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18.06.1997 00:00

Businessplan-Wettbewerb München

Dietmar Schmidt Felix-Wankel-Tierschutz-Forschungspreis
Ludwig-Maximilians-Universität München

    Gemeinsame Presseerklärung der Ludwig-Maximilians-Universität München, der TU München und der Fachhochschule München München, 17. Juni 1997

    Initiator McKinsey legt Abschlußergebnisse für Münchener Businessplan-Wettbewerb 1996/97 vor

    Preisgelder von 100.000 Mark vergeben - Wirtschaftsministerium, Stadtrat und private Sponsoren stiften Sonderpreise

    Zum Abschluß des Münchener Businessplan-Wettbewerbs 1996/97 wurden die Hauptpreise an die besten Teilnehmer vergeben. Der erste Preis der Jury in Höhe von 30.000 Mark ging an Wilex Biotechnology GmbH (TU München). Das Team hat sich die Entwicklung innovativer Therapeutika für die Krebstherapie zum Ziel gesetzt. Zusätzlich zu den gemäß den Wettbewerbsmodalitäten ausgelobten drei ersten Preisen hat sich die Jury zur Prämierung von vier weiteren Teams entschieden. Ermöglicht wurde dies durch die finanziellen Beiträge des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, der Landeshauptstadt München, der Firma iXOS Software GmbH sowie der Rechtsanwalts-, Wirtschaftsprüfer- und Steuerberaterkanzlei Haarmann, Hemmelrath & Partner.

    In seiner Eröffnungsrede unterstrich der bayerische Wirtschaftsminister Dr. Otto Wiesheu die Bedeutung von Gründerinitiativen in und für Bayern. Dr. Lothar Stein, Director McKinsey & Company, Inc., gab im Anschluß einen Überblick über die Ergebnisse des Gesamtwettbewerbs: ,Der Münchener Businessplan-Wettbewerb hat Unternehmensgründungen in wichtigen Schlüsseltechnologien angeregt. Zehn Unternehmen sind bereits tätig, 30 weitere Teams planen eine Gründung in den nächsten Monaten." Der Münchener Projektleiter Sigurd Strack zu den Planzielen der führenden Teams: ,Wenn auch nur die Hälfte dieser unternehmerischen Neugründungen erfolgreich sind, können in fünf Jahren 2000 neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze in der Region München entstehen." Dieses Innovationspotential sowie die bereits erfolgten, konkreten Unternehmens-gründungen übertreffen die Erwartungen der Münchener Projektbeteiligten bei weitem. Als gelungenes Unternehmen bezeichneten denn auch die Präsidenten der drei beteiligten Münchener Hochschulen - Professor Wolfgang Herrmann von der Technischen Universität, Professor Gerhard Röhrl von der Fachhochschule sowie Professor Lutz von Rosenstiel von der Ludwig-Maximilians-Universität - den Businessplan-Wettbewerb: ,Der Wettbewerb hat gezeigt, wie erfolgreich Wissen und Forschungsergebnisse aus den Hochschulen direkt in den Innovationsprozeß eingebunden werden können", so die drei Präsidenten.

    Sehr zufrieden mit dem Verlauf und den Ergebnissen des Wettbewerbs zeigte sich auch Eberhard Färber, Vorstandsvorsitzender des FNT e.V. (Förderkreis neue Technologien/Forum innovativer Technologieunternehmen). ,Die große Resonanz sowie die Vielzahl an sehr guten Geschäftsplänen macht eine Fortsetzung des Businessplan-Wettbewerbes nicht nur sinnvoll, sondern - im Hinblick auf die positiven Auswirkungen, die die Neugründungen auf den Wirtschaftsstandort Bayern haben - absolut notwendig", sagte Färber. Das Bemühen der Projektbeteiligten richtete sich daher am Ende des Wettbewerbs auch auf die Fortführung der Initiative. Mit der Verpflichtung des FNT als Projektmanager konnte dieses Anliegen umgesetzt werden: Ab Herbst 1997 wird der Businessplan-Wettbewerb erneut stattfinden, dann unter der Federführung des FNT, der als etablierter gemeinnütziger Verein 200 bayerische High-Tech-Unternehmen vertritt. Dieser Verein, so Färber, ,ist für München ein Glücksfall".

