Freiburger Solarforschung im Aufwind -
Das Fraunhofer ISE baut
Nach stetigem Wachstum auf heute mehr als 300 Mitarbeiter und räumlicher Verteilung auf diverse gemietete Gebäude sind jetzt die Würfel für ein neues, eigenes Solarinstitutsgebäude der Fraunhofer-Gesellschaft gefallen. Die Bauphase steht nach der in Kürze zu erwartenden Genehmigung von Planung und Finanzierung unmittelbar bevor. Mit der Fertigstellung des inklusive Geräteausstattung auf einen Etat von 81 Mio. DM veranschlagten Neubaus wird für 2001 gerechnet.
Die Kosten teilen sich der Bund und das Land Baden-Württemberg. Gebaut wird ab Frühjahr des kommenden Jahres auf einem bundeseigenen Grundstück, natürlich in Freiburg, Sitz des Fraunhofer ISE seit seiner Gründung vor 17 Jahren. Zu einem Drittel wird der rund 12.000 m2 große Neubau aus Büros, zu zwei Dritteln aus Labor- bzw. Werkstattflächen bestehen.
Bauherr, Nutzer und Planer haben sich unter dem Motto 'vorbildliches Bauen' viel vorgenommen: Die Arbeitsplätze sollen sich durch hohe Funktionalität und Arbeitsplatzqualität auszeichnen. Geringer Energieverbrauch und hohe Gestaltungsqualität des Gebäudes sind weitere angestrebte Merkmale. Das Kernteam der Planung bilden das dänische Architekturbüro Dissing+Weitling (Kopenhagen), die Haustechnikplaner vom Ingenieurbüro Rentschler & Riedesser (Stuttgart), das Büro für Tragwerksplanung Stoelcker, Theobald, von Lampe (Kirchzarten) sowie die Fachleute der Fraunhofer-Gesellschaft in Freiburg und München. Nutzen der Sonnenenergie und Energiesparen stehen ganz vorne auf der Liste der Ziele im Planungsprozeß. Wie das geht, ist den Forschern vom Fraunhofer ISE nicht neu. Mit der Gruppe Solares Bauen bietet das Institut für Bauherren und Planer innovative Ingenieurleistungen für das Bauen mit der Sonne an. Bei der Planung ihres Neubaus sind sie natürlich mit dabei.
Dem prinzipiell hohen Strom- und Kältebedarf eines Institutsgebäudes wird durch konsequente Energieeinsparung und eine emissionsarme Versorgung durch ein Kraft/Wärme/Kälte-Verbundsystem Einhalt geboten: Die Abwärme aus der Eigenstromerzeugung mit einem Blockheizkraftwerk wird die Basis von Wärmeversorgung und Kühlung via thermischer Kältemaschine. Die konsequente Energiesparstrategie hat viele Gesichter: Arbeitsplätze mit viel und vor allem blendfreiem Tageslicht, natürlich 'klimatisierte' Büros durch halbautomatische Nachtlüftung, Erdkältenutzung und optimale Kombination aus Sonnenschutz und Pufferwirkung des Baukörpers, erhöhte Wärmedämmung, bedarfsgeregelte Lüftung mit Wärmerückgewinnung in den Labors, etc. Damit das Maßnahmenpaket in sich stimmig ist und eine wirtschaftliche Kombination gewählt wird, kommen umfangreiche Simulationsrechnungen zum Einsatz. Die Werkzeuge und die Erfahrung dazu stehen am Fraunhofer ISE selbst zur Verfügung: Gebäude- , Energieanlagen-, Strömungs- und Lichtsimulationen.
Versuchs- und Demonstrationsanlagen sind als fester Bestandteil der Architektur des Neubaus eingeplant: Dazu zählen auch die 200 m2 große Solarstromanlage an der Fassade der drei südausgerichteten Gebäudeflügel sowie die Verglasungen mit schaltbarer Transparenz im Glasdach des Atriums. Ein Großteil der Flachdächer des Gebäudes wird Standort von Versuchsanlagen.
Angesichts so vieler ehrgeiziger Ziele ist der Neubau des Fraunhofer ISE auch eine der Baumaßnahmen im Förderprogramm 'Solar optimiertes Bauen' des Bundesforschungsministeriums. Gefördert werden die Planung und die anschließende energetische Vermessung des Gebäudes im Betrieb. Information dazu bietet die Internetadresse http://solarbau.de.
"Mein Dank gilt allen Beteiligten für den bislang hervorragend verlaufenen Planungsprozeß", so Institutsleiter
Prof. Joachim Luther. "Bei der zu erwartenden planmäßigen Realisierung der gesteckten Ziele wird Europas größtes Solarenergie-Forschungsinstitut in drei Jahren in sein neues Domizil einziehen können."
Informationsmaterial:
Fraunhofer ISE, Presse und Public Relations
Tel. +49 (0) 7 61/45 88-1 50, Fax +49 (0) 7 61/45 88-3 42
e-mail: info@ise.fhg.de
Ansprechpartner für weitere Informationen:
Gruppe Solares Bauen:
Dr. Karsten Voss, Fraunhofer ISE
Tel. +49 (0) 7 61/45 88-1 35, Fax +49 (0) 7 61/45 88-1 00
e-mail: karsten.voss@ise.fhg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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