Am 29.03.17 trafen sich erstmals Fürther Akteure aus dem Bereich der Demenzversorgung an der Wilhelm Löhe Hochschule (WLH) in Fürth, um sich über die Herausforderungen, Situation und Entwicklungsmöglichkeiten in der Diagnostik, Behandlung, Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz und in der Unterstützung ihrer pflegenden Angehörigen in Fürth auszutauschen.
Warum sind Fragen einer guten Versorgung für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen bedeutsam?
In Deutschland sind derzeit zirka 1,47 Millionen Menschen demenziell erkrankt, für das Jahr 2050 werden bis zu 3,02 Millionen Fälle prognostiziert (Bickel 2014). Auch wenn es bisher keine ursächliche Behandlung und Prävention gibt, so existiert gesichertes Wissen über wirk-same Strategien, den Krankheitsprozess zu verzögern, Symptome zu lindern und Lebensqualität zu erhalten. Hierzu zählen z.B. eine Früherkennung, differentielle Diagnostik, Kombination aus medizinischen und therapeutischen Maßnahmen, Betreuung und Angehörigenarbeit. In Behandlungsleitlinien wie der S3-Leitlnie sind wesentliche Bestandteile beschrieben. Studien zeigen allerdings, dass die Versorgungsrealität den Ansprüchen und Chancen einer angemessen Versorgung vielerorts noch nicht gerecht wird. Wichtige Voraussetzung sind z.B. Information, Aufklärung, niedrigschwellige Zugänge zu Diagnostik und Beratung, abgestimmte und vernetzte Versorgung zwischen den unterschiedlichen Akt-euren, Entlastungsangebote für die Angehörigen und Training für ältere Menschen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko.
Derzeit leben in der Stadt Fürth zirka 1.900 Menschen mit einer demenziellen Erkrankung (Stand 2012). Bis 2032 wird ein Anstieg um 53% auf zirka 2.900 betroffene Menschen prognostiziert (Gesundheitsreport Bayern 2014). Hausärzte, Beratungseinrichtungen, Altenheime, Krankenhaus, Pflegedienste und viele andere Einrichtungen und Dienste sind bereits im Arbeitsalltag mit dem Thema konfrontiert, allerdings fehlt es an einer Plattform, sich gemeinsam mit der aktuellen Situation auseinanderzusetzen.
Was war das Ziel eines ersten Treffens und wer sind die Impulsgeber*innen?
Auf Initiative der Vorstände des Ärztenetzes Fürth Stadt & Land, Herrn Dr. Jobst und Dr. Sohn, des Runden Tisches der Südstadt, Frau Süß und Frau Böttcher, der Gesundheitsregion Plus, Frau Göttlein und der WLH, Prof. Dr. Richter wurde im Wintersemester im Rahmen eines Studierendenprojektes die Durchführung eines ersten Treffens sowie eine Informationsseite über Fürther Angeboten auf der Informationsplattform www.gesundheit-in-fuerth.de konzipiert und vorbereitet. Die Studierenden der WLH, die im Rahmen eines Projektes mitarbeiten, versendeten mehr als 45 Einladungen an Einrichtungen und Akteure im Bereich der Beratung und Versorgung von Menschen mit Demenz.
Ziele des ersten Treffens waren: ein Kennenlernen der Akteure untereinander, ein Austausch über die aktuelle Versorgungssituation und über bestehende Herausforderungen aus Sicht der Professionellen sowie Überlegungen zur Entwicklung eines Demenznetzwerks.
Was sind die Ergebnisse?
Am ersten Treffen nahmen mehr als 35 Vertreter*innen verschiedener Organisationen teil. Hauptergebnisse der Diskussion sind:
• Es gibt vielfältige Probleme in der Demenzversorgung, die zu lösen sind.
• Es wurden zahlreiche gute Ideen zur Verbesserung der Versorgungssituation von Menschen mit Demenz diskutiert.
• Auch gab es bereits konkrete Lösungsansätze.
• Einhellig herrschte großes Interesse an mehr Vernetzung und interdisziplinärem und intersektoralem Austausch innerhalb der Fachgremien und Organisationen.
• Die Gründung eines Demenznetzwerks wird von allen Teilnehmer*innen sehr be-grüßt.
Wie geht es weiter? Wer ist Ansprechpartner*in? Wer kann teilnehmen?
Im Herbst ist das nächste Treffen zur Gründung des Demenznetzwerks geplant. Die Runde ist offen für weitere Interessierte und in der Versorgung von Menschen mit Demenz Aktive. Frau Eva Göttlein von der GesundheitsregionPlus Fürth ist Ansprechperson bei Fragen und Interesse.
Teilnehmer der Auftaktveranstaltung bei der gemeinsamen Arbeit
WLH
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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