    Münchener Teams für hervorragendes Unternehmenspotential ausgezeichnet

    Der 1. Preis der Jury mit 30.000 Mark geht an Wilex Biotechnology GmbH. Das junge Unternehmen - es wurde erst in diesem Monat von Priv. Doz. Dr. Olaf G. Wilhelm, Prof. Manfred Schmitt und Dr. Viktor Magdolen gegründet - arbeitet an der Entwicklung von Substanzen für die Krebstherapie. Das Team hat das Unternehmenspotential kontinuierlich aufgebaut. Die Unterstützung im Rahmen des Businessplan-Wettbewerbs bezeichneten die Jungunternehmer als ,Zündfunke, der bei uns den Sprung zur Unternehmensgründung herbeiführte." Ohne ihn, so die Sieger, die aus einer klinischen Forschungsgruppe der Frauenklinik der TU München hervorgingen, würde die Wilex Biotechnology GmbH nicht existieren. Ebenfalls aus dem laufenden Businessplan-Wettbewerb heraus gegründet wurde das zweitplazierte Team. Den 2. Preis der Jury mit 20.000 Mark erhielt NxN Digital Entertainment GmbH. NxN stellt Technologie für die Unterhaltungsindustrie her. Denn die sich rasch entwickelnde Film- und Computerspiel-Branche benötigt neue Technologien, um zum Beispiel Special-Effects und interaktive Produktionen umsetzen zu können. Das Entwicklungssystem von NxN positioniert sich aufgrund verschiedener technischer Neuerungen in eine bisher nicht besetzte Marktnische und wird von starken Zuwachsraten in der digitalen Unterhaltungsindustrie profitieren. Mehrfach vergeben wurde der 3. Preis der Jury mit jeweils 10.000 Mark. Damit ausgezeichnet wurde unter anderem das Team Structure Life Science, dessen Mitglieder Produkte, Dienstleistungen und Forschung für die Strukturaufklärung von Proteinen anbieten sowie angewandte Forschung auf der Grundlage von Proteinstrukturen betreiben werden. Die Strukturaufklärung von Proteinen als

    Träger biologischer Funktionen schafft eine fundierte Basis beispielsweise für die Entwicklung neuer Wirkstoffe in der Medizin und im Pflanzenschutz. Prämiert wurde auch AeroLas GmbH, sie erhalten den 3. Preis der Jury in Höhe von 10.000 Mark, gestiftet vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie. Das Unternehmen stellt unter Anwendung der Lasertechnik Luftlager her. Dies schafft einen entscheidenden Qualitätsvorsprung und erbringt neben einem Kostenvorteil die Möglichkeit zur Erschließung neuer Anwendungsgebiete, zum Beispiel im Bereich der Meßtechnik. Der Sonderpreis der Stadt München mit 10.000 Mark ging an Tecpro GmbH i.G. Tecpro vermarktet zwei innovative Neuerungen für den nationalen und internationalen Hopfenanbau. Zum einen entfällt dadurch der manuelle Arbeitsaufwand für das bisherige Anbringen von Metalldrähten. Dies bringt Zeit- und Kostenersparnis für die Betriebe. Zum anderen wird der übliche Metalldraht durch einen hochwertigen, biologisch abbaubaren Kunststoffdraht ersetzt. Den Sonderpreis der Firma iXOS Software GmbH mit 10.000 Mark erhält Coco GmbH i.G./WiCkeD. Das Team will interaktive Software und Service zur Optimierung des Entwurfs von Microchips anbieten, bei der Herstellungstoleranzen minimiert werden. Sowohl die Entwurfsdauer als auch die Ausschußraten werden erheblich verringert. Mit einem dritten Preis ebenfalls in Höhe von 10.000 Mark - Co-Sponsor ist die Sozietät Haarmann, Hemmelrath & Partner - wurde CenTuryC ausgezeichnet. Das biotechnologische Unternehmen - kurz vor der Gründung - plant die Entwicklung synthetischer Antikörper für die Bereiche Diagnostika, Therapeutika und industrielle Verfahrensprozesse. Diese basieren auf neuartigen Methoden der kombinatorischen Chemie.

