idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.03.2017 14:23

Frischer Wind mit Plan

Dr. Barbara Laaser (Pressestelle) Öffentlichkeitsarbeit/Pressestelle
Westfälische Hochschule

    Dr. Christian Fieberg (43) ist als Professor für Gebäudetechnik im Fachbereich „Maschinenbau und Facilities Management“ der Westfälischen Hochschule an den Standort Gelsenkirchen berufen worden.

    Gelsenkirchen. Nicht nur der Kalender zeigt an, dass seit dem ersten März der Frühling meteorologisch für frischen Wind sorgt. Auch an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen soll bald ein „frischer Wind“ wehen. Dafür will Dr. Christian Fieberg sorgen, der zum ersten März an der Westfälischen Hochschule seinen Dienst als neuer Professor für Gebäudetechnik begonnen hat und sich vor allem um Gebäudeklima kümmern wird. „Allerdings sollte man in der Klimatechnik einen ‚frischen Wind‘ im Gebäude nicht spüren“, erzählt Fieberg, „denn eine gut geplante moderne Klimatechnik heizt und kühlt Gebäude, ohne das unangenehme Zugluft zu spüren ist.“

    „Frischen Wind zu berechnen“ ist für Christian Fieberg auch ein Thema, denn das erwartet seine Studierenden bei den Grundlagen in der Klimatechnik. Dort lernen sie, wie Luft und Wasser strömen und wie sich feuchte Luft verhält. Sie sollen Luftwechselraten physikalisch kennenlernen und berechnen, damit sie wissen, wie die Einflussgrößen zusammenhängen.

    Zudem will Prof. Dr. Christian Fieberg das sogenannte BIM (Building Information Modeling) an der Westfälischen Hochschule ergänzend ausbauen. BIM ist die Bereitstellung von zwei- und dreidimensionalen Gebäudedetails in elektronischen Datenformaten. Damit lassen sich verschiedene Gewerke, beispielsweise Sanitär- und Elektroinstallationen oder Brandschutz und Belüftungskanäle, am Baukörper konfliktfrei koordinieren. So sollen Baufehler vermieden werden und die angepeilten Kosten besser im Rahmen bleiben. „BIM ist momentan noch ein Riesenthema mit vielen offenen Fragen“, beschreibt Fieberg den Status quo. Dabei ließen sich mit BIM viele Probleme lösen und bei der Abstimmung der Gewerke müssten nicht mehr alle Beteiligten mit Papierrollen unter dem Arm über die Baustelle laufen, ist sich Fieberg sicher. Eine Anwendung von BIM ist auch die sogenannte „Augmented Reality (AR)“ – die erweiterte Realität. Mit AR lassen sich über die Smartphone- oder Tablet-Kameras reale Ansichten mit virtuellen, eingeblendeten Anweisungen oder Inhalten anzeigen. Beispielsweise könnten sich Reparaturen oder Installationen in einem Gebäude mit hilfreichen Hinweisen schneller als bisher beheben oder installieren lassen.

    „Gerade in der Gebäudetechnik wird mit der Digitalisierung auch der Anspruch bei der Ausbildung der verschiedenen Berufsgruppen deutlich zunehmen müssen“, berichtet Fieberg über die Aussichten. „Dort ist zukünftig noch mit viel mehr Know-how zu rechnen.“ Hier will Fieberg ansetzen und seine Studierenden akademisch auf BIM vorbereiten.

    Fieberg selbst hat an der RWTH Aachen Maschinenbau studiert und als Diplomingenieur abgeschlossen. Im Anschluss promovierte er dort zum Doktor der Ingenieurwissenschaften: Sein Promotionsthema: „Thermischer Kontaktwiderstand bei hohen Drücken und Temperaturen“. „Vergleichen kann man das mit dem Steak in der Pfanne. Wenn die Pfanne heiß ist und ich das Steak andrücke, erhöht sich die Kontaktfläche zwischen Pfannenboden und Fleisch. Das hört man auch am lauteren Bratgeräusch“, berichtet Fieberg schmunzelnd. „Beispielsweise sind solche Kontaktwiderstände auch in einem Motor zu finden. Früher dauerte ein Versuch hier einen Tag.“ In seiner Doktorarbeit fand Fieberg mit Infrarotkameras und entsprechender Datenauswertung einen Weg, Widerstand und Temperaturdaten innerhalb weniger Sekunden zu bestimmen. Wichtig sind solche Ergebnisse, um beispielsweise über eine effektive Wärmeableitung die Haltbarkeit der Materialien zu erhöhen.

    Neben BIM, Systemeffizienz (Vernetzung von Geräten und Komponenten) sowie Strömungssimulation und wärmetechnischen Fragestellungen in der Klimatechnik will sich Prof. Dr. Christian Fieberg mit Unternehmen aus der Region zusammenschließen. Dies können Anfragen zu gemeinsamen Forschungsthemen oder auch Angebote für Bachelor-Arbeiten oder Praktikumsplätze für die Studierenden sein. „Der digitale Wandel am Bau muss noch viele Hürden nehmen, um reibungslos zu funktionieren. Das müssen nicht nur unsere Studierenden bis zum Abschluss beherrschen, sondern ist auch eine Herausforderung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen, die sich mit Gebäudetechnik auseinandersetzen“, so Fieberg abschließend.

    Ihr Medienansprechpartner für weitere Informationen:
    Prof. Dr. Christian Fieberg, Campus Gelsenkirchen der Westfälischen Hochschule, Telefon (0209) 9596-306, E-Mail christian.fieberg@w-hs.de

    Möchten Sie zu diesem Thema einen individuellen Berichterstattungstermin für Ihre Redaktion? Bitte kontaktieren Sie uns!

    Autor der Meldung: Michael Völkel


    Bilder

    Prof. Dr. Christian Fieberg arbeitet seit dem ersten März im Fachbereich „Maschinenbau und Facilities Management“ (Lehrgebiet Gebäudetechnik) an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen.
    Prof. Dr. Christian Fieberg arbeitet seit dem ersten März im Fachbereich „Maschinenbau und Facilitie ...
    Foto: WH/MV, Abdruck honorarfrei im Zusammenhang mit Westfälischer Hochschule
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter
    Bauwesen / Architektur
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Christian Fieberg arbeitet seit dem ersten März im Fachbereich „Maschinenbau und Facilities Management“ (Lehrgebiet Gebäudetechnik) an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).