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27.04.2017 11:46

Krisen: Schlecht für die Welt, spannend für die Wissenschaft

Juliane Dölitzsch Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Prof. Dr. Maik Wolters ist neuer Professor für Makroökonomik an der Universität Jena

    Der deutschen Wirtschaft geht es derzeit sehr gut – davon ist Prof. Dr. Maik Wolters von der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) überzeugt. „Die Arbeitslosigkeit ist auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Die Weltwirtschaft befindet sich im Aufschwung und davon profitieren wir auch hierzulande“, erklärt der neu berufene Professor für Makroökonomik. Der Aufschwung sei bisher vor allem durch den Privatkonsum getrieben, denn aufgrund der guten Beschäftigungslage, des gesunkenen Ölpreises und eines niedrigen Zinsniveaus bleibe Geld übrig, das für Konsumgüter ausgegeben werde.

    „Die Eurokrise, speziell der Brexit und das kriselnde Italien, oder die amerikanische Politik unter Donald Trump bedeuten natürlich Risiken, durch die sich die aktuell gute Lage schnell ändern könnte“, weiß der Wirtschaftswissenschaftler insbesondere durch seine Tätigkeit als Research Fellow am Institut für Weltwirtschaft in Kiel, die er auch künftig fortsetzen wird. Zusammen mit Experten der führenden Wirtschaftsinstitute arbeitet er zweimal jährlich an der Gemeinschaftsdiagnose zur aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung für die Bundesregierung.

    Walter Eucken auf der Spur

    Ursprünglich an der Universität Bielefeld mit BWL gestartet, habe Wolters in den Makroökonomik-Vorlesungen schnell gemerkt, dass sein Herz für die Volkswirtschaftslehre schlage. Einen ersten Abschluss machte der gebürtige Hannoveraner im Anschluss an ein Auslandssemester an der Business School in Rennes, Frankreich, bevor er für ein Masterstudium an die Universität Frankfurt ging. Praktika im hiesigen Bankensektor fand er zwar spannend, doch mehr noch faszinierte den heute 34-Jährigen die Auseinandersetzung mit Forschungsfragen und makroökonomischen Modellen. Deshalb schlossen sich die Promotion über Konjunkturmodelle und Geldpolitik sowie die Post-Doc-Phase in Frankfurt, inklusive Forschungsaufenthalt an der amerikanischen Elite-Uni Stanford, nahtlos an. In den vergangenen fünf Jahren lehrte er an der Universität Kiel als Juniorprofessor für Makroökonomik. Besonders Finanzkrisen haben es dem Wirtschaftswissenschaftler angetan: „Krisen sind schlecht für die Welt, aber für die Volkswirtschaftslehre sehr interessant, da sie zum Überdenken des aktuellen Forschungsstandes anregen.“

    Dem Ruf der FSU ist Maik Wolters gern gefolgt – nicht nur weil er nach der Goethe-Universität in Frankfurt nun an der nach dessen Freund Schiller benannten Uni tätig ist. „Der große inhaltliche Gestaltungsspielraum und die Verbindungen zu vielen nationalen sowie internationalen Partnern passen perfekt zu meiner Forschung“, findet Wolters. Es fügt sich außerdem gut ein, dass er hier auf den Spuren Walter Euckens wandelt, Begründer des Ordoliberalismus und Vordenker der sozialen Marktwirtschaft. Wie dieser hält auch Wolters es für unerlässlich, dass der Staat der Wirtschaft einen klaren Ordnungsrahmen vorgibt – „zu viele Eingriffe ins Marktsystem sind jedoch problematisch, weil sie die freie Entfaltung innerhalb dieses Rahmens behindern“, erläutert Prof. Wolters.

    Ökonomische Intuition entwickeln

    In der Lehre ist es ihm wichtig, seine Begeisterung für die Makroökonomik an die Studierenden weiterzugeben. Dabei sollen sie zum einen methodische und statistische Kenntnisse erlernen, andererseits aber auch ökonomische Intuition entwickeln. Somit erhalten sie das Rüstzeug, um volkswirtschaftliche Modelle auf aktuelle Ereignisse anzuwenden und Lösungen für wirtschaftspolitische Fragen zu entwickeln. Denn nicht auf den bloßen Konsum von Fakten komme es an, sondern darauf, eigenständige Analysen durchführen zu können.

    Bereits im Februar ist der junge Wissenschaftler mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn von der Ostsee in die Saalestadt gezogen. Sein Großvater stammt aus Jena und wurde hier an der Uni im Fach Chemie promoviert, Maik Wolters dagegen lernt Jena erst kennen: „Die bergige Landschaft ist toll und die Nähe zum Thüringer Wald ist großartig. Uns gefällt es hier wirklich gut.“

    Kontakt:
    Prof. Dr. Maik Wolters
    Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
    Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 943160
    E-Mail: maik.wolters[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Prof. Dr. Maik Wolters ist neuer Professor für Makroökonomik an der Friedrich-Schiller-Universität.
    Prof. Dr. Maik Wolters ist neuer Professor für Makroökonomik an der Friedrich-Schiller-Universität.
    Foto: Jürgen Scheere/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Wirtschaft
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Maik Wolters ist neuer Professor für Makroökonomik an der Friedrich-Schiller-Universität.


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