Die Universität Hohenheim stellt auf dem diesjährigen Landwirtschaftlichen Hauptfest auf dem Canstatter Wasen (vom 26.9. bis zum 4.10.) einen neu entwickelten Hordentrockner zur Verarbeitung von Obst und Gemüse aus. Der am Fachgebiet Nacherntetechnologie und Energietechnik des Instituts für Agrartechnik in den Tropen und Subtropen (Prof. Dr.-Ing. Dr.h.c. Werner Mühlbauer) in Zusammenarbeit mit der Fa. Innotech Ingenieursgesellschaft mbH (Leonberg) entwickelte Trockner eröffnet vielen Landwirten eine zusätzliche Einkommensquelle.
Damit erhalten die Erzeuger die Möglichkeit, Überschüsse aus saisonalen Erntespitzen mit hoher Wertschöpfung als Trockenprodukt zu vermarkten. Zusätzlich kann Ware, die nicht in gängige Größen- und Handelsklassen einsortierbar ist, zu hochwertigem Dörrobst (Äpfel, Zwetschgen) und Trockengemüse (Zwiebeln, Lauch) verarbeitet werden. Selbst Obst aus dem Streuanbau, das oft zu niedrigen Preisen an die Saftindustrie geliefert werden muß, kann mit attraktiven Erlösen verkauft werden.
Bislang wurden auf dem Markt neben kleinen Haushaltsdörrern nur großtechnische Anlagen für die Lebensmittelindustrie angeboten. Der neuentwickelte Hordentrockner Typ Hohenheim ist in seiner Baugröße speziell auf die Anforderungen landwirtschaftlicher Betriebe zugeschnitten. Neben der Trocknung von Früchten ist auch die Verarbeitung von Gemüse, Pilzen, Heilkräutern und selbst von Nudeln möglich. Bei der Entwicklung wurde vor allem die Optimierung des Energiebedarfes für den Trocknungsprozeß beachtet. In Ergänzung dazu wurde die Möglichkeit zum Anschluß eines solaren Luftkollektors vorgesehen, um während der Sommermonate zusätzlich Energie einsparen zu können.
Besonderheit des Hordentrockners ist die Überströmung des Trocknungsgutes. Deshalb ist gegenüber Anlagen nach dem Durchströmprinzip ein weit geringerer Luftwiderstand zu überwinden, und die Trocknung erfolgt in allen Ebenen der Trocknungskammer gleichmässig. Innerhalb der Anlage wird die Luft solange als Umluft geführt, bis der vom Nutzer vorgewählte Wert der relativen Luftfeuchte im Trockenraum erreicht wird. Die aufgefeuchtete Luft wird sodann über einen Abluftventilator ins Freie abgeführt. Der Trocknungsluft wird über eine Elektro- oder Gasheizung immer nur so viel Energie zugeführt, wie gerade zum Verdunsten der im Gut erhaltenen Feuchte benötigt wird. Durch die elektronische Regelung kann zum einen die Zufuhr von Energie minimiert, zum anderen ein konstantes Temperaturniveau eingestellt und so für jedes Produkt die optimalen Trocknungsparameter vorgewählt werden.
Die besonders schonende Trocknung macht viele bislang notwendige Vorbehandlungen wie das Schwefeln von Äpfeln überflüssig; damit ist die Anlage besonders auch für ökologisch wirtschaftende Betriebe interessant.
Die Anlage ist auf dem Stand D3 im Freigelände zu finden.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Tier / Land / Forst
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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