idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.05.2017 15:09

Wie sauber sind die finnischen Flüsse?

Beate Kostka M.A. Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Libellen, Eintagsfliegen oder Wasserläufer haben eins gemeinsam: die Insekten zeigen an, wie sauber ihr Lebensraum am Wasser ist. Mit ihrer Hilfe haben Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen (UDE) zusammen mit dem Finnischen Umwelt-Institut (SYKE) eine DNA-basierte Technik entwickelt, um die Flusswasserqualität präzise und schnell erfassen zu können. Darüber berichtet das Fachjournal Methods in Ecology and Evolution in seiner aktuellen Ausgabe.

    Bisher wurde die ökologische Zustandsklasse von Gewässern zeitaufwändig, teuer und oft nicht standardisiert anhand von Schlüsselarten (Bioindikatoren) ermittelt. Kleinere Organismen sind aber kaum auseinanderzuhalten und werden deshalb oft fehlbestimmt. Bei der genetischen Methode kann das nicht passieren, da auch kleine Organismen über ein kleines DNA-Fragment sicher bestimmt werden können.

    Vasco Elbrecht hat die neue Methode an der UDE mitentwickelt und ist stolz, dass man nun auch praktisch mit ihr arbeiten kann: „Sie funktioniert wie ein Barcode-Scanner in einem Supermarkt, und wir können sogar den gesamten ‚Einkauf‘ auf einmal erfassen.“ Dank neuester Hochdurchsatz-Sequenzierer können Millionen von Erbgutinformationen schnell und verlässlich ausgelesen werden.

    Dies zeigte sich jetzt erstmals im Test finnischer Gewässerläufe: Im Vergleich zu den bisherigen Verfahren wurden zweimal so viele Arten detektiert, die Methode ist also deutlich genauer. In Zukunft könnten es sogar noch mehr werden, fügt Prof. Dr. Florian Leese hinzu: „Denn noch sind die Referenzdatenbanken nicht vollständig gefüllt, die für die Einordnung und den Abgleich nötig sind.“ Je präziser die Gewässerbewertung, desto besser können Flüsse und Bäche gemanagt werden, aus denen das Trinkwasser gewonnen wird.

    Die aktuelle Studie belegt, dass sich die neue Methode kostengünstig in die Praxis umsetzen lässt und dabei verlässlichere Ergebnisse liefert, als die bisher übliche Artbestimmung. Seit Jahresbeginn koordiniert Prof. Leese die Europäische Initiative DNAqua-net, die Wissenschaftler und Praxispartner aus 43 Ländern bündelt, um diese Methode flächendeckend als Standard einzuführen.

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Florian Leese, Chair der DNAqua-Net EU COST Action CA15219, Fakultät für Biologie, Aquatische Ökosystemforschung, Tel. 0201/183-4172, florian.leese@uni-due.de
    M.Sc. Vasco Elbrecht, Fakultät für Biologie, Aquatische Ökosystemforschung, Tel. 0201/183-6710, vasco.elbrecht@uni-due.de

    Redaktion: Beate Kostka, Tel. 0203/379-2430, beate.kostka@uni-due.de


    Weitere Informationen:

    http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/2041-210X.12789/abstract


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).