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26.04.2017 09:23

Wolfgang Wahlster ist Inhaber der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2017

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Digitalisierung mit Verstand: Entwicklungen, Erfolge und Risiken von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz stehen im Mittelpunkt der 18. Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur / Start der Vorlesungsreihe an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am 2. Mai 2017

    Mit seinen zukunftsweisenden Forschungsarbeiten wirkt er seit Jahrzehnten in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster ist Inhaber der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur im Jahr 2017 der Freunde der Universität Mainz e.V. In seiner Veranstaltungsreihe mit dem Titel "Künstliche Intelligenz für den Menschen: Digitalisierung mit Verstand" wird Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster, Professor für Informatik mit einem Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz (KI) an der Universität des Saarlandes und Vorsitzender der Geschäftsführung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), gemeinsam mit kompetenten Wissenschaftlern und Experten aktuelle und brisante Fragen der digitalen Revolution erörtern. In der Eröffnungsveranstaltung seiner Vortragsreihe spricht Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster am Dienstag, 2. Mai 2017, um 18:15 Uhr im Hörsaal RW1 im Haus Recht und Wirtschaft auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz über das Thema "Künstliche Intelligenz versus menschliche Intelligenz: Wie lernen, verstehen und denken Computer?". Die Vorlesungsreihe richtet sich auch an die interessierte Öffentlichkeit. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
    Ausführliches Programm unter http://www.stiftung-jgsp.uni-mainz.de/861.php

    In den Vorlesungen werden zahlreiche Fragen und Aspekte der digitalen Welt vorgestellt und diskutiert. Die Digitalisierung von Informations- und Kommunikationsprozessen hat zu einer Informationsexplosion geführt. Big Data, Datenschutz und Datensicherheit spielen eine immer größere Rolle. Für die sich im digitalen Zeitalter rasch wandelnde Arbeitswelt hat Wahlster wichtige Zukunftsprojekte wie Industrie 4.0 und Smart Service Welt mitinitiiert. Die Vorträge dazu thematisieren das Internet der Dinge und der Dienste sowie Möglichkeiten der Teamarbeit von Mensch und Roboter. Künstliche Intelligenz und Technik, die sich dem Menschen individuell anpassen kann, werden im alltäglichen Leben immer präsenter. Autonome Systeme für selbstfahrende Autos und digitale Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben im Alter zeigen Möglichkeiten auf, Künstliche Intelligenz für den Menschen einzusetzen, bringen aber auch Probleme von gesellschaftlicher Relevanz mit sich.

    "Wir freuen uns außerordentlich, mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster einen ausgewiesenen Experten im zukunftsweisenden Themenfeld der Digitalisierung für die Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2017 gewonnen zu haben", erklärt Peter Radermacher, Vorsitzender der Vereinigung der Freunde der Universität Mainz e.V. "Mit Fragen aus topaktuellen Forschungsgebieten wie etwa zu multimodalen Sprachdialogsystemen und benutzeradaptiven Assistenzsystemen für das Internet der Dienste und der Dinge eröffnet Wahlster im kommenden Sommersemester ein breites Diskussionsfeld, das früher oder später unser aller Alltag berührt, und wird auf diese Weise dem Anspruch unserer Stiftungsprofessur in geradezu idealer Weise gerecht."

    Vorlesungsreihe "Künstliche Intelligenz für den Menschen: Digitalisierung mit Verstand"

    Künstliche Intelligenz ist im Alltag angekommen: Ob wir auf dem Smartphone Sprachassistenzsysteme nutzen, um ein Restaurant in der Nähe zu finden, mit Google Translate eine koreanische Webseite auf Deutsch übersetzen lassen, in unserem Fahrzeug Autopilotfunktionen aktivieren oder ob der Versuch einer betrügerischen Nutzung unserer Kreditkartendaten vereitelt wird, immer steckt KI dahinter. Darüber hinaus ist KI entscheidend, um die nächste Stufe der Digitalisierung unserer Wirtschaft zu erreichen. Zukunftsprojekte wie Industrie 4.0, Smart Service Welt und Autonome Systeme nutzen massiv den Fortschritt auf dem Gebiet der KI aus. Auch Aufgaben, die heute eine akademische Qualifikation auf mittlerer Managementebene erfordern, beispielsweise von Radiologen, Rechtsanwälten und Versicherungs- und Bankkaufleuten, aber auch Software-Entwicklern, können künftig immer mehr durch KI-Systeme übernommen werden. Mit maschinellem Lernen über Massendaten wird die Software nicht länger von einem Programmierer erstellt, sondern von einem KI-System.

