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21.02.2017 16:20

Neue Therapiechancen durch robotergestützte Medizin

Robin Jopp Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Ruhr-Universität Bochum - Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH

    Robotik-Symposium am Bergmannsheil mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe

    Was Robotertechnologien in der medizinischen Therapie leisten können, zeigte heute ein außergewöhnliches Symposium am Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil. International renommierte Experten und Wissenschaftler stellten modernste robotergestützte Verfahren vor, die schon heute in der Behandlung von querschnittgelähmten Patienten spektakuläre Erfolge erzielen. Ein besonderer Gastredner der Veranstaltung war Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, der die gesundheitspolitische Bedeutung innovativer Robotik-Anwendungen herausstellte. Organisiert und moderiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer, Ärztlicher Direktor des Bergmannsheil und Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik.

    „Technik, die dem Menschen dient“

    Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe erklärte: „Medizinisch-technischer Fortschritt kann gerade bei chronischen Erkrankungen und schwersten Behinderungen einen wichtigen Beitrag zu mehr Selbständigkeit und Lebensqualität leisten. Deshalb ist es gut, dass zukunftsweisende Produkte schnell den Weg in die Versorgung finden und Patientinnen und Patienten zugutekommen. Das Zentrum für Neurorobotales Bewegungstraining am Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Technik dem Menschen dienen kann.“ Prof. Schildhauer verdeutlichte seinerseits das enorme Potenzial von robotergestützten Therapiesystemen: „Die Robotik eröffnet uns ein weites Feld neuer und bahnbrechender Therapieansätze, die längst keine Zukunftsmusik mehr sind.“

    Wie zum Beispiel querschnittgelähmte Patienten mit einem neurologisch gesteuerten Exoskelett ihr autonomes Gehvermögen trainieren und verbessern können, erläuterte Prof. Yoshiyuki Sankai, Professor der Graduate School of Systems & Information Engineering (University of Tsukuba), Program Manager ImPACT, Japan Science and Technology Agency und Vorstandsvorsitzender der Cyberdyne Inc. Japan. Das von ihm entwickelte HAL-System fördert die Bewegungsabläufe des Patienten, indem es minimale Nervenimpulse in den Gliedmaßen mittels Sensoren aufnimmt, über eine Steuereinheit interpretiert und schließlich mithilfe von Motoren an den Gelenken die nötige Kraftunterstützung leistet, die zum Ausführen der Bewegungsidee des Patienten nötig ist. „Wir konnten in mehreren Studien zeigen, dass das regelmäßige Training mit dem neurologisch gesteuerten HAL-System erhebliche Verbesserungen der Bewegungsfähigkeit von querschnittgelähmten Patienten und unterschiedliche neuronale Normalisierungsprozesse bewirkt“, erläuterte Prof. Schildhauer.

    Mit der Kraft der Gedanken

    Aktuelle Chancen und Herausforderungen in der Entwicklung von Gehirn-Computer-Schnittstellen thematisierte Prof. José del R. Millán, Defitech Professor der École Polytechnique, Fédéral de Lausanne, Schweiz. Solche Systeme übersetzen die Hirnaktivität eines Menschen, also die Signale, die von der elektrischen Aktivität der Nervenzellen im Gehirn ausgelöst werden, in Steuerungsbefehle. Diese können von technischen Geräten interpretiert beziehungsweise „verstanden“ werden. Sie versetzen zum Beispiel Menschen, die aufgrund einer Querschnittlähmung oder einem Schlaganfall in ihrer Bewegungsfähigkeit weitgehend eingeschränkt sind, in die Lage, technische Hilfsmittel allein über die Hirnaktivität zu steuern – sozusagen mit der Kraft ihrer Gedanken. In einer eindrucksvollen Präsentation verdeutlichte Prof. José del R. Millán den Stand seiner Forschungen und umriss zugleich die enormen technologischen und therapeutischen Perspektiven, die das Thema Brain-Computer-Interface ermöglicht.

    Über das Bergmannsheil

    Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil zählt zu den größten Akutkliniken der Maximalversorgung im Ruhrgebiet. 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung verunglückter Bergleute begründet, vereint das Bergmannsheil heute 23 hochspezialisierte Kliniken und Fachabteilungen mit insgesamt 707 Betten unter einem Dach. Mehr als 2.300 Mitarbeiter stellen die qualifizierte Versorgung von rund 89.000 Patienten pro Jahr sicher.

    Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil gehört zur Unternehmensgruppe der BG Kliniken. In ihr sind neun berufsgenossenschaftliche Akutkliniken, zwei Kliniken für Berufskrankheiten und zwei Unfallbehandlungsstellen verbunden. Mit 12.500 Mitarbeitern und jährlich über 550.000 Patienten ist die Gruppe einer der größten Klinikverbünde Deutschlands. Darüber hinaus ist das Bergmannsheil Teil des Universitätsklinikums der Ruhr-Universität Bochum (UK RUB). Weitere Informationen: www.bergmannsheil.de, www.bg-kliniken.de

    Weitere Informationen:

    Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer
    Ärztlicher Direktor
    Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik und Poliklinik
    Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil gGmbH
    Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
    44789 Bochum
    Tel.: 0234 / 302-6502
    E-Mail: sabine.slavik@bergmannsheil.de

    Pressekontakt:

    Robin Jopp
    Leitung Stabsstelle Unternehmenskommunikation
    Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil gGmbH
    Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
    44789 Bochum
    Tel.: 0234 / 302-6125
    E-Mail: robin.jopp@bergmannsheil.de


    Bilder

    Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer (links) erläutert Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (Mitte) die Bewegungstherapie mit dem Roboteranzug HAL
    Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer (links) erläutert Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (Mitte) di ...
    Bildnachweis: Volker Daum/Bergmannsheil
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer (links) erläutert Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (Mitte) die Bewegungstherapie mit dem Roboteranzug HAL


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