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16.07.2003 14:30

Mit der Maus Möbel rücken

Dr. Johannes Ehrlenspiel Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Möbel kaufen kann nerven. Phantasie und selbst das akribische Ausmessen des Zimmers garantieren nicht, dass der Schrank am neuen Ort gut dasteht. Eine neue Software integriert Möbel in Fotos der eigenen Wohnung und erleichtert so manche Entscheidung.

    Kirschholz oder Buche? Oder vielleicht doch kanadischer Ahorn? Passt das rote Sofa zu der dunklen Schrankwand oder wäre ein hellgelber Leinenbezug nicht freundlicher? Einrichtungskataloge werden gewälzt, Samstag über Samstag pilgert man in die Möbelhäuser und schiebt abends kleine Papiermöbel auf Grundrissen hin und her. In der Hoffnung, so wenigstens eine vage Vorstellung davon zu bekommen, was in die eigenen vier Wände passt. Ist dann endlich eine Entscheidung gefallen, sieht der auserwählte Kleiderschrank im Schlafzimmer ganz anders aus als erwartet: Zu klobig, zu filigran oder zu exotisch - die Enttäuschung ist oft vorprogrammiert.

    Das soll in Zukunft nicht mehr passieren. Augmented Reality - erweiterte Realität - heißt die Informationstechnik, die bei der Entscheidung helfen kann. Ein Foto des einzurichtenden Zimmers genügt. In dieses wird dann das gewünschte Möbelstück eingepasst. "Ein virtuelles Objekt wird in ein reales Bild nahtlos eingeblendet, sodass der Gesamteindruck real wirkt", erklärt Dr. Didier Stricker vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD in Darmstadt. Die Wissenschaftler haben in dem europäischen Forschungsprojekt ARIS (Augmented Reality Image Synthesis) zusammen mit Forschungs- und Industriepartnern die entsprechende Softwarelösung entwickelt. Mit ihr können Möbel an verschiedenen Standorten eingefügt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob das neue Objekt hinter dem Bett, neben der Stehlampe oder vor der Couchgarnitur stehen soll. Das Programm berechnet die entsprechende Szene.

    Entscheidend für den realen Eindruck ist die physikalisch korrekte Gestaltung der Lichtverhältnisse und Farben. "Weiß ist eigentlich nie weiß", sagt Stricker, "sondern immer geprägt durch seine Umgebungsfarben." Auch dies berücksichtigt das Programm: Es passt die Farben der Beleuchtung an und projiziert Schatten des virtuellen Objekts auf die bestehende Einrichtung.

    Im ersten Einsatz soll sich das Programm in Griechenland bewähren. Als einer der ARIS-Industriepartner möchte Ikea es ab August kommenden Jahres seinen Kunden zur Verfügung stellen. Via Internet können sie dann am Rechner von zu Hause aus Ikea-Möbel in ihren eigenen Räumen platzieren. Die Farbe des neuen Sofas wird sicher weiterhin ein heikles Thema bleiben. Aber vielleicht lässt sich so manche Diskussion verkürzen und Enttäuschungen vermeiden.

    Ansprechpartner:
    Dr. Didier Stricker
    Telefon 0 61 51 / 1 55-1 88, Fax -1 96, didier.stricker@igd.fraunhofer.de


    Weitere Informationen:

    http://www.igd.fraunhofer.de/igd-a4/projects/aris/index.html
    http://www.fraunhofer.de/mediendienst


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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