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22.07.2003 09:20

Aktion "SOBRI":

Sigrid Lindstadt Hochschulkommunikation und -marketing
Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg

Nürnberg - Das Ozonloch ist fast aus den Schlagzeilen, die ultraviolette Strahlung (UV) jedoch kümmert sich nicht um das öffentliche Interesse.

Labor Technische Optik / Optoelektronik

Nürnberg - Das Ozonloch ist fast aus den Schlagzeilen, die ultraviolette Strahlung (UV) jedoch kümmert sich nicht um das öffentliche Interesse. Verglichen mit den achtziger Jahren ist die UV-Belastung nach unseren Messungen teilweise um fast 100 Prozent gestiegen. Sonnenschutz ist also angesagt und das nicht nur für die Haut, sondern auch für die Augen. Auch Sonnenbrillen sollten mindestens einen ausreichenden UV-Schutz bietet.
Das Optik-Team der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg wollte genau wissen, wie es um die Qualität der Sonnenbrillen Nürnberger Bürger bestellt ist. Wie gut ist also der "Schutzfaktor" für die Augen? In der zweiten Juliwoche startete also die Aktion "SOBRI" im Fachbereich "Elektro-, Feinwerk- und Informations" mit einem aufschlussreichen Vortrag von David Kellner, Vertreter der Firma Rodenstock. Er informierte über das Thema Sonnenbrillen sowie deren Eigenschaften und Anforderungen.
Im Anschluss an den theoretischen Teil hatten die etwa 50 Teilnehmer dann die Gelegenheit, im Labor für Technische Optik und Optoelektronik am Fachbereich efi die wichtigsten Eigenschaften ihrer Sonnenbrillen nach den Vorgaben der Europäischen Norm EN 1836 messen und auswerten zu lassen. Dazu sind ein Präzisionsspektralphotometer, eine bei Diplomarbeiten erstellte Software und eine Menge Know-How nötig.
Das Ergebnis? Geprüft wurden 95 Brillen mit unterschiedlichen Stufen der Abdunklung. Alle boten ausreichenden UV-Schutz nach der Norm. Also doch viel Lärm um nichts? Die Norm stammt mit geringfügigen Änderungen aus den achtziger Jahren. Die Erkenntnis, wie stark die Augen durch UV geschädigt werden können, ist dabei noch nicht verarbeitet. Sonnenbrillen nach dem heutigen Stand der Technik blockieren das ultraviolette Licht zu nahezu 100%. Sie dürfen dann das Zeichen "UV 400" oder "100% UV-Schutz" tra-gen. Bei diesem Kriterium mussten allerdings bereits 32% der untersuchten Prüflinge passen.
Das vernichtende Urteil "Nicht verkehrstauglich" gab es für 12%. Sie waren entweder so extrem eingefärbt, dass die Signallichter Rot, Gelb, Grün oder Blau nicht ausreichend zu erkennen waren oder mit einer Lichtdurchlässigkeit unter 8% (Schutzstufe 4) einfach zu dunkel, um noch vernünftig sehen zu können. Diese Brillen müssen entsprechend der EN-Ver-ordnung deutlich die Information "Sehr dunkel getönt: nicht verkehrstauglich" tragen. Das war aber nach Aussage der jeweiligen Besitzer allerdings nicht der Fall. Bleibt die Frage, wer also bei einem Unfall haftet?

Nach über vier Stunden verließ der letzte Teilnehmer das Labor mit dem Versprechen, seine zu dunkle Brille nur noch auf dem Gletscher oder am Strand zu tragen. Als Fazit lässt sich festhalten, dass nur Sonnenbrillen mit dem CE-Zeichen, dem Zeichen "UV 400" oder "100 % UV-Absorption" und angegebener Schutzstufe gekauft werden sollten, will man seine Augen nicht ultravioletter Strahlung aussetzen.


Bilder

Ergänzung vom 22.07.2003

Falls Interesse an unserem Fotomaterial besteht, stellen wir Ihnen dieses gerne zur Verfügung. Anfragen unter e-mail: presse@fh-nuernberg.de oder Tel.: 0911/5880-4243


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch


 

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