Die psychologische Ambulanz am Otto-Selz-Institut der Universität Mannheim (OSI) erweitert ihr Behandlungsangebot um psychologische Betreuung für Kinder und Jugendliche.
Etwa 20 bis 25 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind laut Studien von psychischen Erkrankungen wie beispielsweise dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Angstzuständen oder Depressionen betroffen. Doch an Angeboten psychologischer Betreuung für unter-16-Jährige mangelt es. Die Wartezeit für einen Therapieplatz beträgt oft ein halbes Jahr oder länger. Die psychologische Ambulanz am Mannheimer Otto-Selz-Institut (OSI) hat jetzt das Angebot im Bereich der Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie stark ausgebaut: Neben einer neugeschaffenen Juniorprofessur für den Bereich Forschung und Lehre bietet sie nun auch Kognitive Verhaltenstherapie für Kinder und Jugendliche an.
„Viele Familien mit Kindern in Mannheim und Umgebung haben einen großen Bedarf an psychotherapeutischer Hilfe. Sie wissen aber nicht, dass wir das hier anbieten“, sagt Prof. Dr. Georg W. Alpers, Leiter des OSI. In der psychologischen Ambulanz sind Therapeutinnen beschäftigt, die Kinder mit behandlungsbedürftigen psychischen Problemen betreuen. „Psychische Erkrankungen entstehen oft in der Kindheit und im Jugendalter und wirken sich auf das ganze Leben der Betroffenen aus. Bleiben sie unbehandelt, können sich die Probleme chronifizieren“, so Alpers. „Deshalb ist es ratsam, frühzeitig zu intervenieren.“
Eine psychotherapeutische Behandlung wird typischerweise in einer Klinik oder in privaten Einzelpraxen angeboten. Die psychologische Ambulanz des OSI wartet dagegen mit einem Team von insgesamt 35 Psychotherapeuten auf. Hier werden auch angehende Therapeuten ausgebildet. Derzeit befinden sich acht in der Weiterbildung zum Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten.
Forschung, Praxis und Ausbildung aus einer Hand
Auch die enge Verknüpfung von Praxis und Forschung zeichnet das Mannheimer Modell aus. Prof. Dr. Martina Zemp, neue Juniorprofessorin für Kinder und Jugendlichen-Psychotherapie, erforscht neue Therapieansätze, um die Erfolgschancen der Behandlungen zu verbessern. „Für eine erfolgreiche Behandlung psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen ist sowohl Grundlagen- als auch Anwendungsforschung zum betroffenen Familiensystem wichtig“, sagt sie. Ihr Arbeitsschwerpunkt sind familiäre Risikofaktoren: Sie untersucht insbesondere, wie sich Partnerschaftskonflikte auf Kinder auswirken. Zu dieser Thematik wird aktuell eine Studie mit 11- bis 12-Jährigen Kindern durchgeführt. Interessierte Familien können sich unter www.soscisurvey.de/familien-studie/ über die Studie informieren.
Der Schwerpunkt der Behandlung am OSI liegt auf der Kognitiven Verhaltenstherapie. Im Zentrum der Kognitiven Verhaltenstherapie steht die unmittelbare Bewältigung der psychischen Beschwerden. Eine ausführliche Diagnostik gibt zunächst Auskunft darüber, ob eine Behandlung überhaupt nötig ist. Im nächsten Schritt erarbeiten die Therapeuten gemeinsam mit den Kindern Wege und Möglichkeiten, um die Faktoren zu verändern, die die psychischen Beschwerden auslösen. Die Eltern werden dabei stets miteinbezogen. „Die gute Nachricht ist, dass psychische Erkrankungen in der Kindheit und im Jugendalter durch verhaltenstherapeutische Methoden sehr effektiv behandelt werden können“, sagt Dipl.-Psych. Sabine Filbert, Psychologische Psychotherapeutin mit Qualifikation für Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie am OSI.
Besucheradresse psychologische Ambulanz:
L 13,17
68161 Mannheim
Tel. (0621) 181-3480
http://www.osi.uni-mannheim.de/ambulanz/
Medienkontakt:
Prof. Dr. Georg W. Alpers
Otto Selz Instiut - Psychologische Ambulanz Universität Mannheim Tel. 0621/181-2106
E-Mail: alpers@uni-mannheim.de
Katja Bär
Universität Mannheim
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Psychologie
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