eiskaltes Meerwasser mehrere tausend Meter hinab und breitet sich dort um den Globus herum aus. Diese Tiefenkonvektion ist sehr variabel: Sie findet nur an wenigen Tagen im Winter statt und auch nicht jedes Jahr. In seiner Doktorarbeit stellte Kuhlbrodt die zentrale Frage: Wie reagiert die unbeständige Tiefenkonvektion auf die globale Klimaerwärmung? Ein Ausbleiben der Konvektion würde die globale Meereszirkulation verändern und somit auch die Warmwasserströmungen, von denen unser Klima im Nordatlantikraum profitiert.

    Kuhlbrodts Untersuchungen zeigen: Es ist unwahrscheinlich, dass durch die globale Erwärmung die Konvektion schlagartig "abgeschaltet" wird. Vielmehr könnte die Tiefenkonvektion allmählich seltener werden und die Länge der Phasen zunehmen, in denen keine Konvektion auftritt. Langzeitbeobachtungen sind erforderlich um festzustellen, ob sich die Häufigkeit von Konvektion tatsächlich verändert.

    Kuhlbrodt, der in Hamburg und Berlin Physik und Meteorologie studierte, arbeitete während seiner Doktorandenzeit an der Universität Potsdam und am PIK. Seine Forschungen zur Ozeanzirkulation setzt er auch nach seiner Promotion fort. Derzeit untersucht er am PIK die Risiken von Zirkulationsänderungen im Nordatlantik.

    Erst am 26. Juni 2003 hatte Kirsten Thonicke für ihre am PIK verfasste Doktorarbeit den Michelson-Preis für die beste Promotion des Jahrgangs 2002/2003 an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam erhalten. In ihrer Dissertation beschäftigte sie sich mit Vegetationsdynamik und Feuer als Störungsfaktor.

    Der Carl-Ramsauer-Preis wird seit vielen Jahren zu Ehren des berühmten Physikers (1879-1955) von der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin verliehen. Prämiert werden herausragende Doktorarbeiten auf dem Gebiet der Physik und angrenzender Naturwissenschaften, die an den drei Berliner Universitäten sowie an der Universität Potsdam verfasst wurden. Beim heutigen Festkolloquium in der Freien Universität Berlin erhalten neben Kuhlbrodt noch drei weitere Wissenschaftler den angesehenen Wissenschaftspreis.

    Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) wurde 1992 gegründet und beschäftigt 121 Wissenschaftler. Seine Forschungen zu Klimawandel, Klimafolgen und nachhaltiger Entwicklung sind international anerkannt. Das PIK gehört zur Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL).

    Kontakt:
    Dr. Till Kuhlbrodt, till.kuhlbrodt@pik-potsdam.de, Tel. 0331/288-2569

    Pressestelle:
    Anja Wirsing, anja.wirsing@pik-potsdam.de, Tel. 0331/288-2507

    Der Abdruck des Pressetextes ist, auch in Auszügen, erlaubt.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Mathematik, Meer / Klima, Physik / Astronomie, Umwelt / Ökologie
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

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