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04.08.2003 11:02

Eduard-Rhein-Grundlagenpreis für Professor Paul Kühn

Ursula Zitzler Stabsstelle Hochschulkommunikation
Universität Stuttgart

    Arbeiten zur Verkehrstheorie und Telekommunikationsnetzen ausgezeichnet

    Die "Eduard-Rhein-Stiftung" hat ihren Grundlagenpreis 2003 Prof. Dr.-Ing. Paul J. Kühn zuerkannt, dem Direktor des Instituts für Kommunkationsnetze und Rechnersysteme der Universität Stuttgart. Der Stuttgarter Wissenschaftler erhält den mit 50.000 Euro dotierten Preis für seine "grundlegenden Beiträge zur Verkehrstheorie und Leistungsanalyse und seine Pionierarbeit bei der Definition von Protokollen für paketvermittelnde Telekommunikationsnetze, die Echtzeitanwendungen unterstützen". Die Stiftung verleiht jährlich drei Preise. Der diesjährige, ebenfalls mit 50.000 Euro dotierte Technologiepreis geht an den amerikanischen Wissenschaftler Prof. Dr. Paul C. Lauterbur, der mit 20.000 Euro ausgestattete Kulturpreis geht an den Konstanzer Wissenschaftler Prof. Dr. Ernst Peter Fischer. Die Verleihung findet am 18. Oktober dieses Jahres im Deutschen Museum in München statt.
    Die Stiftung mit Sitz in Hamburg ist nach Eduard Rudolph Rhein benannt, der durch Erfindungen wie beispielsweise das Füllschriftverfahren für Langspielplatten, das Radar, ein Schnellstartverfahren für Rundfunk und Fernsehen sowie durch literarische Beiträge bekannt geworden ist. Stiftungszweck ist die Förderung der wissenschaftlichen Forschung sowie der Bildung, Kunst und Kultur im In- und Ausland.

    "Herausragende Persönlichkeit unter den Verkehrstheoretikern"
    Prof. Kühn sei, hebt die Stiftung in ihrer Begründung hervor, "unter den lebenden Verkehrstheoretikern die herausragende Persönlichkeit in Europa"; aufgrund seines wissenschaftlichen Werkes und seines Einsatzes für dieses Gebiet sei er weltweit bekannt. Die zunehmende Komplexität von Systemen der Kommunikations- und Informationstechnik, das Zusammenwirken vieler Übertragungsstrecken und Vermittlungsknoten eines Kommunikationsnetzes, die dort auftretende Konkurrenz um Übertragungs- und Vermittlungskapazität und der Schutz gegen die Überlastung erfordern sorgfältige mathematische, modellgestützte Analyse und Optimierung technischer Systeme und Abläufe, ohne die technische Kommunikation in der bekannten Qualität nicht möglich wäre. Zu dieser "Systemtheorie im Großen" habe Paul Kühn grundlegende Beiträge zur stochastischen Modellierung und Leistungsbewertung von Systemstrukturen und -betriebsweisen mit mehrschichtigen Verkehrsmodellen und zur Analyse von Lebensdauer-Prozessen geleistet. Er habe diese Grundlagen nicht nur abstrakt erforscht, sondern seine Methoden an der Lösung realer Probleme in Kommunikatonsnetzen orientiert und auf diese Weise Entscheidendes unter anderem zum Entwurf und der Bewertung von Kommunikations- und Signalisierprotokollen, der Überlastabwehr sowie der Verkehrsflusssteuerung beigetragen. Kühns Name sei zudem eng verknüpft mit der Konsolidierung der Methoden der Verkehrstheorie Mitte der 70er Jahre in Form systematischer Vergleiche und der Weiterentwicklung bestehender Modelle. Sein wichtigstes Arbeitsgebiet sind die digitalen, paketvermittelnden Breitbandnetze. Die heute üblichen verkehrstheoretischen Parameter, Modelle und Algorithmen für ATM-Netze (ATM steht für Asynchroner Tranfer Modus, ein Standard für die Vermittlung von Paketen gleicher Größe) seien ganz erheblich durch Paul Kühn und seine Stuttgarter Arbeitsgruppe gepägt.

    Informationen zur Person
    Paul J. Kühn, 1940 in Grüssau (Schlesien) geboren, studierte 1962 bis 1967 Elektrotechnik an der früheren Technischen Hochschule Stuttgart, promovierte dort 1972 und war bis 1977 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und als Forschungsgruppenleiter an der Universität Stuttgart tätig. Anschließend setzte er seine Forschungen bei den AT&T Bell Laboratories in Holmdel fort, bevor er 1978 als Professor für Nachrichtenübertragung und -vermittlung nach Deutschland und an die Universität Siegen zurückkehrte. 1981 habilitierte er sich und 1982 konnte ihn die Universität Stuttgart als Professor für Nachrichtenvermittlung und Datenverarbeitung gewinnen.
    Der bereits vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler - darunter der Orden "Chevalier des Palmes Académiques" der französischen Staatsregierung, die Columbus Gold Medal der Stadt Genua, Ehrendoktoren des Lund Institute of Technology (Schweden), der TU Dresden oder die Ehrensenatorwürde der Universität Mannheim - lehrt als Professeur Associé an der Ecole Supérieure des Télécommunications in Paris und ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, der Akademie Leopoldina (Halle) sowie der Akademie der Technikwissenschaften (Berlin). Prof. Kühn ist Koordinator des Internationalen Masterstudiengangs "Information Technology" und seit Oktober 2002 Dekan der Fakultät Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnik der Universität Stuttgart.

    Weitere Informationen:
    Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme, Prof. Dr.-Ing. Paul J. Kühn , Pfaffenwaldring 47, 70569 Stuttgart, Tel. ++49 (0)711/685-8026, Fax ++49 (0)711/685-7983, mail@ikr.uni-stuttgart.de sowie unter www.ikr.uni-stuttgart.de/


    Weitere Informationen:

    http://www.ikr.uni-stuttgart.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

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