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27.02.2017 18:01

Erste Bewerberbörse mit akademischen Flüchtlingen von SIBE, Landratsamt Böblingen und LVI

Jan Klom Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
School of International Business and Entrepreneurship (SIBE) GmbH

    Erfolgreicher Auftakt in Herrenberg am 24.02.2017 - auf der Bewerberbörse lernen Vertreter aus der Wirtschaft und Flüchtlinge mit Hochschulabschluss sich gegenseitig kennen. "Integration durch Arbeit" ist die Devise bei diesem Modell, das eine Vollzeit-Berufstätigkeit mit einem berufsintegrierten Hochschulstudium verknüpft. Für das Modellprojekt im Landkreis Böblingen hat die Staatssekretärin im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, Kathrin Schütz, die Schirmherrschaft übernommen.

    Die School of International Business and Entrepreneurship (SIBE) hat zusammen mit dem Landkreis Böblingen und dem Landesverband der Baden-Württembergischen Industrie (LVI) eine Initiative ins Leben gerufen, um akademische Flüchtlinge möglichst schnell in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren und gleichzeitig dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken. Die Business School, die zur Steinbeis-Hochschule Berlin gehört, ist bereits geübt in Auswahlverfahren sowie in der Vermittlung von Fachkräften in die Wirtschaft. Seit 1995 konnte sie Erfahrungen in verschiedenen Studien- und Integrationsmodellen sammeln und erzielt hohe Vermittlungsquoten in Unternehmen. Damit Bewerber und Flüchtlinge sich gegenseitig kennenlernen können, veranstalteten die SIBE, das Landratsamt Böblingen und der LVI am 24. Februar eine Bewerberbörse in Herrenberg.

    30 Flüchtlinge und 12 Unternehmen aus der Region folgten der Einladung zur Bewerberbörse. Der Landrat des Landkreises Böblingen, Roland Bernhard, bezeichnete das Programm der SIBE als Modellprojekt, mit dem der Landkreis mit gutem Beispiel vorangeht. Denn für eine gelingende Integration sollte das Erlernen der Sprache, der Kultur sowie das Finden von Arbeit nicht nacheinander erfolgen – sondern es sei ein wesentlicher Erfolgsfaktor, dass diese Aspekte alle ineinandergreifen. Prof. Dr. Werner Faix, der als Gründer und Geschäftsführer der SIBE Initiator des Programms ist, hofft daher auch auf Nachahmer dieser vorbildlichen Initiative. Das Projekt auch jenseits der Grenzen des Landkreises umzusetzen – das ist die Aufgabe von Claus Schmiedel. Der SPD-Politiker, der bis 2016 Fraktionsvorsitzender der SPD im Landtag von Baden-Württemberg war, ist nun als Berater für die SIBE tätig. Die Schirmherrschaft über das Programm hat die Staatssekretärin im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, Katrin Schütz, übernommen. In einem Grußwort dankte stellvertretend für Frau Schütz Jürgen Oswald, der im Wirtschaftsministerium für internationale Fachkräfte zuständig ist, dem Landrat für die vorbildliche Initiative: „Integration klappt am besten, wenn Menschen zusammen arbeiten“.

    Unter den Flüchtlingen sind Absolventen in gefragten Fächern wie Informatik oder Ingenieurwesen. Diese sind für manche Unternehmen, etwa Mittelständler in der Provinz, gar nicht leicht zu finden. Dass unter den Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen, Absolventen dieser Fächer sind, passt da gut zusammen – ein Mehrwert für beide Seiten. Benno Speer, Referatsleiter für Forschung und Technologie beim Landesverband der Baden-Württembergischen Industrie (LVI), machte zudem auf die wirtschaftlichen Folgen aufmerksam: Die Kosten der sogenannten Flüchtlingskrise würden bei weitem aufgehoben durch die Integration großartiger Leute, die nach Deutschland kommen. Es würde sich daher lohnen, unter den Flüchtlingen gezielt diejenigen in den Fokus zu nehmen, die in ihrer Heimat eine gute Ausbildung erhalten haben.

    Zum Beispiel Mohamad Arour. Der 27-jährige Bauingenieur lebte bis 2012 in seinem Heimatland Syrien. Als die Lage sich dort verschlechterte, nahm er zunächst eine Stelle in Saudi-Arabien an. Da er nur eine befristete Aufenthaltsgenehmigung hatte und eine Rückkehr nach Syrien nicht in Frage kam, machte er sich über die Türkei auf der sogenannten Balkanroute auf den Weg nach Deutschland. In den ersten 11 Monaten in Deutschland wartete er auf die Anerkennung als Flüchtling – ein langer Zeitraum, in dem er nicht in seinem Beruf arbeiten konnte. In der Kombination aus Stelle und Studium an der SIBE sieht er eine großartige Gelegenheit, sich zu integrieren und seine Jobaussichten grundlegend zu verbessern.

    Im Anschluss an die Grußworte fanden über 70 Einzelgespräche zwischen Bewerbern und Unternehmen. Anstrengend fand ein Mitarbeiter eines Unternehmens diesen Marathon von Vorstellungsgesprächen, zugleich aber auch lohnend, denn es waren für ihn einige interessante Bewerber dabei. Unternehmen und Bewerber wurden anschließend gebeten, sich gegenseitig zu priorisieren. Die Übereinstimmungen, die sich hieraus ergeben, werden anschließend zusammengeführt. Der Start des ersten Kurses ist für April geplant.

    Weitere Informationen:
    http://www.steinbeis-sibe.de/unternehmen/unsere-angebote/perspective-program/
    E-Mail: perspectives@steinbeis-sibe.de
    Telefon: 07032/9458 - 60


    Weitere Informationen:

    http://www.steinbeis-sibe.de/unternehmen/unsere-angebote/perspective-program/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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