    McKinsey mobilisiert Gründungskonzepte - Dank geht an die vielen privaten Sponsoren

    Die Dynamik einer derartigen, in München von McKinsey ausgehenden Initiative, beweisen Vergleichszahlen aus den USA. Erstmals hat sich in Deutschland ein Unternehmensgründungswettbewerb am Engagement des Massachusetts Institute of Technology (MIT) orientiert. Die Langzeitergebnisse der dort stattfindenden Gründerinitiativen sprechen für sich: So haben laut einer Studie der BostonBank Absolventen des MIT mittlerweile rund 4000 Firmen mit über 8500 Produktionsanlagen und Büros in den USA gegründet. Sollte dieses Vorbild auch in Deutschland Schule machen, wird der Businessplan-Wettbewerb eine Vielzahl von Standort-Impulsen auslösen. Liegen doch die Schwerpunkte des Wettbewerbs zum Beispiel in den Bereichen Biotechnologie, Medizintechnik, Software und Maschinenbau. Hochinnovative Branchen, in denen Unternehmen im Gegensatz zu anderen Bereichen in rasantem Tempo wachsen können. Dies bescheinigte auch die Kapitalgeberjury den Wettbewerbs-Teilnehmern. Nach Meinung der Experten von Apax Partners & Co., Atlas Venture, Bayerische Beiteiligungsgesellschaft, DGIB, Star Ventures, Technologieholding VC, TVM und Wellington Finanz haben 80 Prozent aller Teams der Stufe 3 Aussichten auf Finanzierung. Im Wettbewerb konnten Teams erfolgreich ausgebildet und betreut werden. Die zu Beginn überwiegend reinen Wissenschaftler-Teams haben jetzt zum größten Teil unternehmerisch Erfahrene in ihren Reihen. Das Erreichen der angestrebten Ziele verdanken die Organisatoren des Businessplan-Wettbewerbs zu einem großen Teil dem bereitwilligen Einsatz der Sponsoren: Die Deutsche Bank AG, BMW AG, Die Frankfurter Allgemeine Zeitung-Verlagsgesellschaft mbH, Microsoft GmbH sowie die Allianz AG hatten entsprechende finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt.

    Einigkeit bei den Münchener Projektbeteiligten: Fortführung des Wettbewerbs 1997/98 verstärkt Impulse für den Wirtschaftsstandort Bayern

    Als eine verdienstvolle Initiative, die in den USA bereits zu beachtlichen Erfolgen geführt hat, bezeichnete Dr. Reinhard Wieczorek, Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München, den Businessplan-Wettbewerb von McKinsey: Das nötige innovative Umfeld sei vorhanden, es habe nur eine Initialzündung gefehlt. Neben den Hochschulen und dem unternehmerischen Umfeld sowie Finanziers, haben auch die Wirtschaftsjunioren München e.V. einen wesentlichen Beitrag zum Coaching der Teilnehmer geleistet. Ihr Jahresmotto 1997 ,Mehr Mut zum Risiko" sehen sie durch die Ergebnisse nicht nur bestätigt, sondern in konkrete Taten umgesetzt. Wer diesen Mut aufbringt, soll auch künftig durch den Münchener Businessplan-Wettbewerb unterstützt werden. Bereits im Herbst beginnt eine neue Runde des Wettbewerbs, dann unter dem Projektmanagement des FNT e.V. und der Trägerschaft der Münchener Hochschulen. Curt J. Winnen, FNT-Geschäftsführer, plant darüber hinaus, im Herbst 1997 eine Entrepreneur-Akademie ins Leben zu rufen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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