Mainz. Die hauseigene Sammlung des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM) steht dem Preisträger des „Prix Européen d’Archéologie Joseph Déchelette 2016“ offen: Zu weiteren Forschungszwecken erhält der Archäologe Dr. Eneko Hiriart Einblicke in die umfangreiche keltische Münzsammlung des RGZM. Der im Juni letzten Jahres erstmals ausgelobte europäische Archäologiepreis Joseph Déchelette unterstützt den jungen Archäologen beim Karrierestart nach der Promotion finanziell und stellt zudem Forschungsinfrastrukturen zur Verfügung.
Wie sinnvoll internationale Vernetzung für die gegenwärtige Forschung ist, zeigt sich hier am Beispiel der Archäologie. Der mit 10.000 Euro dotierte Archäologiepreis ist am 17. Juni 2016 von einer wissenschaftlichen Kommission in Roanne (Frankreich) vergeben worden. Neben der materiellen Unterstützung, an dem das RGZM mit 2000 Euro beteiligt ist, garantiert das Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie dem Erstplatzierten einen Monat Aufenthalt, die Nutzung der umfangreichen Bibliothek sowie den Zugang zur hauseigenen Sammlung, die seit der Mitte des 19 Jahrhunderts aufgebaut wird.
Eneko Hiriart schrieb seine Doktorarbeit über keltische Münzwirtschaft zwischen Ebro und Charente an der Universität Bordeaux-Montaigne und überzeugte die Auswahlkommission mit einem europäisch ausgerichteten Projekt zum Beginn der Münzwirtschaft und zur Entstehung komplexer Wirtschaftssysteme im keltischen Europa. Derzeit ist er Stipendiat am Forschungsinstitut Casa de Velázquez in Madrid.
In Kooperation mit dem französischen Kulturministerium, dem Forschungszentrum von Bibracte der Association Joseph Déchelette und weiteren Museen hat das RGZM den Promotionspreis "Prix Déchelette" im Jahr 2015 eingerichtet. Zur Unterstützung für die nächsten Karriereschritte von jungen Forscher/-innen ist dieser internationale Forschungspreis in der Archäologie einmalig. Benannt wurde er nach dem französischen Archäologen Joseph Déchelette, der im 1. Weltkrieg im Kampf gegen Deutschland gefallen ist und als Wegbereiter der französischen Archäologie gilt.
Joseph Déchelette (1862-1914) setzte mit seiner Forschung zu römischer Keramik und zur Vorgeschichte Meilensteine in der archäologischen Forschung. Die „Association Joseph Déchelette“, gegründet 2010, hält die Erinnerung an diesen Wissenschaftler und Wegbereiter der Archäologie. Déchelette war dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz besonders verbunden: Gemeinsam mit dem Musée Déchelette in Roanne widmete das RGZM 2015 der Entstehung dieser gemeinsamen Deutsch-Französischen Forschungstradition eine kleine Präsentation in den Räumen der Abteilung Römerzeit im Kurfürstlichen Schloss zu Mainz.
Weitere Partner für die Verleihung des Europäischen Archäologiepreis Joseph Déchelette 2016:
• Ministère de la culture et de la communication;
• Stadt Roanne / musée Joseph-Déchelette, Roanne;
• Société des Amis du Musée Joseph Déchelette et de la Médiathèque de Roanne (A2MR);
• Bibracte EPCC;
• Laténium, parc et musée d’archéologie, institution de la République et Canton de Neuchâtel, Suisse;
• Association pour les recherches sur l’âge du Bronze (APRAB);
• Association française pour l’étude de l’âge du Fer (AFEAF);
• European Association of Archaeologists;
• Römisch-Germanisches Zentralmuseum (RGZM).
Weiterführende Links:
Der Blog zum Europäischen Archäologiepreises Joseph Déchelette:
https://dechelette.hypotheses.org
Wissenschaftlicher Kontakt
Römisch-Germanisches Zentralmuseum (RGZM)
Das RGZM ist eine weltweit tätige Forschungseinrichtung für Archäologie mit Hauptsitz in Mainz sowie Nebenstellen in Mayen und Neuwied. 1852 vom Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine gegründet, ist es seit 1870 eine Stiftung des öffentlichen Rechts und seit 2002 Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Das Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM) richtet seine Forschung derzeit neu aus. Der Beitrag, den archäologische Forschung mit ihrem weit zurück reichenden Blick für die Bearbeitung und Bewältigung von Problemstellungen des gegenwärtigen Menschen leisten kann, wird zukünftig noch mehr im Fokus seiner wissenschaftlichen Arbeit und deren Vermittlung stehen. Die Kompetenzen des RGZM liegen u.a. im Zusammenspiel von Restaurierung, Archäometrie, experimenteller und antiquarischer Archäologie. Die Forschungen erfolgen in einem internationalen und interdisziplinären Netzwerk. In mehreren Museen und breitgefächerten Publikationen aus dem eigenen Verlag vermittelt es seine Forschungsergebnisse an die Öffentlichkeit.
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"Prix Européen d’Archéologie Joseph Déchelette 2016" vom 17. Juni 2016.
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"Prix Européen d’Archéologie Joseph Déchelette 2016" vom 17. Juni 2016.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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