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11.07.2003 12:28

Visualisierung der Kostentreiber durch "Prozessorientierte Kalkulation"

Dipl.-Theol. Jörg Walz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA

    Kostentreiber haben bei der Produktion von Gütern keine Chance mehr. Das Fraunhofer IPA hat eine Methode entwickelt, wie Unternehmen ihre Produktkosten verursachungsgerecht ermitteln können. Die "Prozessorientierte Kalkulation (POK)" visualisiert die tatsächlichen Produktkosten und identifiziert damit Rationalisierungspotenziale.

    Günstiger als bei der Konkurrenz sollen sie sein und individuell auf den Kunden zugeschnitten, die marktgerechten Produkte mit großer Variantenvielfalt. Sie herzustellen, stellt viele Unternehmen vor ein Problem, da sie keine genauen Aussagen über die tatsächlich verursachten Kosten ihrer Produkte machen können. Eine Lösung zur Visualisierung der tatsächlichen Produktkosten und damit zur Identifikation von signifikanten Rationalisierungspotenzialen bietet die vom Fraunhofer IPA entwickelte Methode "Prozessorientierte Kalkulation (POK)".
    Viele Unternehmenslenker stehen in Zeiten des "mass customization" vor dem Dilemma, die wirklichen Kosten für ihre Produktvarianten mit großen bzw. kleinen Stückzahlen, ihrer sogenannten Renner- und Exotenprodukte nicht zu kennen. Schuld daran ist häufig ein internes Rechnungswesen, das mit einer Zuschlagskalkulation operiert: Durch die Gleichverteilung von Gemeinkosten auf Unternehmensleistungen werden die tatsächlich verursachten Kosten einzelner Produkte verschleiert. Damit sind im Hinblick auf die zunehmende Produktvarianz Renner- und Exotenprodukte in ihren Produktkosten kaum zu unterscheiden. Da aber gerade hier die einzelnen Unternehmensbereiche unterschiedlich intensiv eingebunden sind, besteht in der Realität eine große Kostendifferenz zwischen Exoten- und Rennerprodukten. Häufig werden Produktvarianten mit geringen Stückzahlen im defizitären Bereich vermarktet und durch die größeren Serien mitfinanziert. Preisdruck, zunehmende Produktvariantenvielfalt und der Anstieg der Gemeinkosten verlangen von den Unternehmen, ihre Produktkosten verursachungsgerecht zu ermitteln. Wie die tatsächlichen Produktkosten visualisiert und damit Rationalisierungspotenziale identifiziert werden können zeigt die "Prozessorientierte Kalkulation (POK)".
    Die POK basiert auf den Grundlagen der Prozesskostenrechnung, bietet aber entscheidende Vorteile: Im Vergleich zur eigentlichen Prozesskostenrechnung wird der Analyseaufwand wesentlich reduziert, wobei das bestehende Kostenrechnungssystem beibehalten werden kann. Damit schafft die prozessorientierte Produktkalkulation sicher und schnell Kostentransparenz. Bei Unternehmen, die als Kostenrechnungssystem die Zuschlagskalkulation einsetzen, werden Potenzialbereiche für Einsparungen in der gesamten Struktur der Unternehmensorganisation identifiziert. Die POK analysiert die Kosten von Renner- und Exotenprodukten, untersucht ob Exotenprodukte von Rennerprodukten mitfinanziert werden und welche Unternehmensabteilungen die größten Produktkostenanteile verursachen.
    Außerdem kommt die prozessorientierte Produktkalkulation durch ihre pragmatische Vorgehensweise ohne den Einsatz einer neuen Software schnell zu Ergebnissen. Das ergab ihre erfolgreiche Anwendung bei variantenreichen Serienfertigern in Industrieprojekten. Ein Ergebnis ist die Visualisierung der benötigten Unternehmensprozesse für die Produkterstellung. Dabei macht es die erzielte Kostentransparenz möglich, die tatsächlichen Produktkosten aufzustellen, die Gemeinkosten transparent zu machen, Unternehmensleistungen zu quantifizieren und signifikante Rationalisierungsbereiche in den direkten und indirekten Bereichen aufzuzeigen.

    Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen:
    Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
    Dipl.-Ing. Thomas Adolf
    Telefon: 0711/970-1416, Fax: -1002, E-Mail: adolf@ipa.fraunhofer.de
    Dipl.-Wirtsch.-Ing. Jörg Uffmann
    Telefon: 0711/970-1921, Fax: -1002, E-Mail: uffmann@ipa.fraunhofer.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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