idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.03.2017 14:26

Nicht überall wo „Bio“ drauf steht, ist auch wirklich „Bio“ drin

Kim-Astrid Magister Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Kühe kochen nicht – TU-Lebensmittelchemiker entwickeln ein neues Analyseverfahren zum Nachweis von Bio-Milch und artgerechter Ernährung von Milchkühen

    Nicht überall wo „Bio“ drauf steht, ist auch wirklich „Bio“ drin, warnen Verbraucherschützer. Einem Team von Dresdner Lebensmittelchemikern unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Henle ist es nun gelungen, ein neues Verfahren zur Unterscheidung von "konventioneller" und "ökologisch" erzeugter Milch (Bio-Milch) zu entwickeln.

    Kühe, die konventionell gefüttert werden, erhalten in der Regel Kraftfutter, welches mehr oder weniger stark erhitzt wurde. Durch das Erhitzen entstehen Verbindungen, sogenannte Glykierungsprodukte (Verbindungen aus der Reaktion von Zucker mit Proteinen), die in der Milch messbar sind. Kühe, die ökologisch gefüttert werden, erhalten überwiegend Gras, Silage oder ähnliches - also Futter, welches nicht erhitzt wurde. Entsprechend enthält die Milch dieser Tiere viel weniger Glykierungsprodukte.

    Auf der Grundlage dieser Untersuchungen ist so eine "artgerechte" Ernährung nachweisbar, denn erhitztes Futter gehört nicht zum „natürlichen“ Speiseplan von Kühen. Für Prof. Henle ist das einzige "Tier", das kocht, der Mensch. Daher enthält Muttermilch, in Abhängigkeit vom Speiseplan der Mutter, auch einen vergleichbar hohen Anteil an Glykierungsprodukten.

    Promovend Thomas Hofmann wird diese neuartige Methode am 31. März 2017 im Rahmen der Regionalverbandstagung der Lebensmittelchemischen Gesellschaft in Halle vorstellen. Ein Patent haben die Dresdner Forscher bereits angemeldet. Mit ihrer Arbeit wollen sie langfristig neue Parameter zur Beurteilung der Frage „Was ist artgerechte Ernährung“ zur Diskussion stellen.

    Der Fachaufsatz ist erschienen unter:
    Schwarzenbolz Uwe, Hofmann Thomas, Sparmann Nina, Henle Thomas:
    Free Maillard Reaction Products in Milk Reflect Nutritional Intake of Glycated Proteins and Can Be Used to Distinguish "Organic" and "Conventionally" Produced Milk.
    J Agric Food Chem. 2016 Jun 22;64(24):5071-8. doi: 10.1021/acs.jafc.6b0137.

    Informationen für Journalisten:
    Prof. Dr. Thomas Henle
    Tel.: +49 (0) 351 463-34647
    E-Mail: thomas.henle@tu-dresden.de


    Bilder

    Symbolbild Milchkuh
    Symbolbild Milchkuh
    Andreas Hermsdorf/pixelio.de
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Chemie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Symbolbild Milchkuh


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).