    Und dennoch: Künstliche Intelligenz ist der menschlichen Intelligenz in ihren vielen Dimensionen wie der sensomotorischen, kognitiven, emotionalen und sozialen Intelligenz nicht unbedingt überlegen. So ist beispielsweise der Mensch in der Sensorfusion und Feinmotorik klar überlegen – unsere heutigen Fußballroboter kommen einfach an die Ballkünste unserer Nationalspieler nicht heran. Bei der kognitiven Intelligenz gibt es in einigen Teilbereichen eine Überlegenheit der maschinellen Intelligenz, wenn extrem viele Daten und Handlungsoptionen schnell analysiert werden müssen. Bei der emotionalen und sozialen Intelligenz gibt es bei KI-Systemen noch große Schwächen und erst einfache Modelle für die Erkennung von Emotionen und sozialem Verhalten. Ziel in der KI-Forschung ist es, eine unsere menschliche Intelligenz unterstützende, ergänzende oder auch komplementäre maschinelle Intelligenz zu entwickeln, sodass menschlicher und maschineller Intellekt zusammen Probleme lösen, die uns Menschen beschäftigen. Es sollen dabei auch bekannte Defizite menschlicher Intelligenz durch KI kompensiert werden. Doch welche ethischen, philosophischen, juristischen und sozialen Fragen ergeben sich aus der KI-Forschung, der Entwicklung und Implementierung? Wie lernen und denken Computer? Wie können Computer die menschliche Sprache verstehen und wie mit Emotionen umgehen? Wie werden Menschen mit Robotern der nächsten Generation interagieren? Und wie können das Gefühl des Kontrollverlusts und die damit einhergehenden Akzeptanzprobleme in der Gesellschaft vermieden werden?

    Fragen wie diese wird Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster gemeinsam mit seinen renommierten Gastrednern erörtern: Prof. Dr. Frank Kirchner (Universität Bremen, Leiter des DFKI Robotics Innovation Center), Prof. Dr. Dr. h.c. Johannes Buchmann (Technische Universität Darmstadt), Prof. Dr. Dr.-Ing. E.h. Henning Kagermann (Präsident der acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, Berlin) und Prof. Dr. Elisabeth André (Universität Augsburg). Die Vorträge finden vom 2. Mai bis zum 11. Juli 2017 (außer am 6. Juni 2017) jeweils dienstags von 18:15 Uhr bis ca. 20:00 Uhr im Hörsaal RW1, Haus Rech und Wirtschaft I, Jakob-Welder-Weg 9, auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt.

    "Professor Wahlster ist ein renommierter Vordenker und Vorreiter sowie eine international anerkannte Koryphäe auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz. Im Dialog mit den Besucherinnen und Besuchern der Vorlesungsreihe der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2017 wird er sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen der Digitalisierung und rasanten KI-Entwicklungen sowie ihre Auswirkungen auf unser Leben und Arbeiten diskutieren und bewerten", so der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), Prof. Dr. Georg Krausch. "Mit diesem topaktuellen Thema und der Expertise der Referenten wird die 18. Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur erneut das Interesse und die Begeisterung der Öffentlichkeit auf sich ziehen und damit maßgeblich zum Ansehen der Universität beitragen", betont Krausch.

    Stiftung "Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur"
    Eingerichtet hat die Vereinigung der Freunde der Universität Mainz e.V. die Stiftung "Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur" aus Anlass des 600. Geburtstags von Johannes Gutenberg im Jahr 2000. Inhaber der Stiftungsprofessur waren der Kulturhistoriker und Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels Fritz Stern (2000), der führende Vertreter der Evolutionsbiologie und Pionier der Soziobiologie Bert Hölldobler (2001), der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (2002), der ehemalige Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung Wolfgang Frühwald (2003), der ehemalige Exekutiv-Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) Klaus Töpfer (2004), der Komponist und Dirigent Peter Ruzicka (2005), der Wiener Experimentalphysiker Anton Zeilinger (2006), der Immunologe Fritz Melchers (2007), der Literatur- und Sozialwissenschaftler Jan Philipp Reemtsma (2008), Karl Kardinal Lehmann (2009), die Neuropsychologin und Kognitionswissenschaftlerin Angela D. Friederici (2010), der Kunsthistoriker und Bildwissenschaftler Gottfried Boehm (2011), der Paläoanthropologe Friedemann Schrenk (2012), der Finanzwissenschaftler Gerold Krause-Junk (2013), der Physiker Christof Wetterich (2014), die Kulturwissenschaftler Aleida und Jan Assmann (2015) sowie der Biopsychologe Onur Güntürkün (2016).

