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21.03.2017 13:40

Schmerzmediziner legen Maßnahmenkatalog vor

Nicole Zeuner Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V.

    Sofortige Maßnahmen zur Sicherstellung der schmerzmedizinischen Versorgung und ein Ende der in weiten Teilen Deutschlands existierenden Unterversorgung von Patienten mit chronischen Schmerzen, forderten Schmerzmediziner und Patientenvertreter heute im Rahmen des „2. Nationalen Versorgungsforums Schmerz“, gemeinsam veranstaltet von Deutsche Schmerzliga e.V. (DSL), Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) und dem Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland e.V. (BVSD).

    Patienten mit chronischen Schmerzen benötigten eine intensive, spezialisierte und durch verschiedene Disziplinen aufeinander abgestimmte Behandlung. Doch diese würde einem Großteil der Schmerzpatienten vorenthalten, weil strukturelle Versorgungsdefizite jahrelang von der Politik, den Krankenkassen und den Standesvertretungen der Ärzteschaft ignoriert würden, so die Veranstalter.

    Die Verbände forderten daher die Einrichtung eines Schutzraumes für die Schmerzmedizin. Dieser solle folgende Elemente beinhalten:
    • die Einführung einer schmerzmedizinischen Bedarfsplanung,
    • die Herauslösung des EBM-Kapitels 30.7.1 aus der morbiditätsorientierten Gesamtvergütung und damit eine bundeseinheitliche Honorierung für die Teilnehmer an der Qualitätssicherungsvereinbarung Schmerztherapie,
    • den Ausbau der Schmerzkompetenz bei allen an der Behandlung beteiligten Fachgruppen,
    • die flächendeckende Umsetzung von Therapiestandards,
    • die flächendeckende palliativmedizinische Versorgung von Menschen in der Lebensendphase,
    • die Förderung des schmerzmedizinischen Nachwuchses in Aus- und Fortbildung,
    • ein Ende unsachlicher Prüfverfahren für Schmerztherapeuten, die Einführung eines neues EBM-Kapitels für schmerzpsychotherapeutische Leistungen
    • und auf lange Sicht die Einführung eines Facharztes Schmerzmedizin. Außerdem sollten abgestufte und qualitätsorientierte Versorgungskonzepte, die bereits in vielfältigen Projekten erfolgreich liefen, in die Regelversorgung der Gesetzlichen Krankenversicherung überführt werden, so die DSL, BVSD und DGS.

    3,4 Millionen Patienten mit schweren und hochproblematischen chronischen Schmerzen mit psychischen Beeinträchtigungen leben in Deutschland, wie Analysen der Diagnosedaten von ca. 72 Millionen GKV-Versicherten des Bundesversicherungsamtes (BVA) für das Jahr 2014 zeigen. Für das Jahr 2013 berechnete das BVA noch 2,8 Millionen Patienten mit chronischen Schmerzen. Daraus ergibt sich eine Zunahme der chronischen Schmerzkrankheit um 21 Prozent innerhalb eines Jahres. Nur ein Bruchteil dieser Patienten kann heute von einem der 1.173 ambulant tätigen Schmerztherapeuten versorgt werden, die an der Qualitätssicherungsvereinbarung Schmerztherapie teilnehmen (Stand: 31.12.2015). Die Versorgung von Patienten mit chronischen Schmerzen unterliegt besonderen Qualitätskriterien, wie z.B. der Fallzahlbegrenzung auf max. 300 Fälle je Arzt im Quartal. Demnach können in Deutschland von ambulant tätigen Schmerzärzten maximal etwa 350.000 Patienten mit chronischen Schmerzen im Quartal versorgt werden.

    Kontakt:
    Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS)
    Dr. Heinz Beitinger, Tel.: 06171 - 2860 81

    Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland e.V. (BVSD)
    Wolfgang Straßmeir, Tel.: 030 - 288 672 60

    Deutsche Schmerzliga e.V. (DSL)
    PD Dr. Michael Überall, Tel.: 06171 - 28 60-53

    Pressekontakt:
    BVSD: Wolfgang Straßmeir, Tel. 030 / 2 88 67 260, ws@bv-schmerz.de
    DSL / DGS: Nicole Zeuner, Tel. 0221 / 94 999 80, nicole.zeuner@selinka-schmitz-pr.de


    Weitere Informationen:

    http://www.schmerzliga.de
    http://www.dgschmerzmedizin.de
    http://www.bv-schmerz.de


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Pressemeldung Nationales Versorgungsforum Schmerz

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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