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02.01.2017 10:21

Inventur bei Biene Majas wilden Verwandten

Eva Goris Kommunikation
Deutsche Wildtier Stiftung

    Monitoring belegt: Wildtierland Gut Klepelshagen ist als Agrarbetrieb ein Paradies für Wildbienen

    Der Superstar trägt filigrane Pantöffelchen. Die dichtgewachsenen Härchen an den Füßen der seltenen Wildbiene gaben ihr auch den Namen: Sie heißt Wollfüssige Blattschneiderbiene - Megachile lagopoda - und wurde beim Wildbienen-Monitoring 2016 in Wildtierland Gut Klepelshagen in Mecklenburg-Vorpommern entdeckt. „Sie zählt zusammen mit der Felsen-Mauerbiene zu den absoluten Highlights des Monitorings und macht mit weiteren 107 Wildbienenarten den Agrarbetrieb der Deutschen Wildtier Stiftung zu einem regional bedeutenden Naturraum“, sagt Dr. Christian Schmid-Egger.
    Das Lob kommt aus berufenem Mund: Dr. Schmid-Egger gilt europaweit als der führende Wildbienen- und Wespenexperte. Er hat zahlreiche tierökologische Studien durchgeführt und veröffentlicht. Schmid-Egger sagt: „Ich kenne keinen Agrarbetrieb in Norddeutschland, der annähernd an das Wildbienen-Spektrum von Wildtierland Gut Klepelshagen heranreicht.“ Von den 107 auf dem Gut der Deutschen Wildtier Stiftung entdeckten Wildbienenarten gelten 21 Arten sogar als bedroht und stehen auf der Roten Liste.
    Die Inventur bei Biene Majas wilden Verwandten fand 2016 statt; die Ergebnisse liegen jetzt vor. Ziel des Wildbienen-Monitorings war die Erfassung und Bewertung des Artenbestandes. „Die Ergebnisse helfen bei der Bewirtschaftung des Gutes, die Lebensräume für Wildbienen weiter zu verbessern“, sagt der Experte.
    Deutschlandweit gibt es 590 Wildbienenarten. Sie sind zum Teil hoch bedroht, denn als Nahrungs- und Nestbauspezialisten sind sie höchst anspruchsvoll. Die einen nisten in lockeren Sandböden, die anderen nur in Stängeln und Totholz. Wieder andere suchen sich leere Schneckenhäuser für die Nestanlage. „Oder sie brauchen – wie die in Klepelshagen nachgewiesene Felsen-Mauerbiene – Ritzen in Mauern, um dort ihren Nachwuchs unterzubringen“, erläutert Schmid-Egger. Dort überwintert die nächste Generation. Damit nicht genug; auch das „Essverhalten“ ist neben dem Nistverhalten äußerst kapriziös: „175 deutsche Wildbienenarten sind an eine bestimmte Pflanzenart gebunden: Sie fliegen entweder auf Heide- oder Fingerkraut, sind auf Weiden oder Glockenblumen angewiesen oder nur auf Ölpflanzen zu finden.“ Blüte weg – Biene weg!
    Die Deutsche Wildtier Stiftung will bei der Bewirtschaftung ihres Gutes in Mecklenburg-Vorpommern auch weiterhin auf diese speziellen Lebensräume Rücksicht nehmen. Mehr noch: „Durch gezielte Maßnahmen wie das Aussähen von Blühstreifen, die Pflege von Magerrasen und den Erhalt alter Mauern und Steinhaufen werden zusätzlich Lebensräume geschaffen“, betont der Wildbienenexperte. „So lassen sich selbst in genutzter Agrarlandschaft kleine Paradiese für die Individualisten unter den Bienen schaffen.“

    Pressekontakt
    Eva Goris, Pressesprecherin, Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg,
    Telefon 040 9707869-13,


    Weitere Informationen:

    http://E.Goris@DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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