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10.07.2003 14:42

Ausbildung für Gebäudetechnik international abstimmen

Dr.-Ing. Karl-Heinz Kutz Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Das "Institut für Technische Bildung" der Universität Rostock führt aus einer Zwickmühle

    Ohne den Einsatz neuer Techniken geraten viele Betriebe ins Hintertreffen - setzen sie diese aber ein, sind viele Handwerker überfordert. Auch Gebäude werden immer intelligenter. Neue computergestützte Gebäudetechnik muss eingebaut und beherrscht werden. Das stellt viele Gebäudetechniker vor Probleme. Marktchancen drohen zu versiegen. Diese Zwickmühle wird dadurch verstärkt, dass in den europäischen Ländern unterschiedliche Gebäudetechniken eingesetzt und deshalb auch unterschiedliche Anforderungen an Gebäudehandwerker gestellt werden. Die Zwickmühle ist der Anlass für das Projekt "euroinno", mit dem die EU jetzt das "Institut für Technische Bildung" der Universität Rostock beauftragt hat.

    Die Probleme sind nicht ganz neu. Ingenieure in großen Herstellerbetrieben entwickeln immer mehr und schlauere Gebäudetechniksysteme. In Mecklenburg-Vorpommern und andernorts müssen Elektrotechniker und andere Handwerker lernen, diese Gebäudesysteme einzusetzen. Immer mehr Kunden fordern die intelligenten Systeme, die zwar zunächst teuer erscheinen, längerfristig aber kostengünstig und zudem umweltfreundlich sind. Nicht länger sollen Räume bei offenstehenden Fenstern beheizt werden, Lichter sollen sich bei Sonnenschein ausschalten, "Leitstellen" sollen für angenehmes Raumklima sorgen usw. "Die Techniker, Hausmeister und manchmal auch die Kunden werden vor Ort schlagartig von den neuen Systemen überfallen", so beschreibt Prof. Friedhelm Eicker die Ausbildungs- und Arbeitssituation, der er mit seinen Mitarbeitern dem seit längerem abzuhelfen sucht. Zentren für die Gebäudeautomation sind bereits eingerichtet worden, in denen den Handwerkern neue Systeme vorgestellt werden, Elektriker und Heizungs-installateure lernen, diese zu beherrschen, Hausmeister üben können, die Anlagen zu programmieren etc. In Schulversuchen wurden schon Wege gefunden, wie bereits Lehrlinge die Gebäudesysteme einsetzen können. Praxisnah und anwendungs-orientiert, versteht sich. Die guten Erfahrungen im "Institut für Technische Bildung" haben zu dem EU-Auftrag geführt. Die gesamten Kosten von 730.000 Euro für das dreijährige Pilotprojekt werden von der EU mit knapp 500.000 Euro aus dem Leonardo-da-Vinci Programm gefördert. Das "Institut für Technische Bildung" soll fe-derführend das so genannte Europäische Kompetenzfeld für Gebäudeautomation ("euroinno") entwickeln und erproben, zusammen mit EU-Partnern in Bulgarien, Dänemark, Italien, England, den Niederlanden und deutschen Partnern wie der Siemens AG. Auch die Schweiz wird mit der Universität Lugano an dem EU-Projekt teilnehmen. In allen Ländern werden neben Herstellerbetrieben für Gebäudetechnik viele weitere Partner eingebunden sein. Anwenderbetriebe ebenso wie Berufliche Schulen, Weiterbildungseinrichtungen, Lehrerbildungsinstitute u. v. a. Joachim Kriesel, der das Projekt mit geplant hat, erklärt den Sinn von "euroinno": "In dem Kompetenzfeld werden die in den verschiedenen Ländern und in den unterschiedlichen Arbeits- und Bildungsstätten benötigten Kompetenzen gesammelt und abgestimmt, die für die Gebäudeautomation nützlich sind. Damit besteht die Möglichkeit, dass die sehr vielfältigen und auseinanderstrebenden Initiativen zur Gebäudeautomation wieder zusammengeführt werden. Handwerker werden für den europäischen Arbeitsmarkt fit gemacht, Qualifikationen transparent und vergleichbar". Dieses ist auch notwendig, damit es dem Urlauber nicht irgendwo in Europa im Ferienhaus so ergeht wie Robert de Niro in "Brazil", den die intelligenten Hei-zungsrohre in seiner Wohnung fast erwürgt haben. Dieses können die "euroinno"-geprägten Handwerker verhindern.

    Prof. Friedhelm Eicker
    T: 0381 498 3594
    e-mail: friedhelm.eicker@etechnik.uni-rostock.de


    Bilder

    Prof. Eicker (re.) und Mitarbeiter Kriesel erläutern das "euroinno"-Projekt
    Prof. Eicker (re.) und Mitarbeiter Kriesel erläutern das "euroinno"-Projekt

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Prof. Eicker (re.) und Mitarbeiter Kriesel erläutern das "euroinno"-Projekt


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