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11.07.2003 12:14

Internationale Beziehungen: Erste Absolventen aus Zentralasien und Kaukasus

Dr. Thomas Pleil Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

    Acht Studenten aus Zentralasien und dem Kaukasus sind die ersten Absolventen eines internationalen Studiengangs der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Sie erhielten jetzt die Abschlusszeugnisse und Urkunden des viersemestrigen Master-Studiengangs "Internationale Beziehungen".

    Die Studenten stammen aus Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Kasachstan, Kirgisistan, Turkmenistan und Usbekistan. In ihren Heimatländern haben sie bereits ein Studium abgeschlossen, der Master dürfte für alle ein Schritt einer viel versprechenden Karriere sein - etwa im diplomatischen Dienst, in Nicht-Regierungsorganisationen (NGO) oder in der Wirtschaft ihrer wachsenden Heimatmärkte.

    So freuten sich Dr. Klaus Schubert, Professor für Politikwissenschaft und Dekan der Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät, und Dr. Lenonid Lux, Professor für Mittel- und Osteuropäische Zeitgeschichte und stellvertretender Direktor des Zentralinstituts für Mittel- und Osteuropastudien (Zimos), sichtlich, dass der erste Jahrgang den Studiengang erfolgreich absolviert hat. "Das beweist, dass der Studiengang funktioniert", so Schubert, wenngleich es in der Anfangszeit noch einzelne organisatorische Schwierigkeiten gegeben habe.

    Lux hob hervor, dass die Studenten nicht nur ihren Horizont erweitert und vieles gelernt hätten, sondern dass auch die Fachbetreuer und Kommilitonen eine Menge von den Studenten aus der ehemaligen Sowjetunion gelernt haben: "Sie haben uns von der Konzentration auf Russland in unserer Wahrnehmung befreit" - und manches Vorurteil über Zentralasien oder den Kaukasus widerlegt, so Schubert.

    Der Studiengang "Internationale Beziehungen" (MIB)war auf Anregung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der KU entstanden. Der DAAD hatte immer wieder festgestellt, dass es für eine solche Studienrichtung bei ausländischen Studierenden ein großes Interesse gibt, dem jedoch ein in Deutschland praktisch kein Lehrangebot gegenüber stand. Der daraufhin an der KU eingerichtete Studiengang zu internationalen Beziehungen wurde deshalb so konzipiert, dass er besonders für Interessenten aus Schwellenländern - insbesondere aus Transformationsländern - mit mindestens einem Bachelor-Abschluss zugeschnitten ist. Sie sollen qualifiziert werden, um in ihren Heimatländern in international arbeitenden Organisationen und Unternehmen arbeiten zu können. Für das zweijährige Studium in Deutschland können Interessenten aus Transformationsstaaten Stipendien des DAAD und des vom Investor und Philantrophen George Soros gegründeten Open Society Institute (New York) erhalten. "Durch das DAAD-Stipendium wurde mir dieses Studium erst möglich, wofür ich sehr dankbar bin", betonte, Rauf Dschafarov aus Aserbeidschan, der nun in seiner Heimat promovieren will.

    Zufrieden mit ihrem Aufenthalt sind die Absolventen des Studiengangs vor allem, weil sie fachlich viel gelernt und wertvolle persönliche Erfahrungen gemacht hätten: "Wir haben zum Beispiel Einblicke in Gebiete der Politikwissenschaft erhalten, die in unserer Heimat weniger ausgeprägt sind", so Dschafarov. Insgesamt setzt sich der Studiengang aus speziellen Teilgebieten der Politikwissenschaft, der Wirtschaftswissenschaft, der neueren Geschichte, der Soziologie und des Völkerrechts zusammen, hinzu kommen Wahlfächer. Ein sinnvolles, aber anspruchsvolles Programm, wie Dinara Kaldybek Kyzy aus Kirgistan meint. Sie will nun in den Beruf einsteigen und hofft auf eine Anstellung bei einer internationalen Organisation wie den Vereinten Nationen. Und auch Kavus Abushev aus Aserbeidschan sieht den Master-Titel aus Deutschland als guten Baustein seiner Karriere. "Arbeitslos werde ich in meiner Heimat wohl nicht", meint er augenzwinkernd - er strebt eine diplomatische Karriere an.


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    Die ersten Absolventen des MIB
    Die ersten Absolventen des MIB

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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