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17.07.2003 11:56

Ein Quart Suppe - Geschichte des universitären Stipendienwesens

Dr. Andreas Archut Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Ein weithin unerforschtes Neuland: das Stiftungs- und Stipendienwesen einer Universität. Die Förderung Begabter oder sozial schwacher Studierender gehört zu den in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommenen Aufgaben der Universität Bonn. Durch die fast 200-jährige Geschichte der Bonner Universität beobachtet der Kirchenhistoriker Professor Dr. Heiner Faulenbach am Beispiel der Evangelisch-Theologischen Fakultät die Herkunft aller Gelder, die zu leistungsbezogenen Stipendien führten. Die Ergebnisse hat er jetzt in seinem Buch "Ein Quart Suppe... Das Benefizwesen der Universität Bonn" zusammengetragen.

    Professor Faulenbach beschreibt die komplexe Vielfalt eines hauptsächlich durch kommunale oder private Stiftungen, kirchliche Kollekten und staatliche Mittel gespeisten universitären Benefizwesens. Es entstand nach der Gründung der Universität 1818 zunächst langsam und hatte seine Blütezeit in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und weiter bis zum Beginn der Weimarer Republik. Seither wird es, bedingt durch die Währungsschnitte von 1923 und 1948, nur noch in erheblich geringerem Maße unterstützend eingesetzt.

    Studenten, genauer gesagt arme Studenten, stehen im Mittelpunkt der Untersuchung. Ihr Lebensunterhalt, bezeichnet als stipendium vitae, war oft nicht mehr als "ein Quart Suppe, drei Viertel Pfund frisches gesundes Fleisch" am Tag. Arme Studenten waren in der Hauptsache die Nutznießer von Stiftungen und Stipendien der Evangelisch-Theologischen Fakultät.

    Professor Faulenbach hat aber auch die anderen Fakultäten der Universität Bonn mit einbezogen. So ist eine Pionierstudie entstanden, die in ihren Aussagen und Analysen weit über die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn hinaus von Bedeutung ist. Der Reiz der Studie liegt zugleich in der erstmalig aufgearbeiteten Aufdeckung unterschiedlicher und daher von Spannungen begleiteter Interessenlagen von Universität, Kirche und evangelischer Fakultät; sie ist damit ebenso ein Beitrag zur Universitäts- wie zur rheinischen Kirchengeschichte.

    Faulenbach, Heiner:
    Ein Quart Suppe ... Das Benefizwesen der Universität Bonn, erläutert am Beispiel der Evangelisch-theologischen Fakultät.
    Bonn : Bouvier, 2003 (Academica Bonnensia ; Bd. 13), ISBN 3-416-03034-6 : 38 Euro

    Hinweis für die Medien:
    Rezensionsexemplare sind in begrenztem Umfang verfügbar.

    Ansprechpartner:
    Dr. Thomas Becker
    Archiv der Universität Bonn
    Telefon: 0228/73-7555
    E-Mail: archiv@uni-bonn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Philosophie / Ethik, Religion
    regional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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