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17.02.2017 19:48

49. Jahrestagung der DGPK: Ergebnisse aus dem Europäischen Kinder-Ablationsregister

Prof. Dr. med. Angelika Lindinger Geschäftsstelle
Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie e.V.

    Die Katheterablation bei Herzrhythmusstörungen wird seit 25 Jahren auch im Kindesalter durchgeführt. Über die ersten Ergebnisse aus dem europäischen pädiatrischen Katheterablationsregister wurde auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK) in Leipzig berichtet.

    Tachykarde Herzrhythmusstörungen können in jedem Lebensalter auftreten. Das häufigste Substrat für supraventrikuläre Tachykardien im Kindesalter ist das Vorliegen einer akzessorischen Bahn, die zweithäufigste Form ist die AV-Knoten-Reentry-Tachykardie.
    Vom nordamerikanischen Kinderablationsregister wurden Anfang der 2000er Jahre die Ergebnisse von insgesamt 7600 Kindern vorgestellt. Die prozedurale Erfolgsquote lag in der ersten Ära dieser Studie initial bei 90.4 % und am Ende der Studie bei 95 %. Die Durchleuchtungszeiten waren damals beträchtlich und betrugen im Schnitt 50 resp.40 Minuten; die Komplikationsrate lag bei 4.2 bzw. 3.0%.

    Auf der Jahrestagung der DGPK in Leipzig wurde jetzt aus der Kinderkardiologie Göttingen über erste Ergebnisse des europäischen multizentrischen pädiatrischen Katheterablations-Registers (EUROPA) berichtet. Die primäre Ablationserfolgsquote für alle erfassten Tachykardieformen lag hier bei 95%. Die Durchleuchtungszeiten und die Komplikationsrate waren im Vergleich zu den amerikanischen Registerdaten deutlich niedriger und betrugen 8.7 Minuten bzw. 0.5%.
    Die Einführung der 3D-Mapping-Systeme führte wie im Erwachsenenalter auch bei Kindern zu einer deutlichen Reduktion der Durchleuchtungszeiten sowie auch zu einer Erhöhung des Ablationserfolgs und einer Senkung der Rezidivrate.
    Seit etwa 15 Jahren wird neben der Hochfrequenzstrom-Ablation auch die Kryoenergie zur Ablationsbehandlung bei Kindern eingesetzt. Vorteil ist die Vermeidung eines AV-Blocks durch das Cryonapping. Hier wird bei AV-Knoten-nahen Substraten wie der AVNRT eine reversible Cryo-Läsion erzeugt, so dass sowohl der Erfolg wie auch das AV-Blockrisiko unmittelbar beurteilt werden können. Nachteilig sind deutlich verlängerte Prozedurzeiten und eine höhere Rezidivrate.
    Hinsichtlich des Ablationszeitpunktes gilt für das Kindesalter, dass möglichst ein Körpergewicht von 15 kg erreicht werden soll, da die Komplikationsrate darunter erhöht ist.

    Kontaktadresse:

    Prof. Dr. Thomas Paul
    Direktor der Klinik für Pädiatrische Kardiologie,
    Neonatologie, Intensivmedizin und Pneumologie
    Universitätsklinikum Göttingen
    E-Mail: tpaul@gwdg.de
    Tel.: 0551-3966203

    Weiterführende Literatur
    Paul T, Krause U, Della Bella P, Gulletta S, De Filippo P, Ferrari P, Gebauer R, Paech C, Kubus P, Janusek J (2016): The European Pediatric Catheter Ablation Registry (EUROPA) – first results. Heart Rhythm 13 Suppl. p187


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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