Doktoranden und Professoren aus Greifswald und Santa Barbara (USA) haben einen gemeinsamen Sammelband veröffentlicht. Die Autorinnen und Autoren vergleichen Grenzräume in der Antike, im amerikanischen Westen und in der Ostseeregion. Die Publikation „Globalizing Borderlands Studies in Europe and North America“ erschien in der Reihe „Borderlands and Transcultural Studies“ bei University of Nebraska Press. Herausgeber sind die Professoren John W.I. Lee (University of California at Santa Barbara) und Michael North (Universität Greifswald).
Der Vergleich von Grenzräumen in verschiedenen Regionen der Welt und zu unterschiedlichen Zeiten gibt Einblicke in die militärische, religiöse, ökonomische, politische und kulturelle Interaktion in diesen Räumen. Deutlich wird auch, dass Abgrenzungs- und Entgrenzungsprozesse eine wichtige Rolle spielen und wissenschaftlich genauer untersucht werden müssen. Dies betrifft unter anderem die durch die EU-Osterweiterung entstandenen neuen Außengrenzen gegenüber Russland, aber ebenso die Abschottung der USA. gegenüber Mexiko. Sie werden nicht nur durch die tagesaktuelle Politik bestimmt, sondern auch durch langlebige Deutungs- und Verhaltensmuster.
In dem Band findet daher der Austausch der indigenen Bevölkerung Nordamerikas untereinander und mit den europäischen Kolonialmächten ebenso Beachtung wie die Migration in den Grenzräumen zwischen Mexiko und den USA. Diese werden mit grenzüberschreitenden Aktivitäten in Schwedisch-Pommern, Kurland, Litauen und Weißrussland kontrastiert. Ein Vergleich mit dem Römischen Reich zeigt die lange Kontinuität imperialer Grenzziehungen.
Seit 2010 arbeiten das Greifswalder Internationale Graduiertenkolleg Baltic Borderlands: Shifting Boundaries of Mind and Culture in the Borderlands of the Baltic Sea Region http://phil.uni-greifswald.de/institute/einrichtungen/gk-baltic-borderlands/ und die Ancient Borderlands Research Focus Group http://www.ihc.ucsb.edu/ancientborderlands/ der University of California at Santa Barbara zusammen. Jüngstes Ergebnis ist der herausgegebene Band, mit dem die europäische und amerikanische Forschung zum Thema in einen Dialog treten. Dies ist auch das Ziel der regelmäßig in Santa Barbara und Greifswald stattfindenden Konferenzen. So wird Greifswald vom 3. bis zum 5. Mai 2017 Gastgeber der Tagung Unjust Borderlands: Injustice and Cultural Bordering http://phil.uni-greifswald.de/institute/einrichtungen/gk-baltic-borderlands/ sein.
Weitere Informationen
J. W. I. Lee/M. North (Hg.), Globalizing Borderlands Studies in Europe and North America.
Lincoln: University of Nebraska Press, 2016. – ISBN: 978-0-8032-8562-0. – 288 S.; $ 60.00
Verlagsseite zum Buch http://www.nebraskapress.unl.edu/product/Globalizing-Borderlands-Studies-in-Europe-and-Nort,677224.aspx
Inhaltsübersicht http://www.nebraskapress.unl.edu/Supplements/excerpts/Fall%2016/9780803285620_excerpt.pdf
Porträt von Prof. Dr. Michael North, Foto: Kilian Dorner
Das Foto kann für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Medieninformation kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Dabei ist der Name des Bildautors zu nennen. Download http://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/aktuelles/medienfotos/medienfotos-januar-2017/
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Dr. h.c. Michael North
Sprecher des Internationalen Graduiertenkollegs „Baltic Borderlands“
Rubenowstraße 2
17489 Greifswald
north@uni-greifswald.de
http://phil.uni-greifswald.de/institute/einrichtungen/gk-baltic-borderlands/
Prof. Dr. Michael North
Foto: Kilian Dorner
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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