Senckenberg und Universität Tübingen verstärken Kooperation – Bund und Länder fördern Leibniz-Institut mit 2,8 Millionen Euro
Tübingen/Frankfurt, den 12.5.2017. In einem heute stattfindenden Festakt wurde das „Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen (HEP)“ in Anwesenheit der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka, als Bestandteil Senckenbergs in die Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen. Mit der Verstetigung verstärken die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN) und die Universität Tübingen ihre Forschung zur Frühzeit des Menschen. Bund und Länder finanzieren das Institut künftig mit 2,8 Mio. Euro pro Jahr.
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Wie, warum und wann sind wir zu dem geworden was wir sind? Welche Einflüsse hatten und haben Umwelt- und Klimaveränderungen auf unsere Evolution? Und was können uns Fossilfunde über längst vergangene Ökosysteme erzählen? Am Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment – kurz HEP – beschäftigen sich sieben Arbeitsgruppen mit der Erforschung der Frühzeit des Menschen.
„Die Auseinandersetzung mit unserer eigenen Herkunft und Entwicklung übt eine ganz besondere Faszination aus. Das neue Senckenberg-Institut bietet exzellente Voraussetzungen um die Frühzeit des Menschen zu erforschen, aber auch um einen Blick in unsere Zukunft zu werfen und Beiträge zur Lösung gesellschaftlicher Probleme zu leisten. Wir freuen uns sehr, diese interdisziplinäre Forschung unterstützen zu können“, sagte Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, bei ihrer Eröffnung des Festaktes anlässlich der Verstetigung des Senckenberg-Institutes.
Ulrich Steinbach, Ministerialdirektor im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, ergänzte: „Dass sich an einem einzigen Standort sieben verschiedene Fachrichtungen mit der biologischen und kulturellen Evolution des Menschen beschäftigen, ist außergewöhnlich und knüpft zugleich an eine große Tradition in Tübingen an. Das Land Baden-Württemberg hat die Forschungskooperation von Beginn an unterstützt. Wir freuen uns sehr, dass Senckenberg und die Universität Tübingen nun gestärkt in diesem bedeutenden Forschungsfeld vorangehen können.“
Dank des neuen Instituts und der dort tätigen Forscherinnen und Forscher werde Tübingen seine Position als einer der auch international führenden Standorte in der paläontologischen und archäologischen Forschung weiter ausbauen, sagte Professor Bernd Engler, Rektor der Universität Tübingen: „Mit diesem Schritt vertiefen wir zudem unsere außerordentlich erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.“
„Die Verstetigung des Senckenberg HEP erlaubt es uns, langfristig und auf internationalem Spitzenniveau die Forschungen zur Evolution des Menschen und der Mensch-Umwelt-Beziehungen weiterzuentwickeln“, so Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. „Wir freuen uns sehr über die Institutionalisierung dieser Kooperation einer Leibniz-Einrichtung mit einer exzellenten Universität.“
Die Universität Tübingen und die Senckenberg Gesellschaft kooperieren bereits seit 2008 bei der Erforschung der Frühzeit des Menschen. Im Oktober 2009 beschlossen die Partner den Aufbau des „Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen (HEP)“. Beide Partner unterzeichneten einen Kooperationsvertrag, der die Weiterentwicklung des HEP als Senckenberg-Institut innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft festschreibt. Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 91 selbständige Forschungseinrichtungen aller Fachrichtungen, ihr gehört auch die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung an.
Auch in dem neuen Forschungsinstitut werden Universität und Senckenberg intensiv zusammenarbeiten. Das Institut umfasst sieben Arbeitsgruppen, die von Professorinnen und Professoren der Universität Tübingen geleitet werden. Die Arbeitsgruppen befassen sich mit folgenden Themen: Ältere Urgeschichte und Quartärökologie (Prof. Nicholas Conard), Paläoanthropologie (Prof. Katerina Harvati), Paläontologie (Prof. Madelaine Böhme), Biogeologie (Prof. Hervé Bocherens), Paläogenetik (Prof. Johannes Krause), Geoarchäologie (Prof. Christopher Miller) und Mikropaläontologie (Juniorprof. Annett Junginger).
Das HEP übernimmt zudem die wissenschaftliche Betreuung von neun Sammlungen der Universität, darunter die Sammlungen der Paläontologie, der Paläobotanik, der Archäobotanik, der Archäozoologie und der Geoarchäologie. Eigentümer der Sammlungen bleibt das Land Baden-Württemberg.
Kontakt
Dr. Sibylle Wolf
Senckenberg Centre for Human Evolution and Paleoenvironment
Tel. +49 7071 29-75420
sibylle.wolf@senckenberg.de
Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
Dr. Karl Guido Rijkhoek
Antje Karbe
Telefon +49 7071 29-76788
+49 7071 29-76789
Telefax +49 7071 29-5566
karl.rijkhoek@uni-tuebingen.de
antje.karbe@uni-tuebingen.de
Dr. Sören Dürr
Judith Jördens
Pressestelle
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
Tel. 069- 7542 1434
pressestelle@senckenberg.de
Homepage des HEP: http://www.senckenberg.de/hep
Pressemitteilung und Bildmaterial finden Sie auch unter http://www.senckenberg.de/presse
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Die Natur mit ihrer unendlichen Vielfalt an Lebensformen zu erforschen und zu verstehen, um sie als Lebensgrundlage für zukünftige Generationen erhalten und nachhaltig nutzen zu können - dafür arbeitet die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung seit nunmehr 200 Jahren. Diese integrative „Geobiodiversitätsforschung“ sowie die Vermittlung von Forschung und Wissenschaft sind die Aufgaben Senckenbergs. Drei Naturmuseen in Frankfurt, Görlitz und Dresden zeigen die Vielfalt des Lebens und die Entwicklung der Erde über Jahrmillionen. Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung ist ein Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Das Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt am Main wird von der Stadt Frankfurt am Main sowie vielen weiteren Partnern gefördert. Mehr Informationen unter www.senckenberg.de.
200 Jahre Senckenberg! 2017 ist Jubiläumsjahr bei Senckenberg – die 1817 gegründete Gesellschaft forscht seit 200 Jahren mit Neugier, Leidenschaft und Engagement für die Natur. Seine 200-jährige Erfolgsgeschichte feiert Senckenberg mit einem bunten Programm, das aus vielen Veranstaltungen, eigens erstellten Ausstellungen und einem großen Museumsfest im Herbst besteht. Natürlich werden auch die aktuelle Forschung und zukünftige Projekte präsentiert. Mehr Infos unter: www.200jahresenckenberg.de.
Die Universität Tübingen gehört zu den elf deutschen Universitäten, die als exzellent ausgezeichnet wurden. In den Lebenswissenschaften bietet sie Spitzenforschung im Bereich der Neurowissenschaften, Translationalen Immunologie und Krebsforschung, der Mikrobiologie und Infektionsforschung sowie der Molekularbiologie. Weitere Forschungsschwerpunkte sind die Geo- und Umweltforschung, Archäologie und Anthropologie, Sprache und Kognition sowie Bildung und Medien. Mehr als 28.400 Studierende aus aller Welt sind aktuell an der Universität Tübingen eingeschrieben. Ihnen steht ein Angebot von rund 300 Studiengängen zur Verfügung – von der Ägyptologie bis zu den Zellulären Neurowissenschaften.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften
überregional
Kooperationen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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