Für die Entwicklung neuer Medikamente und Therapien sind Tierversuche notwendig, diese sollen aber auf ein Minimum reduziert werden und unterliegen strengen Auflagen. Um Alternativen für Tierversuche in der Krebsforschung zu entwickeln, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung jetzt fast eine halbe Million Euro für ein dreijähriges Projekt an der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes bewilligt. Dabei geht es um die Frage, wie das menschliche Immunsystem darin bestärkt werden kann, selbst Krebszellen im Körper zu vernichten.
Das menschliche Immunsystem ist in der Lage, Krebszellen zu töten und damit das Tumorwachstum zu hemmen oder im besten Fall den Krebs sogar komplett zu besiegen. Wissenschaftler konzentrieren sich daher schon länger auf die Frage, wie die Wirkung der menschlichen Abwehrzellen verstärkt werden kann, damit diese die Krebszellen im menschlichen Körper aufspüren und vernichten. „Bisher werden bei einem großen Teil dieser Forschungsarbeiten Labormäuse eingesetzt. Wir wollen diese Tierversuche reduzieren und neue Strategien entwickeln, wie man auf andere Weise dem Immunsystem bei seinem Kampf gegen den Krebs zusehen kann“, sagt Professor Markus Hoth, der das Institut für Biophysik am Centrum für Integrative Physiologie und Molekulare Medizin der Medizinischen Fakultät leitet.
In dem jetzt bewilligten Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sollen neue Verfahren entwickelt werden, um Tumor-Therapien zu testen, bei denen das Immunsystem im Kampf gegen den Krebs unterstützt wird. „Mit einem solchen Testsystem sollen mittel- und langfristig die bisher dafür notwendigen Tierversuche reduziert werden“, erläutert Markus Hoth. Im Forschungsprojekt mit dem Fachnamen „Zytotoxizität im Immun-Tumor Modell“ möchte der Wissenschaftler mit seinem Team eine vollautomatisierte Analysestrategie entwickeln, mit der nicht nur das Krebswachstum, sondern auch die Strategien des Immunsystems gegen den Krebs beobachtet werden können. „Wir wollen damit auch Medikamente testen, die möglicherweise gegen Krebs helfen können. Ihre pharmakologische Wirkung müssen sie auch innerhalb des tumorimmunologischen Systems beweisen. Dieses müssen wir daher so realitätsnah wie möglich simulieren“, erklärt Professor Hoth.
Weitere Informationen:
www.uniklinikum-saarland.de/einrichtungen/fachrichtungen/biophysik
Pressefoto unter: www.uni-saarland.de/pressefotos
Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Markus Hoth
Biophysik
Centrum für Integrative Physiologie und Molekulare Medizin (CIPMM)
Universität des Saarlandes
D-66421 Homburg
Tel: +49 6841 1616303 (oder 1616300)
E-mail: markus.hoth@uks.eu
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Medizin, Physik / Astronomie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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