    Biografische Daten
    Wolfgang Wahlster, geb. 1953 in Saarbrücken, hat seit 1982 den Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz (KI) an der Universität des Saarlandes inne und leitet als Vorsitzender der Geschäftsführung mit dem 1988 gegründeten Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz die weltweit größte Forschungseinrichtung auf diesem Gebiet mit über 800 Wissenschaftlern in Saarbrücken, Kaiserslautern, Bremen und Berlin. Seine Forschungen zur KI wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Zukunftspreis des Bundespräsidenten, mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse und drei Ehrendoktorwürden. Er ist ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz, war Präsident des Weltverbands für KI mit Sitz in Palo Alto und wurde auf die Wall of Fame als Pionier der KI und die Hall of Fame der größten IT-Persönlichkeiten als "KI-Papst" aufgenommen. Sein Rat ist sehr gefragt, beim Weltkonzern Google, bei der japanischen Regierung, beim Nobelpreis-Komitee in Stockholm und nicht zuletzt beim 10. Nationalen IT-Gipfel in Saarbrücken. Im vergangenen Jahr wurde Wahlster in Tokio im Rahmen der 18. ACM International Conference on Multimodal Interaction (ICMI) für sein Lebenswerk geehrt. Der renommierte ICMI Preis wird von der Association for Computing Machinery (ACM, Sitz in den USA) für grundlegende, wegweisende und innovative Beiträge im Bereich der multimodalen Mensch-Computer-Interaktion verliehen. Wolfgang Wahlster ist der erste Europäer, der mit diesem Preis ausgezeichnet wurde.

    Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster ist Mitglied in der königlich-schwedischen Nobelpreisakademie, der nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Akademie der Technikwissenschaften acatech sowie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Als Mitglied von Beratungsgremien der Bundesregierung, wie den Partnern für Innovation und der Forschungsunion, hat er Zukunftsprojekte wie Industrie 4.0 und Smart Service Welt mitinitiiert. Mit über 70 erfolgreichen Firmenneugründungen leitet er eines der gründungsaktivsten Forschungszentren und ist in zahlreichen industriellen Aufsichtsräten und Beiräten tätig.

    Forschungsschwerpunkte
    Künstliche Intelligenz, Computerlinguistik, Semantische Technologien, Intelligente Benutzerschnittstellen, Industrie 4.0, Fahrerassistenzsysteme etc.

    Zu seinen aktuellen Forschungsgebieten zählen multimodale Sprachdialogsysteme und benutzeradaptive Assistenzsysteme für das Internet der Dienste und der Dinge.

    Mehr Information unter: http://www.dfki.de/~wahlster/

    Interviews (Auswahl):
    * "4.0: wie verändert die Digitalisierung die Industrie? Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer?", OPUS, Das Kulturmagazin der Großregion im Herzen Europas, 9. Jahrgang, Heft 58, Nov./Dez. 2016 ;
    * "Künstliche Intelligenz beschleunigt Industrie 4.0", Handelsblatt Journal, Sonderveröffentlichung von Handelsblatt und Euroforum zum Thema Industrie 4.0, Ausgabe 10/2016 ;
    * "Wie wär’s mit einer kurzen Pause, lieber Kollege?", Interview zu Künstlicher Intelligenz mit Prof. Wahlster, Aufbruch Stuttgart, Ausgabe 10/2016, Anzeigensonderveröffentlichung von Google, Kooperation mit Süddeutscher Zeitung ;
    * "Die Speerspitze der Digitalisierung. Künstliche Intelligenz und ihre Entwicklung", Character, das Gesellschaftsmagazin der Bethmann Bank, Ausgabe 9, Herbst 2016 ;
    * "60 Jahre KI: Menschliche Intelligenz ist der künstlichen noch weit überlegen", Interview mit Prof. Wahlster auf WIRED.de, 15.07.2016 ;
    * "Künstliche Intelligenz als Speerspitze der Digitalisierung", Dinner Speech bei der acatech Senatsveranstaltung, München, 08.07.2016 ;
    * "Prof. Wahlster über Potenziale und Trends", Interview auf IT-Gipfelmagazin Saarland vom 22.06.2016 (PDF)

    Exposé von Wolfgang Wahlster zur Vorlesungsreihe
    "Künstliche Intelligenz für den Menschen: Digitalisierung mit Verstand"
    http://www.uni-mainz.de/downloads_presse/freunde_stiftungsprofessur2017_expose.p...

    Fotos als Download unter
    http://www.uni-mainz.de/presse/bilder_presse/stiftungsprofessur_2017_wolfgang_wa...
    Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster, Inhaber der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur im Jahr 2017
    Foto/©: Stefan F. Sämmer, JGU


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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