idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.02.2017 15:25

Prof. Cord Sunderkötter neuer Professor für Dermatologie an der halleschen Universitätsmedizin

Jens Müller M.A. Medizinische Fakultät / UKH
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Prof. Cord Sunderkötter ist neuer Professor für Dermatologie an der halleschen Universitätsmedizin. Er trat seinen Dienst als Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie an. Zuvor arbeitete er in Münster.

    Eines der größten und vielseitigsten Organe des Menschen ist sein Fachgebiet: Prof. Dr. Cord Sunderkötter ist neuer Professor für Dermatologie an der halleschen Universitätsmedizin. Die Dermatologie beschäftigt sich mit den Erkrankungen der Haut. Der Hautarzt leitet seit dem 1. Februar 2017 die hallesche Universitätsklinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie. Zuvor war er Leiter der Abteilung für translationale Dermatologie am Universitätsklinikum Münster. Die hallesche Universitätsmedizin erwartet mit dem Dienstantritt von Prof. Sunderkötter eine Schärfung des Profils der Hautklinik im Bereich Krankenversorgung sowie Forschung, wie der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Michael Gekle, und der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Halle (Saale), PD Dr. Thomas Klöss, betonen. „Prof. Sunderkötter wird mit seinen Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der Tumorbiologie unseren Forschungsschwerpunkt „Molekulare Medizin der Signaltransduktion“ stärken“, erklärt der Dekan. Dabei geht es in der Hautklinik beispielsweise darum, die Therapiemöglichkeiten des Melanoms zu verbessern.

    Die Haut sei ein besonderes Organ, zum einen dient sie dem Körper als Schutz – etwa vor Kälte, Wärme und Krankheitserregern, zum anderen ermöglicht sie Sinneswahrnehmungen und übernimmt zudem wichtige Funktionen im Bereich des Stoffwechsels und vor allem der Immunabwehr. Dabei ist die Haut unterschiedlichsten Umwelteinflüssen ausgesetzt. „Die Erkrankungen der Haut können daher die verschiedensten Ursachen haben“, sagt der Professor für Hauterkrankungen. Er nennt als Beispiele Hautkrebs, aufgrund von Erbkrankheiten oder zu viel Sonnenstrahlung, die vielfachen Infektionen vom häufigen Fußpilz über infizierte Wunden bis zu HIV, Allergien auf alle möglichen Substanzen, die teilweise ererbte und teilweise durch Umweltreize ausgelöste Neurodermitis oder Autoimmundefekte. Prof. Sunderkötter: „In den vergangenen drei Jahrzehnten hat die Behandlung bei all diesen unterschiedlichen Erkrankungen atemberaubende Fortschritte gemacht, etwa durch die Neutralisierung krankmachender Botenstoffe bei der Schuppenflechte und jetzt auch bei der Neurodermitis, durch Hyposensibilisierungen gegen Allergene, durch Gentherapien von Erbkrankheiten sowie in der Melanom-Therapie durch gezielte Unterdrückung von mutierten Eiweißen und, ganz anders, durch besondere Anregung des Immunsystems.“

    Ein zusätzlicher Reiz seines Fachgebietes sei es, dass es sowohl konservative als auch operative Behandlungsmöglichkeiten gibt. Inzwischen ein so großes Arsenal an Therapien zu haben, sei großartig für sein Fach, da die Ärzte oftmals auf einen hohen Leidensdruck bei den Patientinnen und Patienten träfen: „Hauterkrankungen sind schnell und leicht sichtbar, egal ob gefährlich oder eher harmlos, so dass die Patienten zeitnah der Behandlung bedürfen.“

    Er übernehme eine Klinik, die dank des Vorgängers, Prof. Wolfgang Marsch, und des kommissarischen Leiters, Prof. Johannes Wohlrab, gut organisiert sei und über exzellente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfüge und daher das Potential habe, die Versorgungsangebote für die hiesige Bevölkerung auszubauen und dazu mehr überregionale Strahlkraft zu entwickeln. Der 58-Jährige denkt dabei unter anderem an die Erfolge der modernen und interdisziplinären Herangehensweisen unter anderem bei seinen Spezialgebieten Tumorimmunologie, Infektionen und Gefäßerkrankungen. „Dabei wollen wir vor allem für Patienten mit schweren und komplexen Hauterkrankungen ein Ansprechpartner und kompetentes Behandlungsteam sein.“ Prof. Sunderkötter, der Vater zweier Kinder ist und dessen Frau als Neurologin am halleschen Universitätsklinikum arbeitet, sieht dabei auch viele Aspekte der Zusammenarbeit mit den anderen Fachgebieten der halleschen Universitätsmedizin.

    Die Forschungsschwerpunkte der Medizinischen Fakultät spiegeln sich auch in den wissenschaftlichen Interessen des neuen Hautprofessors wieder: „Wir werden Grundlagenforschung bei onkologischen Hauterkrankungen betreiben und passen damit sehr gut in die Forschungslandschaft der Universitätsmedizin.“ In der Molekularen Medizin sollen die Signalübertragungen von Zelle zu Zelle untersucht werden, um die Entstehung von Krebserkrankungen zu untersuchen.

    Neben der Krankenversorgung und Forschung sieht Professor Sunderkötter eine besondere Verantwortung für die Ausbildung der Studierenden. „Ich möchte das hohe Niveau der Klinik im Bereich der Lehre und Weiterbildung fortsetzen, und Studierende und junge Ärzte für das Fach begeistern“, erklärt der Hautarzt, der sich in seiner Freizeit unter anderem für römische und preußische Geschichte sowie Barockmusik – insbesondere des Händel-Freunds Georg Philipp Telemann – interessiert.

    Daten zur Vita:
    1980-1987 Medizinstudium in Münster
    1987-1988 Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Anatomie und Histologie, Universität Münster
    1988 Promotion
    1988-1990 Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Experimentelle Dermatologie, Universität Münster
    1990-1998 Assistenzarzt, Klinik für Hauterkrankungen, Universitätsklinikum Münster
    1998-2003 Oberarzt an dieser Klinik
    2003-2006 Professur und Leitender Oberarzt, Klinik für Dermatologie und Allergologie, Universitätsklinikum Ulm
    2006-2014 Professor für Dermatologie und Dermatoonkologie, Leiter Hauttumorzentrum, leitender Oberarzt an der Klinik für Hautkrankheiten, Universitätsklinikum Münster
    2014-2016 Direktor der Abteilung für translationale Dermatoinfektiologie Universität Münster


    Bilder

    Prof. Dr. Cord Sunderkötter
    Prof. Dr. Cord Sunderkötter
    UKH/Fotostelle
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Organisatorisches, Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Cord Sunderkötter


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).