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14.07.2003 14:27

Dr. Richard Bamberger wird Ehrendoktor verliehen

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Zum Lesen verlocken - die Devise prägte sein Leben und sie ist Motor seiner Tätigkeit bis heute. Am Donnerstag (17. Juli 2003) verleiht die Fakultät Kulturwissenschaften der Universität Dortmund Dr. Richard Bamberger die Ehrendoktorwürde. Mit der Verleihung des Doctor honoris causa der Philosophie würdigt die Fakultät den 92-jährigen Wissenschaftler aus Wien als Nestor der Lese(r)förderung in Österreich, der Schweiz und in Deutschland. Den Festvortrag hält der Schriftsteller Hans-Georg Noack.

    Wir laden Sie ein zu einem

    Fototermin: Dr. Bamberger
    erhält Ehrendoktor
    am Donnerstag, den 17. Juli 2003
    um 9.50 Uhr
    im Hörsaal HS 1 (Erdgeschoss)
    des Hauses Emil-Figge-Str. 50.

    In Meidling/Niederösterreich geboren, wollte Bamberger - wie sein Vater - Schuhmacher werden. Doch brachte er wenig Interesse für das Handwerk auf. Immer wieder flüchtete er sich in Bücher. Bamberger brach die Lehre ab, bestand 1933 die Hauptschullehrerprüfung für Deutsch und Englisch, promovierte 1938 über Charles Dickens und wurde Gymnasiallehrer. Nach dem Kriegs(pflicht)dienst von 1939 bis 1945 (einschließlich amerikanischer Gefangenschaft) war er tätig als Professor am Akademischen Gymnasium und am Piaristengymnasium in Wien.

    1948 gründete Bamberger den "Österreichischen Buchklub der Jugend", der innerhalb von 20 Jahren auf eine Spitzenzahl von 850.000 Mitgliedern anwuchs.

    Aufgrund seiner erfolgreichen Beratungstätigkeit für Übersetzungen amerikanischer Jugendbücher erhielt der Wissenschaftler im selben Jahr ein Fulbright-Stipendium für eine Amerikareise zum Studium des Verlags-, Bibliotheks- und Jugenbuchwesens. Dieser Aufenthalt regte ihn an zur Herausgabe des ersten Jugendlexikons "Die Welt von A bis Z" (1952). Das Werk, dass den jungen Lesern Sachbegriffe auf einfache und leicht verständliche Art vermittelt, spiegelt die lebenslange Überzeugung des Autors wider: Jungen Leserinnen und Lesern müssen Texte angeboten werden, die ihrer Alters- und Verständnisstufe entsprechen.

    Neben der Veröffentlichung zahlreicher Bücher und Aufsätze zur Praxis von Lesepädagogen entwickelte er auch die theoretischen Ansätze der Leseerziehung wesentlich weiter.
    Schon früh hat sich Richard Bamberger mit Lesemotivation und Lesekompetenzen von Kindern und Jugendlichen beschäftigt. Der Österreicher vertiefte diese Forschungsrichtung, eingehend die kindlichen Lern- und Entwicklungsprozesse beim Lesen zu erkunden, und er koppelte sie mit Vorschlägen zur Gestaltung von Schulbüchern und deren Realisation.

    Sein und Erich Vaneceks Buch "Lesen - Verstehen - Lernen - Schreiben. Die Schwierigkeitsstufen von Texten in deutscher Sprache" zeigt das deutlich auf.

    Letztlich führten diese Arbeiten 1988 zur Gründung des "Instituts für Schulbuchforschung" in Wien. Seine Forschung dort und insgesamt gipfelt in dem zweiten Hauptwerk "Erfolgreiche Leseerziehung in Theorie und Praxis. Mit Berücksichtigung des Projekts Leistungs- und Motivationssteigerung im Lesen und Lernen unter dem Motto Lese- und Lernolympiade".

    Bambergers humanistische und pazifistische Einstellung, ausgedrückt in Vorträgen in vielen Ländern Europas, Amerikas und Asiens führte ihn schon bald zu hohem internationalen Ansehen. Der Wissenschaftler arbeitete seit 1962 mit der UNESCO zusammen und ist Gründungsmitglied des "Internationalen Kuratoriums für das Jugendbuch" (IBBY).
    ___________________________________________________________
    Weitere Information:
    Peter Conrady, Institut für deutsche Sprache und Literatur,
    Ruf: 0231-7552923;
    E-Mail: conrady@deutsch.fb15.uni-dortmund.de
    oder sekretariat@deutsch.fb15.uni-dortmund.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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