Heilbronn, März 2017. Schnittige Wasserraketen beleuchten den Nachthimmel, 200 aufmerksame Kinder wissen nach der Kinderuni, wie man sich die Welt in 3D ausdruckt, energisch diskutieren zwei Professoren über die Vorteile von Elektro- oder Dieselantrieb – am Freitag, den 31. März 2017 war es Zeit für die Nacht der Technik am Campus Sontheim. Über 1.500 Besucherinnen und Besucher tüftelten von 16.00 bis 22.00 Uhr in Laboren, fachsimpelten mit Professoren an Prüfständen über die neueste Motorentechnik und hörten zahlreiche Schnuppervorlesungen.
Eröffnung des Otto-Rettenmaier-Forschungslabors
Besuchermagnet war das eben eröffnete Otto-Rettenmaier-Forschungslabor. Hell, offen und mit direktem Einblick von außen präsentiert die Fakultät Mechanik und Elektronik auf 300 Quadratmetern Forschungsfläche publikumswirksame High-Tech-Anlagen zum Thema Industrie 4.0.
Der Namensgeber, Otto Rettenmaier, erschien mit Ehefrau Lore, Tochter Susanne und Tochter Florentine zur Eröffnung. Der Heilbronner Multiunternehmer und Mäzen hat das Labor mit einer großzügigen Spende mitfinanziert. „Ich habe in meinem Unternehmerleben viel vom Fortschritt in der Technik profitiert, daher bin ich bestrebt, nachfolgende Generationen in ihrer Entwicklung zu unterstützen“, begründet Otto Rettenmaier sein Engagement. Über längere Zeit ist die Kooperation zwischen der Hochschule Heilbronn und seinen Unternehmen der Transporter Industry International (TII-) Gruppe, insbesondere dem nahe gelegenen Fahrzeughersteller Scheuerle in Pfedelbach, gewachsen. Neben verschiedenen Entwicklungs- und Forschungsprojekten werden Stipendien gefördert sowie Praktika und die Begleitung von Abschlussarbeiten angeboten.
Welche Bedeutung die praxisnahe Forschung für die Region hat zeigt auch die Anwesenheit der Landtagsabgeordneten Susanne Bay (Grüne), des Heilbronner Oberbürgermeisters Harry Mergel und namhaften Vertretern der regionalen Wirtschaft und Gesellschaft wie z. B. Bruno Lindl von ebm-papst Mulfingen GmbH & Co. KG, Rolf Blaettner vom Südwestmetall Verband der Metall- und Elektroindustrie, Alfred Bloch vom Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg, Stefan Gölz von der IHK Heilbronn Franken oder Gerhard Häussermann von der Thomas-Gessmann-Stiftung.
Alle Aspekte der Industrie 4.0 in einem Labor
Im Labor erfahren die Besucher an verschiedenen Stationen, wie sich Studierende für neue Mensch-Maschine-Interaktionen fit machen können. An der „Modellfabrik“ können sie über Regelungs- und Sensorkonzepte Lösungen für die Produktion der Zukunft erforschen. Professor Carsten Wittenberg, Dekan der Fakultät Mechanik und Elektronik, ist begeistert: „In der Modellfabrik sind typische Produktionsabläufe der Industrie im Laborformat umgesetzt. Damit können wir eine Plattform für die Erforschung aller Aspekte der Industrie 4.0 anbieten und zudem aktuelle Lehrinhalte den Studierenden praxisnah vermitteln.“
Steuerungstechnik und Robotertechnik verschmelzen
Gegenüber treffen Besucher des „Forschungsinkubators“, wie ein Professor die gläserne Manufaktur liebevoll nennt, auf Industrie- und Serviceroboter. Mit ihnen können die Wissenschaftler Alltagstätigkeiten simulieren, die Roboter für Menschen künftig übernehmen könnten. Der sechsachsige Roboter der Firma Stäubli ist so feinmotorisch ausgelegt, dass er dünnwandige Glasfläschchen mühelos transportieren und damit arbeiten kann. Daneben zeichnet der Roboter von Comau an einer Skizze, die ihn selbst mit einem Schriftzug zur Eröffnung des Labors zeigt.
Das Besondere an den beiden Robotern ist, dass sie von einer Maschinensteuerung ihre „Befehle“ bekommen, d.h. sie müssen nicht manuell zusätzlich bedient werden. Professor Thomas Pospiech erklärt, warum die integrierte Robotertechnik für die Produktionstechnik besonders attraktiv ist: „Auf der einen Seite entfallen personelle und elektrische Schnittstellen, weil die technischen Geräte eine ‚gemeinsame Sprache sprechen‘: Der Roboter benötigt keine zusätzliche Steuerung. Sie ist in die der Maschine integriert. Auf der anderen Seite werden wir dadurch die Intelligenz des Menschen mit der Präzision, Kraft und Ausdauer der Maschinen bzw. Roboter kombinieren können.“
Sich wie ein Opa fühlen – im Alterssimulationsanzug GERT
Um Kraft und Ausdauer geht es auch beim Mitmach-Angebot des Studiengangs Technisches Logistikmanagement im Foyer. Dort ist der Alterssimulationsanzug „GERT“ im Einsatz, der den Einschränkungen der sensomotorischen Fähigkeiten im Alter sehr nahe kommt. Insbesondere der alters¬bedingte Gang und das veränderte Greif¬vermögen werden durch Gewichtsmanschetten erlebbar. Aber auch die gesteigerte mentale Belastung und die zunehmende Bewegungs¬unsicherheit werden durch den Alterssimulationsanzug GERT nachvollziehbar.
Forschung und ihre Umsetzung in die Praxis ist das verbindende Element über die zahlreichen Aktivitäten, die über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Beine gestellt haben. Spannende Einblicke in Labore und Prüfstände, Informationen zum Studienangebot der Fachbereiche Technik und Informatik und zu weiteren Ausbildungsmöglichkeiten, Schnuppervorlesungen für Kinder und Erwachsene und Einblicke in Unternehmen der Region. Dazu gab es über die Kooperation mit dem Arbeitgeberverband Südwestmetall und der Stadt Heilbronn die Möglichkeit, die EnBW Energie Baden-Württemberg und den Antriebsspezialisten GETRAG aus Untergruppenbach per Busshuttle vor Ort zu besuchen.
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Hochschule Heilbronn – Kompetenz in Technik, Wirtschaft und Informatik
Mit über 8.500 Studierenden ist die staatliche Hochschule Heilbronn eine der größten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. 1961 als Ingenieurschule gegründet, liegt heute der Kompetenz-Schwerpunkt auf den Bereichen Technik, Wirtschaft und Informatik. Angeboten werden an den drei Standorten Heilbronn, Künzelsau und Schwäbisch Hall und in sieben Fakultäten insgesamt 52 Bachelor- und Masterstudiengänge. Die enge Kooperation mit Unternehmen aus der Region und die entsprechende Vernetzung von Lehre, Forschung und Praxis werden in Heilbronn großgeschrieben.
Pressekontakt Hochschule Heilbronn: Dr. Simone Scheps (Kommunikation und Marketing),
Max-Planck-Str. 39, 74081 Heilbronn, Telefon: 07131-504-499,
E-Mail: simone.scheps@hs-heilbronn.de, Internet: http://www.hs-heilbronn.de
Bei der Eröffnung des Otto-Rettenmaier-Forchsungslabors staunen die Gäste über den Sektroboter.
HHN
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, jedermann
Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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