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30.01.2017 11:40

Neues Verfahren zur Rückgewinnung von Lösemitteln in der Druckindustrie senkt Kohlendioxidemissionen

Sarah Blaß Pressestelle
Frankfurt University of Applied Sciences

    LOEWE-Projekt möchte neues Verfahren entwickeln, das die Kosten gegenüber den herkömmlichen Technologien deutlich senkt und gleichzeitig die Umwelt schont

    Ziel des LOEWE-Projekts „Absorptive Lösemittelrückgewinnung mittels Diglykoletherderivaten nach vorausgehender Aufkonzentration der Emissionsbestandteile“ ist die Entwicklung eines neuartigen Verfahrens zur Rückgewinnung von Lösemitteln in der Druckindustrie. Die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) liefert im Rahmen des Projekts die Grundlagenforschung.

    Das Team um Prof. Dr. Niklas Döring vom Fachbereich Informatik und Ingenieurwissenschaften stellt gemeinsam mit der Rafflenbeul Anlagenbau GmbH zunächst im Technikumsmaßstab die Machbarkeit und die Grenzen des Verfahrensansatzes fest. Auf diese Basis erfolgt im Anschluss die Auslegung einer Pilotanlage. Diese wird durch die Firma Rafflenbeul geplant und auf dem Firmengelände der Firma Anton Debatin errichtet und betrieben. So werden die Resultate aus den Technikumsversuchen im Industriemaßstab verifiziert. Das Projekt wird durch die Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE), Förderlinie 3 KMU-Verbundvorhaben des Landes Hessen gefördert und wird mit den Pilotversuchen im Juni 2018 abgeschlossen.

    Zwar werden bereits heute in geringem Umfang Lösemittel zurückgewonnen, dabei handelt es sich aber lediglich um ein Randgebiet, das auf Sonderanwendungen für Speziallösemittel oder sehr große Luftmengen beschränkt bleibt. Im Regelfall sind diese Verfahren mit Kosten von bis zu 60 ct/kg Lösemittel im Vergleich zu den Einkaufspreisen originärer Lösemittel nur unwirtschaftlich einsetzbar. Angestrebt ist die Verbesserung des Rückgewinnungsverfahrens mit einer weitgehenden Kostensenkung, so dass die Lösemittelrückgewinnung auch in der Breite wirtschaftlich möglich ist und damit eine Umsetzung findet.

    „Neben der Wirtschaftlichkeit ergeben sich signifikante Einsparungen an Kohlendioxidemissionen – sowohl bei der bisher üblichen thermischen Nachverbrennung als auch bei der Lösemittelproduktion. Über die Schaffung eines Rohstoffkreislaufs gelingt es, einen erzielbaren Umweltnutzen für die Industrie unmittelbar wirtschaftlich zu motivieren“, erklärt Döring. Die lösemittelhaltige Abluft soll zunächst in einer Adsorptionsstufe aufkonzentriert werden. Nach diesem Schritt ist die Abluft gereinigt und die Lösemittel sind in einen erheblich kleineren Luftstrom überführt. Aus diesem werden sie dann in ein Absorptionsmittel aufgenommen. Mögliche Verschleppungen des Absorptionsmittels werden zurück in den originären Abluftstrom geführt und somit einer Reinigung unterzogen. Die aus dem Absorptionsmittel zurückgewonnen Lösemittel können wieder im Produktionsprozess eingesetzt werden.

    Das Verfahren wird in einschlägigen Fachzeitschriften, auf Fachtagungen und Messen vorgestellt. „Eine Übertragung auf andere Branchen kann durch geringfügige Variationen im Verfahren leicht vorgenommen werden, sodass eine Anwendbarkeit in anderen Industriezweigen gegeben ist“, so Döring.

    Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich 2: Informatik und Ingenieurwissenschaften, Prof. Dr. Niklas Döring, Telefon: 069/1533-3660, E-Mail: n.doering@fb2.fra-uas.de

    Weitere Informationen zum Fachbereich Informatik und Ingenieurwissenschaften unter: http://www.frankfurt-university.de/fb2


    Weitere Informationen:

    http://www.frankfurt-university.de/fb2


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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