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23.07.2003 10:50

Das Leitbild der FHU: nachhaltig, offen und dynamisch

Dr. Ingrid Horn Presse, Marketing u. Kommunikation
Hochschule Ulm

    Als erste Hochschule im Ulmer Raum hat die Fachhochschule Ulm (FHU) ein Leitbild entwickelt. Sie setzt damit ein sichtbares Zeichen nach innen wie nach außen für eine neue Form von Hochschulkultur. Sie versteht sich nicht nur als Bildungsstätte, sondern ebenso als modernes Dienstleistungsunternehmen. Die FHU ist die erste Hochschule, die mit besonderer Deutlichkeit das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung in das Zentrum ihres Handelns stellt.

    In knapp einem Jahren ist uns ein Konsens gelungen, der uns stolz macht, so Professor Dr. Achim Bubenzer, Rektor der FHU, bei der Präsentation des Leitbildes vor Pressevertretern. Acht Mal getagt hat die 13-köpfige Leitbild-Gruppe, die der Senat im Oktober 2002 zur Entwicklung des Leitbildes eingesetzt hatte, bevor der erste Entwurf stand. In die Leitbildgruppe waren neben Professoren und Mitarbeitern auch zwei Vertreter der regionalen Wirtschaft eingebunden. Übers Internet und in Gesprächsrunden konnten die anderen Mitglieder der Hochschule Einwände und Anregungen vorbringen, die sorgfältig von der Leitbildgruppe abgewogen weitestgehend Eingang in die Endfassung gefunden haben.

    Das Leitbild basiert auf den folgenden acht Leitsätzen:

    1 Wir folgen in unserem Handeln dem Prinzip der nachhaltigen Entwicklung.
    2 Wir setzen Schwerpunkte in Sachen Zukunftssicherung.
    3 Wier verbinden regionalen Bezug mit internationaler Ausrichtung.
    4 Wir lehren praxisnah und forschen anwendungsorientiert.
    5 Wir setzen auf Qualität und soziale Verantwortung
    6 Wir fördern unternehmerisches Handeln.
    7 Wir bauen auf eine leistungsbereite und weltoffene Gemeinschaft.
    8 Unser Leitbild stärkt unsere Identität.

    Die Vorteile eines gezielt entwickelten und ausformulierten Leitbildes liegen für den Rektor auf der Hand. Es fördert die Profilierung der Hochschule und den notwendigen Gruppenkonsens, um auch schwierige Projekte zu schultern und Anpasssungsprozesse zu bestehen. Jeder Einzelne soll durch das Leitbild angeregt werden, über Aufgaben und Ziele in seinem fachlichen Umfeld nachzudenken und die Hochschule im Sinne des Prinzips der nachhaltigen Entwicklung voranzubringen. Das Leitbild selbst wird schließlich alle drei Jahre auf den Prüfstand gestellt werden, um seine Glaubhaftigkeit zu sichern.

    Ein Leitbild ist Spiegel der Realität und visionäres Instrument zugleich. In diesem Sinne wird das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung an der FHU schon seit längerem vielschichtig verstanden. Drei Beispiele mögen dies verdeutlichen:

    Energietechnik und Energiewirtschaft sind seit Jahren wählbare Studienschwerpunkte in den klassischen Ingenieurdisziplinen. Von Solarenergie und Brennstoffzelle bis zum Kernreaktor bietet die FHU ein Technologie-Spektrum, dessen Attraktivität weit über die Landesgrenzen hinaus Studierende anzieht. Mit dem Master-Studiengang Sustainable Energy Competence (SENCE) ist sie, einem neuen Studienmodell folgend, den eingeschlagenen Weg konsequent weitergegangen. Ihre technisch-wissenschaftliche Kompetenz ist bei Pilotprojekten immer wieder gefragt, zuletzt beim weltgrößten Bürohaus im Passivhaus-Standard, bei dem das Steinbeis-Transferzentrum Energietechnik an der Fachhochschule Ulm das Energie-Monitoring übernommen hat. Mit dem im Aufbau befindlichen Energiepark auf dem Campus bringt sie Bürgern politisch wertfrei die Chancen und Grenzen der Energieerzeugung und -nutzung näher.

    Datenschutz und IT-Sicherheit ist ein weiteres Feld, wo das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung sichtbar wird. Der Gefahr der Aushöhlung bürgerlicher Rechte durch den Missbrauch von Daten (Information) hatte sich der Fachbereich Informatik schon zu Beginn der 80er Jahre angenommen und ein inzwischen bundesweit anerkanntes Modell zur Ausbildung von Datenschutzbeauftragten geschaffen. Inzwischen hat der Aspekt des Datenschutzes eine weitere Dimension erreicht. Heute werden in Unternehmen, Krankenhäusern und Behörden höchst geheime Daten erhoben, gespeichert, verarbeitet und weltweit über Computernetze übertragen. Die Methoden von Konkurrenten, Kriminellen und weiteren Interessenten, Zugang zu diesen Daten zu bekommen und sie für eigene Zwecke zu nutzen, zu verfälschen oder zu zerstören werden immer raffinierter. Folglich werden Fachleute, die Abwehrmaßnahmen kennen, anwenden oder entwickeln, für den sicheren Betrieb von Datennetzen immer wichtiger. Die FB Informatik hat daher kürzlich einen Studienschwerpunkte Rechnernetze eingeführt und seinen Forschungsschwerpunkt auf IT-Sicherheit ausgerichtet.

    Nachhaltige Entwicklung heißt auch Wirtschaftstrukturen verjüngen und Unternehmernachwuchs sichern. Dieses fördert die FHU u.a. durch ihr Engagement in Sachen Existenzgründung aus dem Hochschulbereich. Gemeinsam mit der Universität Ulm und der IHK Ulm hat sie den Gründerverbund Ulm ins Leben gerufen, um Hochschulabsolventen zu helfen, sich eine selbständige Existenz aufzubauen. Diesen Ansatz will die FHU künftig ausbauen und bereits im Studium, jedem Studierenden die Möglichkeit eröffnen, sich auf das Thema einzulassen und entsprechende Fähigkeiten zu erwerben. Außerdem wird sie künftig gleichrangig die Problematik der Unternehmenssicherung und Betriebsnachfolge behandeln. Laut einer Studie werden allein in Baden-Württemberg bis 2007 45.000 bis 60.000 Unternehmen nach einer neuen Führung suchen. Für den Mittelstand wird es in vielen Fällen familiengeführter Betriebe unmöglich sein, den Nachfolger in den eigenen Reihen zu finden. Eine Alternative wäre die gleitende Übernahme, bei der sich potentielle Nachfolger durch Qualifizierungs-und Coaching-Bausteine auf ihre neuen Aufgaben vorbereiten. In dieses Feld wird die FHU ihr Know-how im Bereich "LEBENSLANGES LERNEN" einbringen.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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