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29.03.2017 19:02

Sicherheit trifft Spurensuche - Internationaler Kongress für IT Sicherheit und Digitale Forensik

Vanessa Marquardt Referat für Kommunikation und Marketing
Hochschule Albstadt-Sigmaringen

    Ob Finanztransaktionen, An- und Verkauf oder berufliche Kommunikation – unsere Welt wird zunehmend digital. Ein Leben ohne das World Wide Web und die Vorteile der digitalen Kommunikation und Datenspeicherung scheint nicht mehr möglich. Doch wie kann man digitale Speicher und Kommunikationswege sicherer machen? Wie digitale Straftaten aufklären? Damit haben sich zwischen dem 21. und dem 23. März 165 Experten aus 22 Ländern bei zwei der wichtigsten Konferenzen im Bereich Digitale Forensik und IT-Sicherheit in Europa beschäftigt: der DFRWS-EU und der IMF. Ausgerichtet wurde die Konferenz von der Hochschule Albstadt-Sigmaringen und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

    Mit 165 Teilnehmer sei das die bislang größte Konferenz, sind sich die Experten einig. Dies sei ein gutes Zeichen, dass man sich dieser digitalen Gefahren bewusst sei. Ursachen für die hohe Teilnehmerzahl sahen die Experten neben einem wachsenden Bewusstsein von digitalen Gefahren, beispielsweise im Rahmen von Finanztransaktionen und Terrorismus aber auch in der Zusammenlegung der beiden Konferenzen. Während sich die IMF bislang mit den Themen IT-Sicherheit und Incident Management - also dem Schutz bevor etwas passiert und dem Beheben des Problems im Falle eines Ereignisses - beschäftigt, thematisiert die DFRWS-EU die Digitale Forensik und damit die Spurensuche nachdem etwas passiert ist. Durch die Zusammenlegung der beiden Konferenzen sei ein interessanter Mix aus Personen verschiedenster Bereiche aus der Strafverfolgung und der Industrie zusammengekommen, sagt Felix Freiling, Professor an der FAU Erlangen-Nürnberg. Jeder profitiere hier von der Erfahrung des anderen und öffne seinen eigenen Horizont, so Freiling. Das harmoniere sehr gut. Holger Morgenstern, Professor an der Hochschule Albstadt Sigmaringen, sieht darin auch die Bedeutung einer fundierten, interdisziplinären Ausbildung in den Bereichen Digitale Forensik und IT-Sicherheit bestätigt, „damit man Dinge kritisch hinterfragt und nicht zu schnell etwas einfach interpretiert wird“, so Morgenstern. Darum habe sich die Hochschule in den vergangenen Jahren auch zunehmend in diesen Bereichen engagiert und in Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen neue Studienkonzepte entwickelt. Auch Eoghan Casey, Professor an der Universität Lausanne, beobachtet, wie sich das organisierte Verbrechen in den letzten Jahren zunehmend in die Cyber-Welt bewegt. Hier müsse man aufholen, um nicht abgehängt zu werden. Es gäbe aktuell noch sehr große Unterschiede und Schwierigkeiten bei der Abstimmung zwischen den verschiedenen Ländern. Konferenzen wie diese böten eine Gelegenheit sich auszutauschen und zu vernetzen, sozusagen eine „Grenzüberschreitung auf persönlicher Ebene“, so Casey.

    Topthemen der Konferenz waren neuste Entwicklungen am Markt und aktuelle Problemstellungen, beispielsweise welche neuen Betriebssysteme welche Datenspuren mit sich bringen, wie mit Daten recycelter Speicherchips umgegangen werden muss, wie sicher das neu eingeführte SWIFT Finanztransaktionen macht oder wie sogenannten Cert-Stellen Informationen sicher steuern können. Martin Lühning gab außerdem Einblicke in die Arbeitsweise des Landeskriminalamts (LKA) und die Herausforderungen der Arbeit insbesondere auf internationaler Ebene durch verschiedene Standards und Normen.

    Neben zahlreichen Vorträgen und Diskussionsrunden stand unter anderem auch ein Abend im baden-württembergischen Sigmaringen auf dem Programm. Bei einer Schlossführung auf Deutsch und Englisch gewannen die Teilnehmer einen Einblick in die Historie der Stadt. Ihre Kräfte messen konnte die Sicherheits- und Strafverfolgungsexperten bei einem Forensik-Rodeo im Rahmen der anschließenden Abendveranstaltung in der Sigmaringer Stadthalle. Hier wurde eine Aufgabe gestellt, die es mit digitaler Spurensuche zu lösen galt. Am Abbild einer Festplatte sollte untersucht werden, wofür diese verwendet wurde und mit welchen „Komplizen“ der Verantwortliche in Kontakt stand. Wichtig seien hier vor allem das Verständnis der Zusammenhänge, um die Spuren richtig kombinieren und auslesen zu können, sagt Tobias Scheible, Akademischer Mitarbeiter an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen.


    Bilder

    Den Kongress-Vorsitz hatten Prof. Felix Freiling von der FAU (links) und Prof. Holger Morgenstern von der Hochschule Albstadt-Sigmaringen
    Den Kongress-Vorsitz hatten Prof. Felix Freiling von der FAU (links) und Prof. Holger Morgenstern vo ...
    Hochschule Albstadt-Sigmaringen
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    Sektempfang in historischer Kulisse im Sigmaringer Schloss
    Sektempfang in historischer Kulisse im Sigmaringer Schloss
    Hochschule Albstadt-Sigmaringen
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    Anhang
    attachment icon Gewinner Forensik-Rodeo (v.l.n.r.): Hans-Juergen Adler (Commerzbank AG), Timo Schindler (OTH Regensburg) und Jan-Niclas Hilgert, Martin Lambertz, Rafael Uetz (Fraunhofer FKIE)

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Informationstechnik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Den Kongress-Vorsitz hatten Prof. Felix Freiling von der FAU (links) und Prof. Holger Morgenstern von der Hochschule Albstadt-Sigmaringen


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