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20.02.2017 09:44

Bindung und Gewinnung von Vorständen in Sportvereinen: Tatsächlich ein Problem?

Dipl.-Ing. (FH) Melanie Dargel-Feils RheinAhrCampus Remagen Pressestelle
Hochschule Koblenz - University of Applied Sciences

    Die Gewinnung und Bindung von ehrenamtlichen Vorständen gilt als wachsendes und zunehmend existenzielles Problem von Sportvereinen. Allerdings ist wenig darüber be-kannt, welche Ursachen dafür verantwortlich sind und warum einige Vereinsvorstände das Problem als existenzbedrohend bezeichnen, andere dagegen nicht.
    Lutz Thieme, Thore Liebetreu und Sören Wallrodt vom Institut für Sportmanagement der Hochschule Koblenz sind dieser Frage mit Hilfe einer repräsentativen Untersuchung von 770 Sportvereinen im Sportbund Rheinland nachgegangen.

    Die Gewinnung und Bindung von ehrenamtlichen Vorständen gilt als wachsendes und zunehmend existenzielles Problem von Sportvereinen. Allerdings ist wenig darüber be-kannt, welche Ursachen dafür verantwortlich sind und warum einige Vereinsvorstände das Problem als existenzbedrohend bezeichnen, andere dagegen nicht.
    Lutz Thieme, Thore Liebetreu und Sören Wallrodt vom Institut für Sportmanagement der Hochschule Koblenz sind dieser Frage mit Hilfe einer repräsentativen Untersuchung von 770 Sportvereinen im Sportbund Rheinland nachgegangen. Die Ergebnisse, die in der Zeitschrift „German Journal of Exercise and Sport Research (Sportwissenschaft)“ veröffentlicht wurden, zeigen, dass die Gewinnung von ehrenamtlich Engagierten für Vorstandspositionen als schwieriger wahrgenommen wird, als deren Bindung. Im Sportbund Rheinland haben 70 % der Sportvereine alle laut Satzung notwendigen Vor-standsämter besetzt. Über alle Sportvereine gerechnet zeigt sich, dass 6 % der Vor-standsämter nicht besetzt sind, was im Durchschnitt eine halbe nicht besetzte Vor-standsposition bei einer durchschnittlichen Vorstandsgröße von gut 10 Vorstandspositi-onen entspricht.

    Die Autoren entwickeln ein an Organisationstheorien orientiertes Modell mit umwelt-, struktur- und personenbezogenen Elementen, das eine gute Voraussagekraft für die be-richteten Schwierigkeiten in Bezug auf die Gewinnung und Bindung von Vorständen in Sportvereinen ermöglicht und damit die praktischen Einflussmöglichkeiten auf die Ge-winnung und Bindung von Vorständen für die Sportvereine umreißt.
    Überraschend für die Autoren ist jedoch, dass dieses Modell zwar für die geäußerten Schwierigkeiten bei der Bindung und Gewinnung von Vereinsvorständen erklärungs-stark ist, nicht jedoch in Bezug auf die tatsächliche Anzahl vakanter Positionen im Ver-einsvorstand. Dieser Befund wird als Entkoppelung zwischen tatsächlicher und berich-teter Problemlage interpretiert, um Reputationseffekte für die aktiv engagierten Ver-einsvorstände zu erzielen. Für eine derartige Interpretation spricht auch, dass keine rele-vanten Unterscheide bei der Zahl der vakanten Vorstandspositionen zwischen den Vor-ständen gefunden wurden, die eine Existenzbedrohung bzw. keine Existenzbedrohung ihres Vereines aufgrund der nicht besetzten Vorstandspositionen erkennen.

    Quelle:
    Thieme, L., Liebetreu, T. & Wallrodt, S. (2017). Gewinnung und Bindung von Vor-ständen im Sportverein: Zur Größe des Problems und dessen Ursachen. In: German Journal of Exercise and Sport Research. Online first doi: DOI 10.1007/s12662-017-0444-5

    Kontakt
    Prof. Dr. Lutz Thieme
    Hochschule Koblenz/RheinAhrCampus Remagen, Institut für Sportmanagement und Sportmedizinische Technik, Joseph-Rovan-Allee 2, 53424 Remagen
    Mail: thieme@rheinahrcampus.de
    Tel.: 02642/932225


    Weitere Informationen:

    http://www.hs-koblenz.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Sportwissenschaft, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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