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30.03.2017 15:32

Werke, die die Welt veränderten

Gerrit Faust Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Museum

    Die Gesamtausgaben der beiden großen Astronomen Nicolaus
    Copernicus und Johannes Kepler sind fertig

    Mit einem Festkolloquium feiern die Bayerische Akademie der Wissenschaften (BAdW) und das Deutsche Museum am 30. März den Abschluss eines Jahrhundertprojektes: An der Akademie entstand die Gesamtausgabe der Werke des Astronomen Johannes Kepler und parallel dazu wurden an der Ludwig-Maximilians-Universität München bzw. seit 2012 am Deutschen Museum die Schriften von Nicolaus Copernicus erforscht und ediert. Nach jahrzehntelanger Grundlagenforschung legten die Projektmitarbeiter von Akademie und Deutschem Museum nun 26 Bände der Kepler-Edition und zehn Bände des Copernicus-Gesamtwerkes vor. Die Editionen liefern völlig neue Einblicke in das Schaffen der beiden Astronomen, die unsere Sicht der Welt grund-legend verändert haben.

    Hintergrund: Die Copernicus-Gesamtausgabe
    Die Copernicus-Gesamtausgabe, die weltweit einzige vollständige Ausgabe, die alle Schriften, Briefe, Akten und Lebenszeugnisse von Nicolaus Copernicus enthält, wurde anlässlich seines 500. Geburtstags im Jahr 1973 ins Leben gerufen. Begründet von dem kürzlich verstorbenen Wissenschaftshistoriker Heribert M. Nobis wird die Copernicus-Edition heute von Menso Folkerts (München), Stefan Kirschner (Hamburg) und Andreas Kühne (München) herausgegeben. Die jetzigen Herausgeber sind gleichzeitig die Bearbeiter der textkritischen Editionen, der deutschen Übersetzungen und der Kommentare. Der letzte Band der elfbändigen Copernicus-Edition, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wurde und seit 2012 ein Projekt am Forschungsinstitut des Deutschen Museums ist, wird Anfang 2018 erscheinen.

    Hintergrund: Die historisch-kritische und kommentierte Kepler-Gesamtausgabe
    „Wenn ein Mensch je den nach aller Herabwürdigung erhaben gebliebenen Namen Ge-nie verdient, so ist es Kepler“, mit diesen Worten setzte sich der damalige Akademieprä-sident Schelling schon 1840 für eine Herausgabe der keplerschen Schriften durch die Akademie ein. Fast hundert Jahre später richtete die Akademie die „Kommission für die Herausgabe der Werke von Johannes Kepler“ ein. Ziel war es, eine historisch-kritische und kommentierte Edition der Schriften und Briefe von Johannes Kepler zu erarbeiten. Die 26 Bände umfassen Werke, Briefe und Manuskripte, ein Register- sowie ein Ab-schlussband runden die historisch-kritische Edition ab. Die Ausgabe der Akademie ist für Philosophen und Naturforscherinnen und –forscher ebenso interessant wie für Wis-senschaftshistorikerinnen und –historiker. Das Kepler-Projekt wurde bis 2008 vom Aka-demienprogramm gefördert, die Publikation hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt. Der Projektabschluss mit der Digitalisierung der Ausgabe und der Erstel-lung des Registerbandes wurde von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften realisiert.

    Copernicus: Astronom, Arzt und Humanist
    Nicolaus Copernicus (1473-1543) hat das heliozentrische Weltbild begründet, das heißt, die Vorstellung, dass nicht die Erde, sondern die Sonne im Mittelpunkt der Welt steht und dass sich die Erde, wie die übrigen Planeten, um die Sonne bewegt. Sein Hauptwerk, De Revolutionibus, ist 1543, im Jahr seines Todes, erschienen. Es war ein Meilenstein in der Geschichte der Astronomie: nicht zu Unrecht spricht man seit Immanuel Kant von der „Copernicanischen Revolution“. Neben seinem grundlegenden astronomischen Schaffen wirkte Copernicus als Arzt, Pharmazeut und Verwaltungs-fachmann des Bistums, in dem er fast sein ganzes Leben als Domherr tätig war.
    Kepler: Astronom und Mitbegründer der modernen Naturwissenschaften

    Johannes Kepler (1571-1630), Astronom, Mathematiker und Naturwissenschaftler, revo-lutionierte auf der Grundlage der heliozentrischen Astronomie von Copernicus das Weltbild seiner Zeit: Er entdeckte die Gesetze, nach denen sich die Planeten auf ellipti-schen Umlaufbahnen um die Sonne bewegen. Seine Astronomia Nova brach mit dem lange gültigen Axiom der gleichförmigen Kreisbewegung der Himmelskörper. Von der Formulierung der Keplerschen Gesetze führt ein direkter Weg zur Begründung der klas-sischen Physik durch Isaac Newton. Neben seinem revolutionären Schaffen in der
    Astronomie – die auch die Astrologie umfasste – beschäftigte sich Kepler über viele Jah-re hinweg mit optischen und mathematischen Themen: unter anderem ist er ein Wegbe-reiter der Differential- und Integralrechung.


    Weitere Informationen:

    https://kepler.badw.de/das-projekt.html
    http://www.deutsches-museum.de/presse/


    Bilder

    Ein Faksimile der Originalausgabe des Hauptwerks von Nicolaus Copernicus: De revolutionibus orbium coelestium. Auf der linken Seite seine Darstellung des Sonnensystems mit der Sonne im Mittelpunkt.
    Ein Faksimile der Originalausgabe des Hauptwerks von Nicolaus Copernicus: De revolutionibus orbium c ...
    Reproduktion: Deutsches Museum
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    Das von Johannes Kepler entworfene Frontispiz der "Rudolfinischen Tafeln".
    Das von Johannes Kepler entworfene Frontispiz der "Rudolfinischen Tafeln".
    Reproduktion: Deutsches Museum
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Ein Faksimile der Originalausgabe des Hauptwerks von Nicolaus Copernicus: De revolutionibus orbium coelestium. Auf der linken Seite seine Darstellung des Sonnensystems mit der Sonne im Mittelpunkt.


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    Das von Johannes Kepler entworfene Frontispiz der "Rudolfinischen Tafeln".


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