idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
04.01.2017 11:56

Bei Glatteis raten Orthopäden und Unfallchirurgen zum Pinguin-Gang

Susanne Herda Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V.

    Aufgrund der aktuellen Wetterlage mit Blitzeis-Warnung rechnen Orthopäden und Unfallchirurgen mit einem erhöhten Unfallrisiko für Fußgänger und zahlreichen Glätteunfällen. Um Stürze zu verhindern, rät die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) Fußgängern bei Glatteis dazu, sich äußerst langsam und mit kleinen Schritten über den Boden zu schieben: Der Pinguin macht es vor. Beim Pinguin-Gang wird der Körperschwerpunkt über dem vorderen, also dem auftretenden Bein ausgerichtet – der Fuß setzt jeweils mit ganzer Sohle auf und zeigt leicht nach außen. Das belastete Bein steht damit im rechten Winkel zum Boden.

    Die leicht nach vorn geneigte Körperhaltung sorgt so für mehr Stabilität. Damit sinkt die Gefahr, auf spiegelglattem Untergrund das Gleichgewicht zu verlieren und zu stürzen.

    Ein Schaubild der DGOU verdeutlicht, wie der sichere Gang auf glatten Wegen gelingt. „Der Pinguin-Gang ist eine einfache Methode, um sicher auf überfrorenem Boden zu gehen und einen Sturz zu vermeiden“, unterstreicht DGOU-Generalsekretär Professor Reinhard Hoffmann.

    Bei Schnee und Glätte haben Orthopäden und Unfallchirurgen alle Hände voll zu tun: Sie versorgen Knochenbrüche, Prellungen, Bänderdehnungen und Kopfplatzwunden von Patienten, die auf vereisten oder schneebedeckten Wegen ausgerutscht und gestürzt sind. Besonders folgenreich sind Stürze auf den Kopf oder die Hüfte: Dabei kann es zu einem schweren Schädel-Hirn-Trauma oder zu einem Oberschenkelhalsbruch kommen. Daten aus dem TraumaRegister DGU® zeigen, dass die Zahl der Schwerverletzten durch Stürze bei den über 70-Jährigen in den Wintermonaten stark steigt. Experten sehen hierbei einen unmittelbaren Zusammenhang zu den jährlichen Glatteis-Unfällen.
    Dr. Christopher Spering, Leiter der DGOU-Sektion Prävention, erklärt: „Im Winter verschärft sich die Gangunsicherheit insbesondere von älteren Menschen. Hinzu kommen verzögerte Reflexe. Im Falle eines Sturzes können sich betagte Menschen nicht ausreichend abfangen und stürzen ungebremst auf den harten Boden. Aufgrund des oftmals gebrechlichen Allgemeinzustandes fallen die Verletzungen dann besonders schwer aus.“

    Ob Jung oder Alt: Damit Fußgänger auf spiegelglattem Asphalt sicherer unterwegs sind, geben Orthopäden und Unfallchirurgen neben dem Pinguin-Gang fünf weitere Tipps:
    • Halt suchen: Mit einer Person eingehakt gehen oder sich an der Häuserwand oder einem Geländer entlang tasten.
    • Im Winter nur Schuhe mit Profil tragen: Wer im Arbeitsleben elegante Schuhe tragen muss, sollte auf diese am besten erst im Büro wechseln.
    • Schuh-Spikes tragen: Durch die Nutzung von Spikes lässt sich auch normales Schuhwerk wintertauglich machen. Die Spikes, auch Anti-Rutsch-Sohle bezeichnet, lassen sich schnell und unkompliziert am Schuh befestigen und schützen so vor dem Ausrutschen.
    • Fahrrad stehen lassen: Das Fahrrad sollte im Winter keine Saison haben. Da das Rad keine Winterreifen besitzt, rutschen die Räder beim Bremsen auf Schnee und bei Glätte schnell zur Seite weg – eine hohe Unfallgefahr.
    • Für gangunsichere ältere Menschen: Keine unnötigen Gefahren eingehen und bei starker Glätte möglichst zu Hause bleiben.

    Download Schaubild Pinguin-Gang und weitere Informationen:
    www.dgou.de
    www.traumaregister-dgu.de

    Pressekontakt für Rückfragen:
    Susanne Herda
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) e.V.
    Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin
    Telefon: +49 (0)30 340 60 36 -06 oder -00
    Telefax: +49 (0)30 340 60 36 01
    E-Mail: presse@dgou.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dgou.de
    http://www.traumaregister-dgu.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).